Ein Verwitterter Stein am Stadtrand

Dem Sohn des Voigts einen Obelisk gestiftet
Sehnder und Gretenberger Bauern erinnern gemeinsam an einen jungen Füsilier

Von Lothar Rolf Luhm

Sehnde. Kaum jemand in der Stadt kennt die Bedeutung des verwitterten Obelisk, der einst an Straße Zum Großen Freien stand und seit Jahrzehnten am Rande des Kötterschen Parks in Nähe des Stadions Wind und Wetter trotzt. Es ist kein Kriegerdenkmal, es ist ein vergessener Gedenkstein, der es verdient, an eine gut sichtbare Stelle in der Stadt umgesetzt zu werden. Vielleicht in Nähe der Kirche, betont Ortsbürgermeister Jürgen Falkenhagen.
Stolz waren die Dorfbewohner, als Carl Hermann Osterwald in die 1. Compagnie n des Hannoverschen Füsilier-Regiments Nr. 73 aufgenommen wurde. Doch die Freude währte nicht lange, gerade erst 21 Jahre alt, starb der junge Füsilier an den Folgen eines Bauschusses am 16. August 1870 auf Schloss Aubigny bei Metz, wie auf dem Granitstein zu lesen ist.
Gemeinsam gestiftet haben diesen Obelisk Gretenberger und Sehnder Bauern, gewidmet dem einzigen Soldaten aus ihren Dörfern, der im Deutsch-französischen Krieg 1870/72 sein Leben verlor. Der junge Füsilier war der Sohn des Voigts Johann Conrad Osterwald vom Voigthof Nr. 5 an der heutigen Nordstraße, der seit Ende des 19.Jahrhunderts der Familie von Otto Bortfeld gehört.
Der Obelisk soll weniger an den Soldaten erinnern, sondern vor allem an einen symphatischen Sehnder Jungen, der so manchen drallen Maid den Kopf verdreht hatte, erzählt man sich auch heute noch im Dorf. Darüber hinaus ist der Stein auch ein Zeichen der Verbundenheit mit der Sippe der Osterwalds, die rund um Sehnde großes Ansehen genoss, und der u.a. auch der Eisenbahnhaltepunkt Sehnde zu verdanken ist.

Bürgerreporter:in:

Lothar Rolf Luhm aus Lehrte

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