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Lebensversicherung, Teil 9 - Wahl des Versicherers

Auf dem Gebiet der Lebensversicherung arbeiten in Deutschland ungefähr hundert Versicherungsunternehmen, und jedes bietet ein mehr oder minder umfangreiches Bündel von Tarifen an. Welcher Versicherer ist der richtige?
Alle paar Monate werden von unterschiedlichen Stellen Ranglisten veröffentlicht, mal ist das eine mal das andere Versicherungsunternehmen an der Spitze. Eins gleich vorab, wenn es gelingt, ein Unternehmen zu meiden, das stets unter den letzten fünfundsiebzig Prozent ist, ist bereits das wichtigste für eine gute Wahl getan, denn das gute Geschäft ist stets die schlechten, die man lässt!
Weshalb aber und woher die Unterschiede in den Ranglisten? Aus den vom Versicherer verwendeten Rechnungsgrundlagen (Sterbetafel, Rechnungszinssatzs, Abschlusskosten, Erhebungskosten, allgemeine Verwaltungskosten) ergeben sich bereits eine Reihe von Folgen. Ein Versicherer kann in einem Tarif gut, im anderen schlechter sein, er kann für Männer gut und für Frauen schlechter sein – oder umgekehrt, er kann für Renten gut und für Kapitalversicherungen schlechter sein – oder umgekehrt, er kann für Ablaufleistungen gut und für Kündigungen schlechter sein – und umgekehrt, er kann für kurze Laufzeiten gut und für lange schlechter sein – und umgekehrt, er kann für junge Eintrittsalter gut und für ältere schlechter sein – und umgekehrt. Kennt man die vom Versicherer verwendeten Rechnungsgrundlagen genau, könnte man diese Unterschiede jeweils bereits auf den Cent genau berechnen.
Aber es gibt für diesen Teil der Bewertung für den geschulten Fachmann auch noch eine andere mathematisch genaue Methode: man nimmt sich eine Sterbetafel und wählt einen sinnvollen Rechnungszinssatz, zum Beispiel fünf Prozent und berechnet mit dem Instrumentarium der Versicherungsmathematik für jede ausgewählte Leistung (Tarif) die eigene Nettoprämie (also ohne Kosten) und vergleicht diese mit den angebotenen Tarifen. Bei den hier gewählten Bedingungen werden alle Anbieter schlechter sein, also höhere Prämien verlangen als die selbst errechnete Nettoprämie. Aus dem Abstand dieser beiden Werte ergibt sich auf den Cent genau eine Rangfolge: je dichter die vom Versicherer angebotene Tarifprämie an der eigenen Nettoprämie liegt, um so besser ist der Anbieter. Diese exakte Vergleichsmethode berücksichtigt aber ausschließlich die garantierten Leistungen – und die sind ja nicht allein maßgeblich.
In den veröffentlichten Ranglisten wird dann auch noch das Versicherungsunternehmen untersucht, analysiert und geprüft. Grundlagen dafür sind die Bilanzen und Geschäftsberichte. Hier wird mit viel Aufwand gerechnet – nur leider beziehen sich alle Ergebnisse nur auf die Vergangenheit, die mögen nun stimmen oder auch nicht. Aber wir wollen doch ausgehend vom heutigen Versicherungsabschluss etwas über die Zukunft, die nächsten zehn, zwanzig, fünfzig Jahre wissen. Und über diese interessante Zukunft sagen dies Untersuchungen trotz aller Raffinesse nicht viel aus. Denn was in der Vergangen war, kann nicht einfach in die Zukunft verlängert werden.
In den veröffentlichten Ranglisten werden dann die Gewinnbeteiligungen berücksichtigt. Die Gewinnbeteiligung gliedert sich einmal in die Gewinnerwirtschaftung (was zum Teil wieder von den Rechnungsgrundlagen abhängt) und zum anderen in die Gewinnverwendung, die nun wieder je nach Laufzeit, Eintrittsalter, Geschlecht, Tarif den einen oder anderen begünstigen oder benachteiligen kann. Die Bewertung hängt also auch von den jeweils gewählten Beispieldaten ab. Aber selbst, wenn alles richtig wäre, es sagt auch hier nur etwas über die Vergangenheit, etwas über die Absichten und so gut wie nichts über die Zukunft aus.
So bleibt es also bei dem, was ich bereits eingangs sagte: wer die Masse der schlechten Anbieter vermeidet, hat schon viel getan. Unter den – sagen wir ersten zehn – mag jeder wählen, wie er will.
Jetzt möchte mancher gern, dass ich nach all der Theorie ein Unternehmen empfehle – tue ich nicht. Aber ich sage, bei wem ich in den vergangen mehr als fünfzig Jahren abgeschlossen hatte, wenn ich eine kurze Todesfallversicherung brauchte: die Hannoversche Leben, sie ist nach den Ranglisten nicht immer die beste, aber ... und das Leben besteht nicht nur aus Ranglisten.

30.06.2010
Hermann Müller
Bentieröder Bruch 8
OT Bentierode
D-37547 Kreiensen

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