Altersvorsorge durch Eigenheim

Altersvorsorge mit einem selbstgenutzten Eigenheim? Rechnen wir mal etwas. Nehmen wir pauschal an, die Gesamtkosten mögen bei 250.000 liegen. Das reicht sicher mitten in München nicht, aber in weiten Teilen unseres Landes schon. Wir rechnen mit 200.000 Fremdmitteln und 50.000 Eigenkapital. Bei den gegenwärtig niedrigen Zinsen von rund 3,5 bis 4 Prozent Zinsen und 2 Prozent Tilgung, das macht also rund 6 Prozent Annuität, und bei einem Finanzbedarf von 200.000 also ((200.000 / 100) * 6 =) 12.000 jährliche oder 1.000 monatliche Belastung. Damit ist das Darlehen in (etwas über) 28 Jahren getilgt. Bei höheren Zinssätzen und ebenfalls 2 Prozent Tilgung ist das Darlehen etwas schneller getilgt: bei 5 Prozent Zinsen in 25,7 Jahren; bei 6 Prozent Zinsen in 23,8 Jahren; bei 7 Prozent Zinsen in 22,2 Jahren.
Wer seinen Alterssitz mit 30 oder 35 baut, hat sein Häuschen zum Renteneintritt bereits entschuldet, was, bedenkt man die ersparte Miete, mit einer nur geringen Sparleistung erreicht werden kann. In dieser günstigen Variante hilft auch noch die Inflation, denn die zum Bau aufgenommenen Kredite sind ein sich ständig entwertender Nominalwert.
Da im Rentnerleben rund 30 Prozent (und mehr) der Ausgaben auf die Miete entfallen, bedeutet dies im Umkehrschluss, dass das selbstgenutzte schuldenfreie Haus auch bei deutlich geringeren Renten ein gutes Leben ermöglichst, denn bald wird kein Neurentner noch über 1.000 Euro Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung bekommen.
Einen weiteren Vorteil erhält man, wenn das Haus gleich richtig gebaut wird, um die Betriebskosten möglichst niedrig zu halten. Hierher gehört: dreifach verglaste Fenster und eine gute (mindestens 20 cm starke) Außendämmung, denn das spart Heizkosten und kann bei heutiger (guter!) Bautechnik sogar zum Heizkosten freien Haus führen. Das warme Wasser gibt es (fast ganzjährig) über die Kollektoren auf dem – nach Süden ausgerichteten! - Dach. Mindestens ein Teil des Strombedarfs wird über Solarkollektoren auf dem Dach gewonnen. In wenigen Jahren (man rechnet spätestens ab 2020) wird der so erzeugte Solarstrom billiger sein als der Strom aus der Steckdose, der Eigenverbrauch lohnt dann und man ist unabhängig von der heute noch geförderten Netzeinspeisung. Das aufgefangene Regenwasser spart als Toilettenspülung Wassergeld. Dass das ganze Haus altersgerecht – ebenerdig, keine Treppen, keine Türschwellen, breite Türen – gebaut wird, ist selbstverständlich.
Das richtig konzipierte, geplante und gebaute Haus ist eine gute Altersvorsorge und für viele auch durchaus finanzierbar. Es hat in der hier vorgestellten Variante aber den Nachteil, dass man für sein Leben auf einen Ort festgelegt ist.

07.10.2009
Hermann Müller
Bentieröder Bruch 8
OT Bentierode
D-37547 Kreiensen

Bürgerreporter:in:

Hermann Müller aus Einbeck

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