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MLK Chormusical in Lemgo
Der Traum, der die Welt verändert hat, geht weiter "Das Chormusical Martin Luther King"

MLK: Martin Luther King. Uraufführung des Chormusicals war im Februar 2019 in Essen, danach eine Aufführung im Juni in Dortmund. Dann ging es im Januar 2020 auf Deutschlandtournee.
Nach „Die 10 Gebote“ und „Luther“ produzierte die Stiftung Creative Kirche das Musical „Martin Luther King“. Wie auch die beiden Vorgängermusicals dufte ich es live erleben. Ich war in Hannover dabei, dann in Halle/Westfalen und auch in Braunschweig. Und jeder Besuch war ein wirkliches Erlebnis.
Eine Lebensgeschichte, die mir zwar in Eckpunkten bekannt war, aber wo ich mich nie tiefer mit befasst habe, wird aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und erzählt. Aber eigentlich nicht erzählt, sondern gesungen. Denn die meisten Darsteller stehen nicht auf, sondern hinter der Bühne. Herzstück ist, wie der Name Chormusical schon sagt, der gigantische Chor, der dem Stück das Leben gibt.
Im Vergleich zu den vielen hundert Menschen, die zum Publikum gewandt stehen, ist die Bühne der professionellen Musicaldarsteller recht klein. Auch die Requisiten sind nur Hilfsmittel zum Zweck. Wichtige Dinge, wie zum Beispiel die Erde, sind groß und unübersehbar. Und halt auch der Chor.
Aber dann kam nach meinem Besuch in Braunschweig die Pandemie. Singen? Im Chor? Mit Hunderten weiteren Personen in einer großen Halle, mit Zuschauern auch noch? Undenkbar! Am besten nur noch allein unter der Dusche. An eine Fortführung der Tournee war nicht zu denken.
Und tatsächlich habe ich nicht mehr geglaubt, dass so etwas wieder möglich sein wird. Aber die „Stiftung Creative Kirche“ hat ihren Traum, so wie auch Martin Luther King seinen Traum hatte, wieder wahr werden lassen. Sie haben daran geglaubt, bestimmt auch viel gebetet und mussten auch immer wieder verschieben oder absagen.
Nach 2,5 Jahren Pause durfte dann im Oktober 2022 in Bayreuth die erste neue Aufführung wieder auf die Bühne gehen! Sechs Städte mit 12 Shows wurden 2022 aufgeführt. Für 2023 konnten sieben Orte ins Programm genommen werden.
Lemgo war mein neuer Besuchsstart. Ich freute mich unsagbar darauf, auch wenn kein mir bekannter Chor aus der Umgebung dabei war. Die Cast der Musicalprofis in der Sonnabend-Show bestand aus Andreas Wolfram, Bonita Niessen, Karolin Konert, Stefan Stara, Leon von Leeuwenberg, Caroline Mhlanga, Kathleen Bauer und Eric Papilaya. Bekannte Musicaldarsteller, deren Spielfreude voll überzeugte. Und dass sie auch hervorragende Sänger sind, ist eigentlich klar. Zu Showbeginn gab es Probleme mit den Mikros, die aber schnell behoben werden konnten.
Der große Chor, der mit Blick zum Publikum praktisch hinter der Bühne platziert war, setzte sich aus 535 Singenden zusammen. Die jüngste Sängerin war sechs Jahre, der älteste Mitsänger 82 Jahre. Beide durften zu einem kurzen Gespräch mit Marcel Volkmann (Teamleiter "Stiftung Creative Kirche") auf die Bühne. „Singen macht was mit einem,“ so sagte der Chorälteste. Dass Singen Freude bereit, hörte man dann auch dem großen Chor an. Kraftvoll, aber auch leise und zart, mit optischer Unterstützung durch Bewegung und Leuchtarmbändern waren die in schwarz gekleideten vielen Personen mit vollem Einsatz dabei. Und im Publikum suchten die Zuschauer ihre Angehörigen im Chor und freuten sich, wenn sie dann auch in Großaufnahme auf den beiden Leinwänden zu sehen waren.
Die Halle war gut gefüllt, aber es hätten noch Tickets verkauft werden können. Leider blieben im Innenraum einige Plätze leer. Ich hatte das Gefühl, dass es recht lange dauerte, bis der emotionale Funke von Darstellern ins Publikum übersprang. Lag es an der Tonqualität? An meinem Sitzplatz dachte ich oft, dass der Ton der Schauspieler lauter sein könnte. Konnten die Zuschauer vielleicht akustisch nicht alles verstehen? Erst im zweiten Akt war dann doch mehr Applaus zu hören. Oder war es einfach zu frisch in der Halle? Viele Jacken wurden während der Vorstellung wieder angezogen und auch in Gesprächen nach der Vorstellung wurde gesagt, dass ziemlich zugig war.
Besonders schön war im Vorraum der Halle die neue Fotowand des Musicals. Die dort geknipsten Bilder der Besucher können auf Instagram angesehen werden und sind eine schöne Erinnerung, die bestimmt viele Chöre in ihren Proberäumen verewigen werden.
Für die Sonntagsvorstellung hatten sich dann 537 Chorsänger angemeldet. Und schon ein Wochenende später geht es dann mit neuen regionalen Chören weiter nach Rostock zur nächsten Station von „Das Chormusical Martin Luther King“.
Weitere Informationen und Tickets für alle Aufführungen gibt es unter www.king-musical.de. Auch aktives Mitsingen ist für einige Vorstellungen noch möglich.

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