Buschfeuer

Ein Kontinent kämpft ums Überleben,

und wieder einmal, wie schon so oft, gegen verheerende Buschfeuer,und Städte wie Sydney, die im Qualm ertrinken, sollen den Wasserverbrauch bis auf ein Minimum senken und die Schulen geschlossen halten

die Bilder der vielleicht größten Brandkatastrophe die Australien je heimsuchte gingen um die Welt, sie zeigten das totale Inferno, und die Verzweiflung der Menschen, die hilflos zusehen mussten, wie ihre Häuser zerstört wurden, weil Rettungskräfte trotz unermüdlichem Einsatz, und unter Lebensgefahr keine Chance mehr hatten, das Unheil abzuwenden, aber auch Bilder von Zivilcourage, wenn es darum ging, Leben zu retten,

so sahen wir eine Frau, die einen Coalabären aus den Flammen holte, dessen Fell bereits brannte, und der vor Schmerzen schrie,

ohne zu zögern und ungeachtet der Flammen um sie herum nahm sie ihn auf den Arm und brachte ihn in eine vorläufige Sicherheit, dann leistete sie erste Hilfe
indem sie aus einer Flasche Wasser auf seine Wunden goss,
er wurde in eine Auffangstation gebracht, dort behandelt, und wie zu erfahren war, geht es ihm inzwischen wieder besser,

noch kann niemand genau sagen, wie viele Menschen, Tiere, Häuser und Bäume den Flammen zum Opfer gefallen sind, doch Lewis, so heißt der Coala inzwischen, konnte gerettet werden, weil eine tapfere Frau nicht zugelassen hat dass das Vorbild aller Teddybären dieser Welt stirbt, und hat damit Millionen Kinder jeden Alters glücklich gemacht, obwohl auch sie wissen, dass dieses Glück nicht alle hatten,

mit Buschbränden und anderen Katastrophen haben wir es täglich zu tun, irgendwo brennt es immer, und oft mit schlimmen Folgen, das ist nichts Neues, hier aber kommt erschwerend hinzu, dass das Feuer möglicherweise durch Brandstiftung an mehreren Stellen oder Leichtsinn ausgelöst oder verschlimmert wurde

das kommt letztlich aufs selbe raus, doch wie erklärt man den Menschen all die handgemachten Katastrophen, einige meinen, ein böser Virus hätte die gute alte Erde befallen, und das Klima vergiftet, naja, die jüngste ist sie ja nun auch nicht mehr, wenn man irdische Maßstäbe ansetzt, doch davon, so scheint es, will ein Großteil der Australier nichts wissen und erklären, ihr Kontinent sei schon immer etwas anders gewesen, als der Rest der Welt, hier seien nun mal die Buschfeuer wütender, und die Schlangen bissiger, doch das Klima sei schon immer so gewesen wie heute, nur dieses Mal eben besonders heftig, weil zusätzlich Brandstiftung dazu kam, und Buschfeuer gäbe es jedes Jahr, das sei nichts Besonderes, es gehöre quasi dazu, auch die USA seien in ihren Nationalparks jedes Jahr davon betroffen, und niemand außer den Europäern regt sich darüber auf, weil sie nicht verstehen wollen, das normale Feuer nötig sind um bei einigen Baumarten die Fortpflanzung in Gang zu bringen, schlimm seien jedoch die willkürlich gelegten Brände

und sollte es stimmen, das immer wieder Menschen für die Infernos dieser Welt verantwortlich sind, wie reagieren wir darauf, wie reagieren die Justiz oder die Politiker auf Aktionen, die einigen offenbar Spaß machen, und uns allen nur Unheil bringen,

wenn ein Täter zur Tatzeit so angetrunken war, das ihm Sachverständige bescheinigten, dass er vor der nächsten Sonnenfinsternis mit einem totalen Alkoholabbau nicht rechnen könne, und das wäre auch nur eine erste Hochrechnung, muss er vielleicht einige Zeit sein Auto stehen lassen, das schreckt andere nicht ab, genau so zu handeln

