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Spaziergänge in der Leineaue: Jahrhundertelang gehörte die alte Kapelle zu Döhren

  • Südlichster Vertreter der norddeutschen Backsteingotik: Kapelle in Akt-Laatzen.
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Das Naherholungsgebiet Südliche Leineaue erstreckt sich von der Haustür in Döhren oder Wülfel bis hin zum Schulenburger Berg mit dem Schloss Marienburg als krönenden Abschluss. Die Leinemasch bietet sich dabei nicht nur als eine wunderschöne Landschaft für Ausflüge ins Grüne an; sie steckt auch voller Geschichte. In den vergangenen 20 Jahren habe ich in loser Folge interessante historische Details und Ausflugsziele im MASCHSEEBOTEN – das ist eine Stadtteil-Zeitung in Döhren und Wülfel - vorgestellt. Die Hefte mit den einzelnen „Spaziergängen in die Leineaue“ sind längst vergriffen. Daher sollen nach und nach die einzelnen Beiträge nun bei myHeimat einen weiteren Leserkreis bekannt gemacht werden. Vielleicht findet sich sogar ein Verleger, der die gesammelten Beiträge einmal als Heftchen veröffentlicht.

Heute: Die Kapelle von Alt-Laatzen

Am Rande der Leineaue liegt das alte Dorf Laatzen. Jahrhundertelang kam der Döhrener Pfarrer zum Gottesdienst in den Ort. Denn Laatzen gehörte ebenso wie Wülfel zum „Kleinen Freien“, einem Gebiet, in denen sich die Bauern im Mittelalter noch besondere Freiheiten erhalten konnten. Döhren war der Hauptort des „Kleinen Freien“ und so stellte die Laatzener Kapelle einen Ableger der Döhrener St. Petri-Kirche dar. Der Wanderer, der aus der Leineaue kommt, trifft im Kern des früheren historischen Dorfes auf das geschichtsträchtige Kirchlein. Laatzen selbst wurde 1259 erstmals urkundlich erwähnt. Doch der alte Name Lathusen deutet auf eine weitaus ältere sächsische Siedlung hin. Von der Laatzener Kapelle ist dann ein dreiviertel Jahrhundert später die Rede. 1325 taucht das Gotteshaus aus dem Dunkel der Geschichte auf.

Mit der Kapelle von Laatzen weist das Leinetal ein bedeutendes Baudenkmal auf. Das Kirchlein ist der südlichste Vertreter der norddeutschen Backsteingotik. Obwohl 1943 stark beschädigt, sind zwei verwitterte steinerne Plastiken am Eingang erhalten geblieben. Die Köpfe der Figuren weisen Wetzspuren auf. Wahrscheinlich ist dies auf den Aberglauben der Menschen im Mittelalter zurückzuführen. Entweder wollte die alten Laatzener heilbringendes Gesteinspulver gewinnen oder es wurden symbolisch Waffen an der Eingangspforte geschliffen, um den Träger besser zu schützen.

Nach der Eingemeindung von Döhren und Wülfel in die Stadt Hannover 1907 blieb die Laatzener Kapelle das einzige Band, das den Ort noch mit Döhren verknüpfte und die Tradition des „Kleinen Freien“ wahrte. Erst im Oktober 1952 trennte sich dann auch die neugebildete evangelische Kirchengemeinde in Laatzen von der Döhrener St. Petri-Kirche.

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  • Mittelalterliches Brauchtum: Wetzspuren am Eingang der Kapelle - Glaube und Aberglaube lagen dicht beieinander.
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