Tai Chi im Garten Eden

Neulich hat eine Kameradin aus meiner Tai Chi Gruppe des MTV Immensen vorgeschlagen, unsere Übungsstunde im Garten Eden durchzuführen. Sie
hatte eine besondere Beziehung zur Christuskirche am Klagesmarkt.

Das war etwas, was uns neugierig machte.
Etwas Ungewöhnliches.

Wir fahren mit der Bahn ins Paradies!?

Bis dahin hatte ich noch nicht mitbekommen, dass in Hannover eine Kirche im Innenraum bepflanzt und Sand hineingeschüttet wurde.

Tai Chi in einer Kirche - umgeben von grünen Pflanzen - innerhalb eines Konkons - im Sand - neben einem 350 Jahre alten Olivenbaum - umschlossen von hohen Kirchenmauern deren Fenster verdunkelt sind mit hohem Dach und wechselden Lichtfarben.

Zuerst bekamen wir eine Einweisung in die Hintergründe und Ausführung zur Verwandlung der Kirche.
Danach betraten wir den Vorraum, wo Stimmen eingespielt wurden, von Menschen, die über ihre Vorstellung vom Paradies sprachen.

Dann umfing uns die dunkle Kirche, die hier und da bestimmte Lichtakzente auf die Pflanzen warf. Unglaublich, was hier vollbracht wurde. Eine Fülle von riesengroßen Palmen, Bananenstauden und auch blühende Blumen waren
arrangiert worden. Welch eine Energie wurde hier eingesetzt!

In Ruhe schauten wir uns alle Details an und staunten.
Dann war es soweit.
Die Kirche wurde von außen abgeschlossen und wir waren unter uns. Wir entledigten uns unseres Schuhwerks, stellten uns barfuß in den Sand, wo sonst die Stühle für den Gottesdienst hingebracht werden,
und folgten der Anleitung unserer Tai Chi Lehrerin "Fiete", die fließenden Bewegungen der "Harmonie" auszuführen.

Ihre sanfte Stimme erfüllte den Raum. Die Konzentration auf die detaillierte Ausführung der Bewegung lässt kein Abschweifen zu.
Entspannung und Ausgeglichenheit breitete sich aus. Wir kamen zur Ruhe.

Am Ende namen wir uns alle bei den Händen, und jeder für sich gedachte intensiv des ihm lieben Menschen, der jetzt besonders viel Kraft benötigt, um seine Herausforderungen des Lebens zu bewältigen.

Gut gelaunt verließen wir die Kirche, gönnten uns noch etwas Leckeres gleich gegenüber bei Alex.

Es war ein warmer Abend wie im Urlaub im südlichen Hochsommer.
Ein ganz besonderer Abend.
Einfach schön.
Carpe diem.