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Geschichtliches aus Döhren-Wülfel: Die Morde vom 6. April

  • Die Gedenkstätte am Maschsee Nordufer erinnert an ein Verbrechen auf dem Seelhorster Friedhof.
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Etwas abseits gelegen, am Nordufer des Maschsees, gibt es einen kaum bekannten, kleinen Friedhof. Diese Anlage ist die letzte Erinnerung an ein Verbrechen, das vor 70 Jahren in unserem Stadtbezirk geschah.

Es war der 6. April 1945. Amerikanische Truppen näherten sich Hannover. Da ließen die braunen Machthaber in Hannover eine Gruppe von 154 russischen Gefangenen zum Seelhorster Friedhof treiben. Hier müssten die Russen eine Grube ausheben und sich mit dem Gesicht nach unten in das so geschaffene Erdloch legen. Dann wurden sie erschossen. Den Befehl dazu gab ein gewisser Kommissar Joost, damals Leiter der Gestapo-Leitstelle Hannover.

Unter den Opfern befand sich auch ein etwa 17 bis 18 Jahre altes russisches Mädchen. Als ein SS-Mann gerade diese junge Russin erschoss, schaffte es ein Hauptmann der Roten Armee mit Namen Peter Palnikow zu fliehen. In einer Waldarbeiterhütte tauschte er seine Häftlingsuniform gegen Zivilkleider. Andere Zwangsarbeiter verbargen Palnikow dann im Lager bei den Eisenwerken Wülfel. Diesem Palnikow ist es zu verdanken, dass das Verbrechen ans Tageslicht kam. Er meldete sich nach dem Einmarsch der Amerikaner bei der Besatzungsmacht und schilderte sein Schicksal.

Die Sieger über das NS-Regime zwangen prominente Nazis, die Ermordeten zu exhumieren. Dabei entdeckte man weitere Massengräber von KZ-Häftlingen. Am 10. Mai 1945 wurden die Toten - 154 russischen Gefangenen und 232 KZ-Opfer - in Leinentücher gewickelt, zum Nordufer des Maschsees überführt und feierlich beigesetzt. Gedacht war an eine zentrale Lage für den neuen Friedhof, damit er den Hannovera¬nern immer in Erinnerung bleiben sollte. Doch die spätere Stadtentwick¬lung drängte die Gedenkstätte ins Abseits.

Einige der am Verbrechen Be¬teiligten wurden später gefasst und von den Alliierten zum Tode oder zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt.

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1 Kommentar

solche morde gab es viele. leider sind sie meist in vergessenheit geraten.
danke für das wieder auffrischen.
dazu gibt es auch noch bücher.
oft wurden menschen aus gefangenenlager in den letzten tagen und stunden hingerichtet. lager die nichts mit dem kz zu tun hatten waren keine ausnahme.
manchmal haben es die gefangenen nicht einmal bis zur anhörung geschaft. auch zivilisten haben z.b. kampfpiloten umgebracht. der hass der gesäht wurde hat auswüchse gehabt. nur wenig ist darüber bekannt. um so wichtiger das darüber geschrieben wird. danke für den wichtigen beitrag gegen das vergessen !

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