Bahnerden bei der Feuerwehr in Laatzen

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PRESSEINFO STADTFEUERWEHR LAATZEN 25.11.2012

Bahnerden - auch eine Aufgabe für die Feuerwehr im Bereich Laatzen

Die Züge der DB und der S-Bahn fahren schon seit Jahren mit elektrischem Strom aus Oberleitungen. Aber was passiert bei einem Unfall, Unglück, Feuer oder wenn die Leitung gerissen ist und die Kabel auf der Erde liegen? Denn dann muss die Leitung geerdet werden. Und genau diese Aufgabe übernimmt im Laatzener Stadtgebiet die Freiwillige Feuerwehr.
An einer Wiederholungsunterweisung im Bahnerden nahmen kürzlich 13 Feuerwehrmänner aus den Ortsfeuerwehren Gleidingen und Laatzen statt. Notfallmanager Jens Steinbrück (DB Netz AG, Regionalbereich Nord) erklärte den Feuerwehrleuten innerhalb von drei Schulstunden den Aufbau der Stromversorgung von der Energieerzeugung bis hin zum Mast der Oberleitung. Anhand von Zeichnungen und Fotos stellte er den Streckenverlauf im Bezug auf die Energieversorgung dar, die normale Spannung bei Zugverkehr beträgt 15.000 Volt. "Auch im abgeschalteten Zustand hat die Leitung noch eine Restspannung von 2000 - 7000 Volt, und das bedeutet Lebensgefahr", warnte er die Helfer vorsichtig im Umgang mit Haverien im Bereich der DB zu sein. Die Abschaltung der Oberleitung muss vor der Erdung schriftlich per Fax bestätigt werden, bevor die nötigen Arbeiten eingeleitet werden können. Der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern ist immer einzuhalten, gab er den Helfern mehrmals mit auf den Weg. Ausführlich erklärte er auch die Oberleitung, der Fahrdraht zweigt nach etwa 1500 Metern ab und eine neue Leitung speist den Strom ein. In dieser Phase läuft die Leitung kurzzeitig parallel. Über dem Fahrdraht hängt in etwa 12-16 Metern Höhe die Speiseleitung, diese wird allerdings nicht durch die Feuerwehr geerdet. Bei Gewitter sollte ebenfalls nicht geerdet werden, da die Gefahr eines Blitzeinschlages zu groß ist.

Am Laatzener S-Bahnhof begann dann die praktische Ausbildung der Helfer. Mit den Erdungsgarnituren ausgestattet betraten die Feuerwehrleute die abgeschaltete Strecke im Bahnhof. Vorher hatte sich Notfallmanager Steinbrück die Abschaltung unter Nennung eines Codes bestätigen lassen. Danach wurde eine Sichtkontrolle der Erdungsgarnitur vorgenommen, augenscheinlich prüften die Retter den ordnungsgemäße Zustand der Einzelteile. Mit dem Spannungsprüfer kontrollierten die Helfer als erste Maßnahme die Spannungsfreiheit des Fahrdrahtes. Die Schienenfuß-Erdungsklemme wurde an der Erdungsschiene festgezurrt bevor die Fahrdrahterdungsklemme eingehängt wurde. Zu einem weiteren Helfer am anderen Ende der Unglücksstelle meldeten die Teilnehmer "Erdung ordnungsgemäß abgeschlossen", denn der selbe Vorgang muss auch am anderen Ende einer Unfallstelle vollzogen werden.
Nach knapp drei Stunden Theorie und Praxis sind die Helfer nun für das folgende Jahr wieder "Fit im Bahnerden". In einem Jahr findet eine weitere Auffrischung des Fachwissens statt.
Also, nicht nur löschen, bergen und schützen können die Feuerwehrleute sondern auch Bahnerden.

Bürgerreporter:in:

Gerald Senft aus Laatzen

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