Auf der Großbaustelle: Hildesheimer Domumbau

Weithin sichtbar - die Bauarbeiten am Hildesheimer Dom
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Auf Hochtouren laufen die Arbeiten zur Sanierung und zum Umbau des Hildesheimer Domes, der seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Mit dem Abschluss der Arbeiten wird noch 2014 gerechnet, denn 2015 wird das 1200-jährige Bistumsjubiläum begangen.

Wie auf einer Großbaustelle sieht es derzeit rund um den Dom aus. Bei den Sanierungsarbeiten innerhalb des Domes wurden in der Krypta Reste einer alten Kapelle entdeckt, eines sechs mal sechs Meter großen Raumes mit einer anschließenden Halbkreisapsis. Archäologen vermuten, dass es sich um die Fundamente der Kapelle Ludwigs des Frommen handle und dadurch die Gründungslegende des Bistums bestätigt werde. (Eine Legende aus dem Jahre 1075 erzählt, dass sich das Reliquiar von Kaiser Ludwig dem Frommen bei einem Jagdausflug 815 in einem Rosenbusch verfangen habe. Das habe der Kaiser als Zeichen gesehen und an der Stelle der Rose eine Kapelle bauen lassen.)

Die Archäologen legten im Dom auch drei Grufträume frei, die im neunten Jahrhunderts entstanden waren. Auf dem Schulhof neben dem Dom wurden Reste des Stiftes von Bischof Godehard aus dem elften Jahrhundert sowie ein Friedhof aus dem neunten und zehnten Jahrhundert entdeckt. Aufgefunden wurde auf dem Domhof eine Glockengussanlage, in der die „Canta Bona“, die große Glocke des Doms, im Jahre 1765 gegossen wurde.

Der Dom, der im Laufe der Jahrhunderte mehrfach stilistisch umgebaut worden war, wurde am 22. März 1945 bei einem Bombenangriff während des Zweiten Weltkriegs fast vollständig zerstört. Sein Wiederaufbau erfolgte in den Jahren von 1950 bis 1960. Jetzt beseitigt der Abbruchhammer den 1960er-Jahre-Beton, und noch sehen die Umbauarbeiten eher nach einer Verwüstung aus.

Das Hildesheimer Domkapitel hatte sich als Bauherr für eine gründliche Sanierung der Bischofskirche entschieden und 2005 den Kölner Architekten Prof. Johannes Schilling für die Bauleitung gewonnen. Das romanische Raumgefüge soll wiederhergestellt werden. Unter anderem wird die weithin bekannte, zweiflügelige Bernwardstür aus der Zeit um 1015, die bislang eine Außentür war, nach innen versetzt.

Die Orgelempore wurde bereits zugunsten einer freitragenden Konstruktion abgebrochen. Auch die Treppenanlage im Nordquerschiff wurde entfernt. Neben einem neuen Zugang zur Krypta entstand auch eine Grablege für die verstorbenen Bischöfe. Abgesenkt wird der gesamte Altarraum, und nach der Sanierung erhält der berühmte Hezilo-Leuchter seinen ursprünglichen Ort in die Mitte des Domes.

Völlig neue Räume bezieht das Dom-Museum des Bistums, das in die ehemalige St. Antoniuskirche neben dem Dom einziehen wird.
(Alle Fotos Juni 2011)

Bürgerreporter:in:

Helmut Kuzina aus Wismar

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