Die Tage werden kürzer und heißer. Am 27.9. ist Wahltag

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Letzten Samstag hatte ich die Möglichkeit mit Caren Marks (MdB) zu sprechen. Im Büro der AWO Burgdorf hatte man aufgetischt. Es gab Leckeres aus allen Bundesländern und man konnte sich mit Gleichgesinnten oder auch Andersdenkenden austauschen. Mein Thema: Hartz IV bzw. die Menschen die davon betroffen sind und/oder demnächst sich als "Betroffene" fühlen dürfen. Wir waren beide der Meinung, dass die Vielzahl von Baustellen, die Hartz IV mit sich bringt, nicht auf die Schnelle zu beseitigen sein werden. Was jedoch dringlichst in Angriff genommen werden muss, ist die finanzielle Besserstellung von Alleinerziehenden, welche fast chancenlos sind eine passende Arbeit zu finden. Dann die Jugendarbeitslosigkeit, dem sozialen Pulverfass schlechthin. Dieser Klientel, so Marks, muss unser aller Zuwendung und Aufmerksamkeit gelten. Mit sinnvollen Maßnahmen muss den Betroffenen Mut gemacht werden. Mut und Zuversicht, dass sie nicht alleine sind. Dass es sich lohnt zu lernen, mögen auch die Perspektiven im Moment nicht unbedingt rosarot eingefärbt sein, so ist doch eines Gewissheit: Wir alle haben eine Zukunft, in der wir leben und arbeiten müssen, gemeinsam!
Meine Meinung ist, wenn dies alles nicht nur Worthülsen sein sollen, dass jeder und jede beteiligte Gruppierung zu der Ausgestaltung UNSERER Zukunft verpflichtet ist bzw. verpflichtet werden muss. Die "Krisengewinner" müssen in ihre Schranken gewiesen werden. An diesem Punkt, Caren Marks auf die1 Euro Jobs angesprochen, gab sie zu bedenken, dass die hinter diesem unglücklichen Titel gegebenen Chancen nicht verkannt werden dürfen. Zugegeben, aber nach meiner Meinung nicht auf die zu einem "Auslaufmodell" deklassierten älteren Generation. Hier kann nur ein Umdenken in der Wirtschaft helfen. Mag die Abwrackprämie bei Autos an die Grenze des ökologischen und ökonomischen Wahnsinns gestoßen sein. Bei Arbeitnehmern, auch gerne mit Humankapital umschrieben, ist jene ökonomische Grenze schon lange überschritten. Mitarbeiter mit 55 Jahren Lebensalter und früher an die Job Center überzuleiten ist ein Verbrechen an der Volkswirtschaft, eine Verschwendung von Wissen und know-how. Die verzweifelten, oft hilflosen Versuche diese Menschen dann wieder mit viel Geld am Arbeitsmarkt zu integrieren, mag für den Einzelnen eine Lösung sein, dem Markt nutzt es wenig. Gut, es gibt da ja noch die Zeitarbeitsfirmen. Wenn Hochkonjunktur eine wirkliche Hilfe. Jetzt aber, wo rund 5 Mio. Menschen, ob in einer Maßnahme untergebracht oder nicht, als Arbeitnehmerreserve am Markt vorhanden ist, wird entsprechend agiert. Perverser Weise funktioniert dort noch die freie Marktwirtschaft. Kein Wunder bei diesem Überangebot.
Wenn, wie Marks anmerkte, das Schonvermögen im Falle der "VerHartzung" erhöht werden muss, damit zumindest die angesparte Altersversorgung unangetastet bleibt und auch endlich mal ein vernünftiger Mindestlohn eingeführt wird (was Partei übergreifend leider nicht unterstützt wird), so ist dies löblich und notwendig. Hier sollte mal einjeder bei seinem Abgeordneten nachfragen, wie er dazu steht. Ihn fragen, ob es sich vielleicht inzwischen lohnt nach Indien oder Korea auszuwandern.
Ich beneide Caren Marks nicht, und all die anderen Abgeordneten die es ehrlich meinen mit den Menschen und diesem Land. Baustellen gibt zu genüge und Profitteure, die sich in der momentanen Krise suhlen.

Bürgerreporter:in:

Waldemar Kiefer aus Lehrte

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