Ende des Nordpoldrachens?

Ihr habt euch sicherlich mal gefragt, warum die Erde ihr Gleichgewicht trotz ihrer Drehung beibehalten hat.
Das Geheimnis liegt an der Magnetkugel, die im Nordpol verankert ist.
In den letzten Jahren passiert es leider, dass man überall sehen kann, wie riesige Eismassen beginnen zu schmelzen, auch an den Polkappen.
Die Ursache liegt darin, dass die Magnetkugel aus ihrer konstanten Rotation gefallen ist.
Und dies begab sich so.

In grauer Vorzeit, als sich die Erde stabilisierte, musste jemand zur Bewachung und Wartung der Magnetkugel zur Verfügung stehen.
In der großen Ratssitzung der Tiere (Menschen gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht) begutachteten die Führertiere, unter anderem Säbelzahntiger Luigi und Mammut Curt, die Magnetkugel und kamen zu dem Ergebnis, dass niemand außer dem Nordpoldrachen in der Lage sei, der Aufgabe Herr zu sein.
Das Problem war nämlich, die Kugel durfte nur leicht über dem Eis schweben, sich drehen und musste trotzdem nahe genug sein, damit die Magnetkräfte auf die Erde wirken.
Es gibt heutzutage Künstler, die haben tolle Wasserkunst geschaffen. Sich drehende Steinkugeln auf einem Wasserfilm, die sogar ein Kleinkind in Bewegung versetzten kann.
So ungefähr müsst ihr euch diese Magnetkugel vorstellen.
Nur dass sie auf einem Luftfilm gleitet, und der Nordpoldrache durch seinen heißen Atem dafür sorgte, dass sie nicht ans Eis pappte.
So gingen die Jahre dahin, alle waren zufrieden und die Erde blühte auf.
Der Nordpoldrache wohnte in einem Eisschloss, einem fast gläsern funkelnden Palast, der durch die Nordlichter angestrahlt wurde.
Mittlerweile gab’s auch etliche Menschen auf der Welt, unter denen es auch welche gab, die mit ihrem Dasein unzufrieden schienen.
Da war die Zauberin Rumpelia Bellamedus aus dem heutigen Sibirien, die träumte davon, Menschen zu beherrschen.
Und sie hatte einen Plan.
„Wenn ich die Gewalt über den Schnee hätte, wäre ich eine wahre Schneekönigin.“ So zog sie mit einer Kutsche, gezogen von 140 Ratten gen Nordpol.
Dort angekommen, schmeichelte sie dem Nordpoldrachen, umgarnte ihn mit sanften Säuseleien, und schaffte es tatsächlich, dass sie in das Eisschloss einziehen durfte.
In der kältesten Nacht des Jahres kochte sie dem Drachen eine Suppe, wobei sie nicht nur die 140 Ratten hinzu fügte, sondern auch zu Eis gefrorene Flüche, die sie zuvor gegen die Wände gesprüht hatte.
Das ganze rundete sie ab, indem sie sich in den Finger biss, worauf ein paar salzige Tränen in die Suppe tropften.
Dem Drachen schmeckte das Mahl durchaus, hatte er ja sonst nur ab und zu mal eine alte Robbe ergattert. So aß er soviel von der Suppe, dass er schläfrig wurde.
Diesen Augenblick passte Rumpelia Bellamedus ab. Sie begann, um den Drachen ein Netz aus vielen zu Eis gewordenen Murmelsprüchen zu legen, und der Drache war eingefangen in ein Block aus glasigem Eis, worin er wie dem Schneewittchen ähnlich, gefangen war und sich nicht mehr rühren konnte.
„Jetzt bin ich DIE Eiskönigin“ jubelte Rumpelia Bellamedus und schaute auf ihr tolles Eisschloss.
Nur vergaß sie dabei, welche Aufgabe der Nordpoldrache zu verrichten hatte.
Und sie selbst besaß diese Gabe nicht.
Folge war, die Magnetkugel sackte auf das Nordpoleis und hörte auf sich zu drehen.

So schmelzen die Eismassen langsam dahin, die Erde dreht sich immer langsamer, viele Menschen wie Tiere werden unruhig.
Gibt es noch Hoffnung?

Bürgerreporter:in:

chris gunga aus Neustadt am Rübenberge

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