Es gibt eben so Tage……

„Ein Tag zum Kämpfen“ soll der Legende nach General Custer, Kommandeur des 7. US Kavallerieregiments am Morgen des 25. Juni 1876 gesagt haben bevor die Schlacht am Little Bighorn begann.

Als „kein Tag zum Siegen“ hätte er am Abend wohl diesen Tag bezeichnet, zumindest nicht für ihn und seine Soldaten, nachdem sie von Sitting Bull und den Kriegern der vereinten Stämme von Sioux, Arapaho und Cheyenne vernichtend geschlagen wurden, aber das konnte er nicht mehr sagen, denn er selbst und hunderte seiner Soldaten fanden in der Schlacht den Tod,

ob es für die Indianer ein guter Tag war, ist wohl auch nicht anzunehmen, zwar waren sie die Sieger, doch um welchen Preis, denn auch für sie endete der Kampf mit hunderten von Toten und Verletzten.

War der 25. Juni 1876 also ein schlechter Tag?, sicher nicht, bestimmt gibt es Beispiele, dass dieser Tag für viele ein glücklicher Tag war, am Tag lag also erlebtes Unheil oder Glück nicht, trotzdem versehen wir einen Tag oder mehrere Tage, sogar Jahre mit einer Art Untertitel, um Kapitel unseres Lebens gedanklich festzuhalten,

da gibt dunkle und helle Tage, Tage voller Verzweiflung aber auch voller Hoffnung, es gibt die Erinnerung an „jene Tage“, die beides beinhalten können, Tage, an denen man besser im Bett geblieben wäre, und den Tag, so wunderschön wie heute.

Hat man es in der Hand, wie ein Tag sich entwickelt?,
bei General Custer sind sich die Historiker weitgehend einig, den Ausgang der Schlacht an diesem Tag hätte er sich selbst zuzuschreiben, maßlose Selbstüberschätzung und Überheblichkeit seien der Grund für die Niederlage gewesen, diese Erkenntnis hilft den toten Soldaten auf beiden Seiten nicht, was aber hätten sie machen sollen, um einen für sich guten Tag zu erleben, am Krieg nicht teilnehmen?, das hat Soldaten nie geholfen, damals nicht und heute auch nicht.

Also das Schicksal akzeptieren, so wie es kommt?,
schwer zu beantworten, das hieße alles schlucken, aber auch, nichts riskieren, doch das geht auch nicht, denn da gibt es den Satz “Einen Kampf kann man verlieren, aber wer nicht kämpft, hat schon verloren“, doch wenn man dann siegt, hat ein anderer verloren, hier könnte man nun sagen „Das ist nun mal so, so ist das Leben“,
wonach sich also richten, nun gibt es durchaus Hilfestellungen, wie man sich verhalten soll, damit es ein guter Tag wird, oder zumindest kein allzu schlechter, es gibt (nach einiger Zeit) Erfahrungen, gut gemeinte Ratschläge und Horoskope, denn es müssen Entscheidung getroffen werden, mal kleinere mal größere, trifft man selbst keine, entscheidet möglicherweise ein anderer, und womöglich nicht in unserem Sinne, aber manchmal ist das gar nicht so schlecht, wenn ein anderer entscheidet, warum sich nicht einem guten Rat anschließen, wenn der Arzt sagt: „der Blinddarm muss raus, weil, und dann kommt die Begründung“, oder „lass das Auto heute mal stehen, das waren zwei Glas Wein zu viel“.

Egel ob man den Rat nun annimmt, oder nicht,
In beiden Fällen entscheidet man oft auch gleich mit, wie sich der Tag für andere entwickelt, weil andere oft mit betroffen sind, auch wenn es schief geht, mit womöglich weitreichenden Folgen, manchmal sind es gar keine Entscheidungen, dazu reicht manchmal ein Wort oder ein Satz, den man besser nicht gesagt hätte, aus welchem Grund auch immer.

Wird keine Entscheidung getroffen, nimmt die Angelegenheit auch so ihren Lauf, entweder für uns und andere gut, oder mit fatalen Konsequenzen.
Nicht alle Entscheidungen kann man hinsichtlich ihrer „Nebenwirkungen“ bis ins letzte überprüfen, manchmal ist man froh, mit einem blauen Auge davon zu kommen, oder kann etwas wieder gut machen, und manchmal kann man sogar über eine Entscheidung schmunzeln, so wie ich es in einem Discounter erlebt habe, als ein Mann die angebotenen Gummistiefel anprobierte und wie man mir sagte, offensichtlich 2 rechte Stiefel gekauft hat, wobei er vorher zwei korrekte Paare zerpflückt hatte, ich nehme an, er war mit seiner Entscheidung zufrieden, die Marktleiterin sah das mit ihren übrig gebliebenen 2 linken Stiefeln etwas anders, sie schüttelte den Kopf, aber schmunzeln musste sie doch.

Denn es müssen ja nicht immer die großen Katastrophen sein, die uns dazu bringen zu sagen: “Das war nicht mein Tag“.

Da ist das Frühstücksei zu hart, die Kaffeetasse steht links, obwohl alle wissen, das man Rechtshänder ist, die Straßenbahn fährt einem vor der Nase weg, man nimmt das Auto, und schwört jeden Eid, das der linke Außenspiegel gestern noch dran war, im Büro erfährt man, das man doch nach außerhalb muss, einschließlich Übernachtung, und zwar sofort, und Hochzeitstag ist heute auch noch, im Hotel bekommet man Zimmer 100, dann fällt die 1 runter, und man hat eine unruhige Nacht und, und, und, da hilft es vielleicht zu sagen „Was solls“ oder „Wer weiß, wozu es gut ist“, aber es meldet sich keiner, der es weiß.

Als Bundeskanzlerin Angela Merkel erfuhr, dass sie von den Amerikanern abgehört wird, hat sie das oder ähnliches wohl kaum gesagt, vielleicht fiel ihr eine Mahnung deutscher Rundfunkanstalten aus den 60er Jahren ein, die da lautete:
„Schwarz hören und sehen kommt teuer zu stehen“

Aber ob die noch stimmt?

Wie dem auch sei, eines ist auch klar, die Tage im November sind anders als die im Mai, beide Varianten haben wohl ihre Berechtigung, aber im Herbst vom Frühling träumen gilt als weltfremd, aber das ist manchmal so egal, wenn es hilft, das Grau des Gedenktage im November zu überstehen, vielleicht wird ja nicht alles so, wie man es sich wünscht oder wie es mal war, an der Waterkant sagt man:

„was die Ebbe wegschwemmt, bringt die Flut zurück“, vielleicht nicht alles, aber was schlimme Tage an unserer Seele anrichten, das sollten jedoch schöne Tage versuchen auszugleichen, oder man macht, wenn es geht, aus dem Novembergrau eine wohlig kuschelig passende Kulisse, so wie es mir ein Freund vorschlug:

Ein trüber Nachmittag im November, ein richtiges Schmuddelwetter, der Nebel liegt wie Blei auf der Welt, auf den kahlen Ästen der Bäume, auf den nackten Zweigen der Büsche, dazu nur fahles Sonnenlicht,
aber drinnen schön warm und gemütlich,
eine DVD in den Fernsehplayer schieben, einschalten
die Beine hochlegen
Eine Tasse Kaffee und dann einen Film anschauen
Margaret Rutherford als Miss Marple
in
„16 Uhr 50 ab Paddington“

Dem ist nichts hinzuzufügen

Machen Sie es nach, ...........und einen schönen Tag noch.

Gerd Szallies

Bürgerreporter:in:

Gerd Szallies aus Laatzen

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