noch einmal Pfingsten, ganz persönlich, aber mit Pfingstrose

Pfingstsonntag ist ein besonderer Tag für mich, sagte mir ein Falkner aus dem Harz vor Jahren, denn an einem Pfingstsonntag sei sein Adler zum ersten Mal publikumswirksam zu ihm zurückgekommen, als er den rechten Arm, der durch einen dicken Handschuh geschützt wurde, ausstreckte,

inzwischen würde er aus etwa 1000 Metern Höhe auf ihn zurückstürzen, ok, das sei nicht grad ein Wunder im biblischen Sinne, doch nach so kurzer Träningszeit absolut erstaunlich

seiner Frau könne er das nicht beibringen fügte er leicht schmunzelnd hinzu

wie beruhigend, denn ich denke, mit dieser Variante wären beide ganz sicher nicht glücklich geworden

aber darum ging es hier auch nicht, schon eher und zugegeben, etwas an den Haaren herbeigezogen, um die Pfingstgeschichte, in der es heißt, das Menschen vor vielen Jahren mit verschiedenen Sprachen, und aus unterschiedlichen Kulturen kommend sich plötzlich verstanden, sie konnten miteinander sprechen und anderen zuhören, und alle brachten die Hoffnung mit, das tatsächlich machen zu können, das klingt so einfach, ist es aber nicht immer, doch sie erkannten diese wunderbare Chance und handelten danach

natürlich kann man beide Ereignisse nicht miteinander vergleichen, zumal bei dem Adler wohl eher eine knallharte Dressur, sorry, artgerechte Beschäftigungstherapie eine Rolle spielte, ähnlich wie bei Tigern im Zirkus, wenn sie fröhlich zweimal am Tag durch einen brennenden Reifen springen

aber meinem Gegenüber reichte sein kleines Erfolgserlebnis, um Pfingsten als etwas Besonderes anzusehen,

doch welche Meinung hat der Adler dazu, er musste zuerst den anderen verstehen, und das auch beweisen und das hat er getan, indem er zurück kam, das musste er nämlich nicht, er hätte wegfliegen können, aber das tat er nicht, schon allein wegen des Lederriemens, den man ihm um ein Bein gebunden hatte, und der ihn in der Freiheit letztlich nur behindert hätte

also machte er, was "Herrchen" wollte, in der Hoffnung dass ein Leckerli auf ihn wartet, jetzt erst war der Partner mit seinem Teil an der Reihe, das geschah auch, der Adler bekam sein Leckerli und das ganze passierte zum ersten Mal erfolgreich zu Pfingsten, und machte Pfingsten unvergesslich

bei Menschen ist das nicht so einfach, man kann sich zwar wünschen, das jemand unsere Nähe sucht, und das wäre dann wirklich ein Geschenk, um diesen Wunsch zu unterstützen müsste man allerdings ein bisschen nachdenken, und vielleicht überlegen, was wir denn so in in der Hand haben, damit jemand kommt und sagt

"schön dich zu sehen, wie geht es Dir" und vielleicht findet er /sie frei nach Konfuzius sogar seine/ihre  Wurzeln wieder, und möglicherweise sogar Gründe , um zu bleiben

ob es reicht, mit einer Pfingstrose zu winken weiß ich nicht, doch das erfährt man ja sehr schnell, denn eine Reaktion darauf erhält man immer, ob die uns nun gefällt, ist etwas ganz anderes

aber vielleicht hat Pfingsten wirklich so etwas an sich, das Menschen dazu bringt, miteinander zu reden, wer weiß, und vielleicht ergibt sich ja eine Gelegenheit, einfach so,

dagegen spricht, das es bereits viele Pfingstsonntage gegeben hat, und keiner hat ein Wunder vollbracht, es gehören nämlich zwei dazu, die den gleichen Wunsch haben, 

manche Wunder brauchen das eben

doch auf die Zeit zu hoffen, die angeblich alle Wunden heilt, nützt auch nichts, die Zeit heilt keine Wunden, das hat sie noch nie gemacht und wird es auch jetzt nicht tun, und selbst wenn sie es könnte, Wunden müssen schnell behandelt werden um zu heilen, und Eile kennt die Zeit nicht, und zurückdrehen lässt sie sich auch nicht

sie vergeht nur,

aber man kann sie nutzen, das hätte man längst tun müssen, und das wissen wir auch, doch noch ist vielleicht Zeit dazu, ob sie reicht, Wünsche wahr werden zu lassen, wer weiß das schon, doch Wunder gibt es, die Geschichte der Menschheit ist voll davon und ein altes Lied aus Wien, das ein Schicksal beschreibt, in dem es zu spät ist, muss ja nicht bei jedem stimmen

"wenn der Herrgott nicht will, nutzt es gar nichts",

mir gefällt der Text schon nicht, er schiebt die Verantwortung ausschließlich dem lieben Gott zu, das ist unfair,

aber demjenigen der den Satz geschrieben hat,war das wohl schon egal

https://www.youtube.com/watch?v=86Jyz5v6TPI

das am Kreuzweg der Entscheidungen kein Wegweiser steht, ist eine alte Wahrheit, aber wenn man vor Jahren den falschen Weg gegangen ,und nicht umgekehrt ist, müsste man eigentlich heute wissen, warum er falsch war, und wie es zu einer Situation kommen konnte, die zumindest damals niemand gewollt hat, auch wenn wir uns jetzt selbst ein Armutszeugnis ausstellen, müssen wir auch akzeptieren, das andere das längst getan haben 

jetzt ist nicht gemeint, retten was zu retten ist, jetzt müssen wir wissen, und erkennen,  wo wir stehen

um vielleicht eine winzige Chance zu nutzen, wenn man sie denn erhält

das es leicht ist hat nie jemand behauptet, doch ein bayerisches Sprichwort meint,

und ist der Weg auch noch so steil, a bisserl was geht alleweil

darüber könnte man ja nachdenken, aber dazu brauchen wir Pfingsten nicht, das haben wir ohnehin Tag und Nacht gemacht, 

viel mehr Blumen während des Lebens, denn auf den Gräbern blühn sie vergebens heißt es 

diesen Satz haben viele schon gesagt, meist eher leise, und ich denke, die meisten wären jetzt trotz allem, was einem am Grab eines Menschen so einfällt, ein Stück glücklicher, wenn sie eher daran gedacht hätten,

und wenn wir Gelegenheit haben, eine Pfingstrose zu verschenken, dann sollten man dankbar sein, und es auch machen 

stop,

eines fehlt noch, der, die, für den sie bestimmt ist, sollte sich darüber freuen können,
das ist ganz wichtig

doch wer schlägt schon eine Pfingstrose aus,

wenn sie von Herzen kommt, und ein Herz erfreut

Frohe Pfingsten

Bürgerreporter:in:

Gerd Szallies aus Laatzen

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