Anmerkung: die nächste Sonnenfinsternis ist am 3. September 2081 über Europa zu sehen, das kann man sich ja wohl merken.

wenn jemand unter Krokodilstränen dem Gericht erklärt dass sein Vater nur deshalb drogenabhängig wurde, weil ihm der Opa immer die Micky-Maus-Hefte weggenommen hätte, die Mutter im Minirock auf dem Kinderkarussel immer Handstand machte, und er deswegen bis zu seiner eigenen Silberhochzeit eine unruhige Jugend hatte, könnte sich das beim Strafmaß positiv für ihn auswirken

zugegeben, boshafte Ironie ist schnell gesagt, als Richter ein Urteil zu sprechen ist etwas ganz anderes

doch wie lange akzeptieren wir noch, das es immer wieder Brandstifter und Kriegshetzer gibt, weil Politik und Justiz nicht erkennen wollen, das wir es inzwischen mit einer anderen Verbrechensmentalität zu tun haben, als noch vor einigen Jahren, heute kommt kein Mensch mehr auf die Idee, eine Bank zu überfallen, warum auch, es gibt ja die Cyberkriminalität,

obwohl wir wissen, dass zumindest bei den Menschen Kriege und Brandstiftung niemals auch nur ein Problem gelöst haben, finden wir kein Mittel um Unheil gar nicht erst zuzulassen und die Brutalität, im großen wie im kleinen, weltweit und in der Familie, existiert weiter, vielleicht müssen wir erstmal ein Klima entwickeln, in dem es wieder Rücksichtnahme gibt, und uns befähigt, die Meinung anderer zu akzeptieren, zumindest darüber nachzudenken, das ist nicht immer leicht, denn auch Menschen sind Fleischfresser genau wie Katzen, Wölfe und weiße Haie, und sind Konkurrenten bei der Beschaffung von Nahrungsmitteln

doch das ist legitim, sinnlose Zerstörung nicht, davon hat keiner etwas, und sie ist auch nicht nötig

warum z.B. ist eine Katze, wenn sie etwas erreichen will, immer erfolgreich,

ganz einfach, sie hat eine Engelsgeduld,

Katzen sind zwar Einzelgänger und brauchen sich mit anderen nicht abzustimmen, doch wenn es um ein gemeinsames Ziel geht, halten sie auch zusammen, z.B. wenn sie einen Eindringling aus ihrem Revier hinauskomplimentieren, und ich durfte miterleben, immer mit Erfolg, und offenbar nachhaltig, für mich das Wort des Jahres,

sie schaffen es, ihre Rechte wahrzunehmen, ohne das die Welt oder Teile davon vernichtet werden

bleibt die Frage, ob wir die Methode übernehmen können, Menschen haben unterschiedliche Charaktere, und vor allem unterschiedliche Interessen

vielleicht liegt uns ja die Wolfsmentalität mehr, das kann gut sein, wenn es nötig ist eine Beute zu stellen, und gleichzeitig die Anstrengungen im Rudel auf viele Schultern zu verteilen aber schlecht, wenn es darum geht sie auch gerecht zu verteilen, denn jetzt gilt wieder die Macht des Stärkeren

ist eben alles nicht so einfach, und Geduld ist auch nicht jedermanns Sache, doch man sollte ihr eine Chance geben, denn es heißt ja 
"alles kommt zu dem, der warten kann"

klingt gut, jetzt muss es nur noch stimmen 
und wieder sind wir bei der Hoffnung, ohne sie geht es nicht 

aber es heißt auch, hoffen und harren hält manchen zum Narren, 
dann müssen wir wohl noch etwas anderes machen, 

positiv denken, leicht gesagt, dass es auch leicht ist, hat nie jemand behauptet, 

wie dem auch sei, kommen Sie alle gut vom tristen November in die besinnliche Zeit des Advent, 

ich denke, das haben wir uns verdient

Gerd Szallies

Bürgerreporter:in:

Gerd Szallies aus Laatzen

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