Gedanken zu Pfingsten

Was fällt uns zu Pfingsten ein,

klar, es ist ein kirchliches Fest, die Ankunft des Heiligen Geistes wird gefeiert, und es ist der Abschluss der Osterzeit,
das alles ist bekannt,

das wichtigste aber ist, dass wir erinnert werden, das es möglich ist, mit Menschen zu kommunizieren, die uns fremd sind, eine andere Lebenskultur haben, die eine andere Sprache sprechen,

lt. Bibel war es am 50. Tag nach dem Pessachfest, als
"alle mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab"

worauf Petrus erklärend sagte:

"Diese Männer sind nicht betrunken, wie ihr meint; es ist ja erst die dritte Stunde am Morgen; sondern jetzt geschieht, was durch den Propheten Joël gesagt worden ist"

An diesem Tag wurden lt. Überlieferung etwa dreitausend Menschen getauft

daher gilt dieser Tag, der den deutschen Namen Pfingsten trägt auch als der Geburtstag der Kirche,

wie dem auch sei, die Gabe, so sprechen zu können, das andere uns verstehen, und wir sie, ist wirklich ein Wunder, auch innerhalb eines gleichen Sprachraumes

denn immer der Situation entsprechend die richtigen Worte zu finden, ist Sinn jeder Kommunikation

nicht nur in der Politik, auch im Alltag, mit Freunden, Nachbarn und Fremden, mit Menschen die krank sind, oder Geburtstag haben,

einfach ist das nicht immer

aber es ist wichtig, den anderen zu verstehen, vor allem,
ihn verstehen zu wollen, um ihn vielleicht zu überzeugen, oder er uns, seine Ansicht über die Dinge zu hören, um andere Argumente zu erkennen,
und sie ernst nehmen, zumindest aber darüber nachzudenken, um Überzeugungsarbeit zu leisten, oder den eigenen Standpunkt zu revidieren,
einen Kompromiss zu finden,
ein miteinander entstehen zu lassen,

immer klappt das nicht, wenn Menschen den eigenen Schicksalsschlag nicht verstehen können, wenn ein Trost nicht hilft, gar nicht helfen kann, bleibt nur eines,

Verständnis aufzubringen, wieder durch die Sprache, oder auch durch schweigen, damit ein anderer unser Mitgefühl für seine Trauer erkennt,

aber natürlich auch um ihm zu zeigen, das wir ihm seine Freude gönnen,

doch Verständnis zeigen, sind Worte, die leicht gesagt ist, gelingt im Leben aber nicht immer,

wenn um ein "bisschen" Verständnis gebeten wird, kann das mit ein "bisschen" gutem Willen noch gut gehen, wenn ein "bisschen" Verständnis laufend eingefordert wird, ist das nicht mehr so einfach,

da kann es sein, das über den Umfang von ein "bisschen" die Meinungen völlig auseinander gehen

aber miteinander sprechen ist der einzige Weg für ein Zusammenleben, und nur möglich durch das Wunder der Sprache,

doch Sprache kennt nicht nur die schönen Worte,

Worte und Sätze können verletzend wie Messerstiche sein,
und über die Sprache und das geschriebene Wort kam die Lüge in die Welt, die für so viel Unheil verantwortlich ist

auswählen muss man seine Worte schon, und vor allem, wie man sie sagt,

immer eingedenk der Tatsache:

wie man in den Wald hinein ruft,
so schallt es heraus

wenn ein Mann seine Frau im Wohnzimmer anbrüllt
"du bist eine blöde Ziege",
und zwar so, dass man es über 7 Häuser hört, ist es eine Beleidigung

Begründung:
diese Aussage hat den gemeinsamen rechtsfreien Raum (das eigene Wohnzimmer) verlassen, hat somit "Kundgebungscharakter" und gilt als Beleidigung

wenn ihm seine Frau im Gegenzug ins Ohr flüstert:

" Du bist das größte Rindvieh seit dem Urknall"

hat dieser Satz den gemeinsamen rechtsfreien Raum nicht verlassen,
hat somit auch keinen Kundgebungscharakter,
ist nicht anzeigerelevant
und völlig straffrei,

tja, gewusst, wie

aber selbst mangelhafte Kenntnisse der Sprache des anderen reichen aus, um sich bereits beim ersten Zusammentreffen zu verstehen, wie zum Beispiel:

"Ich Tarzan, du Jane"

Daniel Defoe allerdings lässt seine Hauptakteure Robinson und Freitag überhaupt nicht miteinander sprechen,

zumindest nicht in dem Buch, das ich als Kind gelesen habe, aber das war natürlich die jugendfreie Version

manche Handlungen kennen kein miteinander reden

der Krieg braucht keine Sprache, und kein Nachdenken, er kennt nur Hass und Zerstörung,

und deshalb taugt er nichts, und niemand braucht ihn,

denn wir haben ja das Wunder der Sprache, ein Geschenk, das wir nutzen sollten, auch, wenn es darum geht, jemanden zu helfen,

der sich selbst kein Gehör verschaffen kann,

sich nicht richtig artikulieren kann, denn wir können ja für ihn sprechen,

das ist kein Problem

es gibt ganz sicher Menschen, die wünschen sich ein Gespräch mit uns, oder wir mit ihnen, aber irgendwie kommt es nicht dazu,
nicht weil es uns die Sprache verschlagen hat, sondern weil man vielleicht nicht weiß, was man sagen soll,

"wenn man sich vielleicht mal auf der Straße trifft"

doch ich denke, man wird es wissen, vielleicht eher leise

aber das ist etwas völlig anderes

Ich wünsche Ihnen allen "Frohe Pfingsten"

Gerd Szallies

Bürgerreporter:in:

Gerd Szallies aus Laatzen

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