myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Bahntarif mit freier Streckenwahl?

Ohne Gängelung durch die Bahn selbst die Fahrstrecke bestimmen.

In der guten alten Zeit, sie ist so lange noch gar nicht her, da rechnete die Bahn den Tarif ganz einfach nach den gefahrenen (Bahn-Schienen-)Kilometern, multiplizierte diese Entfernung mit einem Pfennigbetrag (so um die 20) und das war dann der zu zahlende Betrag. Die Entfernung von Bahnhof zu Bahnhof stand in jedem Kursbuch. Jeder konnte alles nachrechnen.
Freilich wusste auch schon damals die Bahn, wie sie trickreich etwas mehr kassieren kann. Wer seinerzeit mit dem Interzonenzug von Berlin über Braunschweig nach Bad Gandersheim fahren wollte, zahlte, ohne dass er danach gefragt wurde, den Umweg über Bad Harzburg, das war weiter, dauerte eine halbe Stunde länger, und hatte auch sonst für den Reisenden keine Vorteile, aber es brachte der Bahn mehr Geld, denn dieser Umweg war – nach Bahndefinition – die „Hauptstrecke“. Tatsächlich gefahren wurde, wenn es sich nur machen ließ, schneller und kürzer über Salzgitter. Die Bahn, die dies alles sehr wohl wusste, berechnete aber stillschweigend, die Unkenntnis der Reisenden ausnutzend, die längere, teure Strecke. Geblieben aus dieser guten alten Zeit ist die genaue Vorgabe auf der Fahrkarte, wie der Reisende zu fahren hat, denn dies vereinfacht die Kontrolle im Zug.
Anderes Beispiel. Die Berliner S-Bahn teilt ihr Einzugsgebiet in die drei Zonen A, B, C zentrisch um den Stadtkern ein. Hier darf man von einem beliebigen Bahnhof zu einem beliebigen Bahnhof fahren, lediglich die Zonengrenzen sind zu beachten. Und dieses System funktioniert ganz gut, wohl auch, weil es so leicht verständlich ist. Die Gültigkeit der Fahrkarte ist zeitlich auf 2 Stunden begrenzt, diese Spanne ist so bemessen, dass man damit jeden zulässigen Ort bequem erreichen kann.
Dieses System der freien Streckenwahl gibt es in Ansätzen seit ein paar Jahren auch im Fernverkehr, siehe „schönes Wochenende“ und „Länderticket“. Auch hier gibt es nur die zeitliche Begrenzung (1 Tag).
Und jetzt kombinieren wir diese Tarifsysteme, wir erfinden die Fahrkarte vom Start zum Ziel mit freier Wahl der Fahrstrecke bei einer unter normalen Bedingungen dafür erforderlichen zeitlichen Gültigkeit. Dabei ist der Beginnzeitpunkt der Fahrt durch den üblichen Entwertungsstempel mit Bahnhof, Datum und (neu) Startzeit (Uhrzeit) nachgewiesen.
Keine Angst, meine liebe Bahn, auch bei Einführung des „schönes-Wochenende-Ticket“ gab es zunächst einen Ansturm mit Wettfahrten, wer damit die längste Strecke fahren könne, das gab sich aber bereits nach wenigen Wochenenden. Auch bei Freigabe der Fahrstrecke nach obigem Vorschlag werden die meisten Reisenden sich bemühen, die kürzeste und schnellste Strecke zu fahren, einfach weil sie vom Startort zum Zielort kommen und nicht in Zügen und auf Bahnhöfen herumlungern wollen.

06.10.2009
Hermann Müller
Bentieröder Bruch 8
OT Bentierode
D-37547 Kreiensen

Weitere Beiträge zu den Themen

TarifDie BahnStreckenwahlZugFahrkarteBahntarif

1 Kommentar

Wie jetz'? Die gute, alte Bundesbahn hat uns auch schon beschissen?! ;)

Beteiligen Sie sich!

Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite