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Bankbetrug, Teil 9 – Wertpapiere

„Wertpapier, in Form einer Urkunde verbrieftes Vermögensrecht, zu dessen Ausübung der Besitz der Urkunde nötig ist.“ Alles klar?
Jeder von uns kennt ein Wertpapier, hat es jeden Tag in der Hand: unsere Geldscheine. Und hier kann man gleich den Unterschied von Eigentum und Besitz lernen (es soll Juristen geben, die das nicht wissen). Ich kann das Recht aus dem Geldschein nur ausüben, wenn ich den Geldschein in der Hand habe oder eben im „Besitz“ dieses Scheins bin, ob dieser Schein auch mein „Eigentum“ ist oder ich ihn geklaut habe, ist für seine Verwendung völlig gleichgültig. Der Geldschein ist übrigens ein „Inhaberpapier“: wer ihn in der Hand hat, hat das Recht daraus.
Üblicherweise werden als Wertpapier bezeichnet: Aktien, Anleihen, Pfandbriefe, Staatsanleihen, dann die „Derivate“. Keine Wertpapiere sind hingegen die eigene Geburtsurkunde, die Heiratsurkunde aber eben auch nicht das Sparbuch oder der Kontoauszug. Soweit die juristische Definition und Abgrenzung. Welchen Wert ein „Wertpapier“ tatsächlich hat, ja, ob es überhaupt einen Wert hat, ist eine ganz andere Frage. Die Geldscheine aus der Inflationszeit um 1923 „1.000.000 Mark“ haben jedenfalls keinen Wert, heute nicht, und damals auch nicht sehr viel mehr.
Aktien haben ihren Wert, weil sie einen Anteil am Vermögen einer Aktiengesellschaft repräsentieren, sie sind daher nicht der Inflation unterworfen. Anleihen, Industrieanleihen, sind so gut und wertvoll, wie das Versprechen des ausgebenden Unternehmens ist, diese Schuld einmal zurück zu zahlen. Hinter Pfandbriefen, dem guten alten deutschen Pfandbrief, steckt die Summe von Hypotheken (heute durch Grundschuldeinträge gesichert) auf (Wohn-)Gebäude, unter diesen Bedingungen recht sicher, aber inflationsgefährdet. Hinter den Derivaten steckt im günstigen Fall ein Warenwert, eine bestimmte Menge Gold, irgendein anderes Metall, eine Menge Öl einer bestimmten Qualität, eine Menge Weizen. Solange dieses Gut nicht untergeht, es keiner klaut oder veruntreut, mag die Sache angehen.
Wenn aber hinter einem Derivat nur ein undefiniertes Bündel anderer Derivate steht, hinter denen jeweils auch wieder nichts als ein bedruckter Prospekt steht, und das noch eine ganze Weile weiter so, dann sind das die „Wertpapiere“ aus denen Krisen gemacht werden. Finger weg!
Staatspapiere sind eine besondere Spezies. Staatspapiere werden ausgegeben, um die laufenden Konsumausgaben (z.B. Gehälter, Pensionen) der Staaten zu decken. Einen wirklichen Wert haben sie alle nicht. Sie werden nur per Gesetz als sicher (Mündelsicher) bezeichnet. Da sie alle auf einen bestimmten Geldbetrag lauten, sind sie der Inflation unterworfen.
Wertpapiere sind heute nur selten noch eine tatsächlich bedruckte Urkunde. Praktisch werden sie durch Umschreibung, durch Umbuchung, von Depot zu Depot geschoben, genauso wie das Geld auf den Girokonten ja auch nur durch Umbuchung hin und her geschoben wird.

10.10.2010
Hermann Müller
Bentieröder Bruch 8
OT Bentierode
D-37547 Kreiensen

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