Christlicher Seniorenbund Immanuel Laatzen zu Gast in der Selimiye-Moschee

Durch Vermittlung von Günther May, Leiter des Arbeitskreises Integration in Lehrte, besuchten 30 Laatzener Senioren die dortige Moschee. Empfangen wurden sie von Yilmaz Güner, dem Vorsitzenden der sunnitischen Gemeinde und dem Imam Faruk Gördeli.
Bereits seit vielen Jahren gibt es in Lehrte eine gute Kooperation zwischen der Moschee und den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden.
Die Laatzener erfuhren, dass in der Bibel und im Koran neben Aussagen über Frieden auch andere gemeinsame Themen existieren. So gibt es in beiden Büchern Texte über Noah, Abraham, Josef und Maria. Jesus wird im Koran als Prophet und Wort Gottes, nicht aber als Sohn Gottes bezeichnet. Einigkeit bestand darüber, dass die fünf Säulen des Islam: das Glaubensbekenntnis, das Gebet, das Fasten, die Armensteuer und die Pilgerfahrt nicht im Gegensatz zum christlichen Glauben stehen.
Der Koran fordert weder die Pflicht zum Tragen eines Kopfschleiers noch die Vollverschleierung von Kopf bis Fuß. Die genauen Kleidungsvorschriften, die heute in den verschiedenen Ländern in unterschiedlicher Weise praktiziert werden, sind das Ergebnis von Auslegungen der betreffenden Koranstellen und der jeweiligen Landessitte.
In der Lehrter Gemeinde, so erfuhren die Senioren, entscheidet jede Frau für sich, ob sie ein Kopftuch trägt.
Die islamische Gastfreundschaft durften die Senioren gleich zu Beginn des Besuches erleben. Ihnen wurde Tee und Gebäck gereicht; die Gastgeber nahmen sich viel Zeit, jede Frage zu beantworten.
Beeindruckt waren die Gäste von der prächtigen Moschee, eine der schönsten Norddeutschlands, die von den Gemeindemitgliedern selbst finanziert worden ist. Das Bilderverbot im Islam untersagt bildliche Darstellungen und so sind die Wände des Gebäudes mit Kacheln aus der Türkei und arabischen Schriftzeichen geschmückt. Eine besondere Zierde ist die halbkreisförmige Kuppel, die mit Fresken versehen ist und für eine gute Akustik sorgt.