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Militärübung: „Adler“ befreien Menschen aus der Not

Die Hansestadt Havelberg liegt auf dem Papier in Afrika, ebenso das heimische Neustadt, dessen Kaserne sich kurzzeitig im Phantasiestaat Sware befand. Alles ist Teil einer Übung der Division Spezielle Operationen (DSO).

Ein vermeintlicher Albtraum endet zunächst mit Schlangestehen. Geduldig warteten die Gestrandeten in einer Reihe im Gang ihres Zufluchtsortes im afrikanischen Atrea. Ein Feldjäger der Bundeswehr erklärt mit ruhiger Stimme, was in den nächsten Minuten auf die Deutschen zukommen wird. Die Soldaten bringen die 24 Urlauber, Unternehmensmitarbeiter und Journalisten in ein sicheres Land.

Da keiner sicher sagen kann, wer sich zwischenzeitlich im Freizeit-Ressort „Havel“ so alles eingefunden hat, geht die Truppe auf Nummer sicher. Jeder, der in der Schlange steht, hält in der rechten Hand ein Ausweispapier in die Höhe. Alle müssen durch die Registrierung. Eine intensive Durchsuchung folgt. Eine Journalistin muss nach der Kontrolle eine Nagelschere abgeben, die sie seit 20 Jahren begleitet. In den Räumen im Freizeit-Ressort geht es zu wie bei der Sicherheitskontrolle am Frankfurter Flughafen. Der feine, aber entscheidende Unterschied: Schwer bewaffnete Fallschirmjäger und Feldjäger, sprich Militärpolizisten, schirmen das Freizeit-Resort ab Auf dem Hof schnuppern Spürhunde der Bundeswehr an jedem einzelnen Gepäckstück. Im Ernstfall fliegt die Truppe sogar diese Hunde ein.

Atrea ist ein Phantasiename, das Szenario, das sich die Planer der Übung Schneller Adler ausgedacht haben, hat aber hohen Realitätsbezug. In den vergangenen Monaten hat sich gezeigt, in wie kurzer Zeit ein Land instabil und für Ausländer innerhalb von Tagen hochgradig gefährlich werden kann. Ein früheres Gebäude der Nationalen Volksarmee der ehemaligen DDR im Dörfchen Nietzow bildet am Montag die Kulisse für das Freizeit-Resort „Havel“. Alle „Opfer“ warten auf alten DDR-Stühlen darauf, abgeholt zu werden.

Jenes Hotel ist während der Übung Sammelpunkt für deutsche Staatsbürger, die anders nicht mehr aus Atrea herauskämen. Zeitsoldaten haben die Statistenrollen übernommen, „echt“ sind nur die drei Journalisten, die sich mitevakuieren lassen. An der Übung „Schneller Adler“ sind auch Stadtallendorfer Soldaten des Luftlande-Fernmeldebataillons DSO und Divisionsstabes aus der Herrenwald-Kaserne beteiligt.

Bundeswehrsoldaten müssen sich mit Situationen auseinandersetzen, die ihnen im Ernstfall in einem Bürgerkriegsland tatsächlich drohen: Unter die Deutschen haben sich Flüchtlinge gemischt, denen in Atrea Gefahr droht. Unberechenbare Angehörige einer kämpfenden Miliz tauchen plötzlich am Evakuierungsort auf und müssen unter Kontrolle gehalten werden.

von Michael Rinde,Oberhessische Presse Stadtallendorf

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