myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Geschichtliches aus der Südstadt: Erinnert das Relief an der Gartenkirche an einen missglückten Überfall?

  • Erinnern die November-Heiligen an einen missglückten Überfall Herzog Heinrichs auf Hannover?
  • hochgeladen von Jens Schade

Anno 1486 liegt die Stadt Hannover mit Herzog Heinrich dem Älteren von Braunschweig in Fehde. Der welfische Fürst überfällt die hannoversche Landwehr und zerstört den Döhrener Turm. Es gibt Tote. Der Rat von Hannover muss zwei Schillinge für das Begräbnis von Knechten bezahlen, die an der Landwehr von herzoglichen Soldaten erschlagen wurden. Dann ist erst einmal für vier Jahre Ruhe. In dieser Zeit – 1488 – wird auch der Döhrener Turm neu aufgebaut.

Doch dann, im November 1490, ist der Braunschweiger Herzog wieder da. Erneut wird der Döhrener Turm eingenommen. Dann wollen die Braunschweiger die Stadt selbst überfallen. Man versteckt sich des Nachts in den Büschen vor dem Aegidientor und wartet auf den Morgen, wenn die Stadttore wieder geöffnet werden. Durch Zufall entdeckt ein hannoverscher Bürger, Cord Borgentrick, noch rechtzeitig die feindlichen Truppen. Er warnt die Stadtsoldaten. Die herzoglichen Leute können geschlagen werden, Hannover ist gerettet. So geschehen am 25. und 26. November 1490.

Fast 500 Jahre später: 1956 entfernen Arbeiter ein altes verwittertes Sandsteinrelief aus einer Mauer am Gartenfriedhof an der Marienstraße. Es wird am zugemauerten Südportal des Kirchenschiffes der Gartenkirche angebracht. Experten datieren das Bildwerk in die Zeit um 1500. Dargestellt sind drei Heilige: Chrysogenus, Katharina und Konrad von Konstanz (dessen Oberteil heute fehlt). Es sind die Kalenderheiligen des 24., 25. und des 26. Novembers. Genau jene Tage, an denen Jahrhunderte zuvor die Eroberung Hannovers misslang. Einst war dieses Relief an der Liebfrauenkapelle, später dann an der Marienkapelle vor dem Aegidientor angebracht.

Der Heimatforscher Helmut Zimmermann vermutet, dass ein Zusammenhang mit der Errettung Hannovers im November 1490 besteht. Möglicherweise erinnert das Relief an den missglückten Überfall Herzog Heinrichs. Ob es sich aber tatsächlich so verhält, wird wohl für immer ein Geheimniss des alten Kunstwerkes bleiben.

Geschichtliches aus der Südstadt: In der Südstadt erschien zwischen 1981 bis 1984 der Maschseekurier, eine durch Anzeigen finanzierte Stadtteilzeitschrift. Damals schrieb ich für diese Zeitung Beiträge aus der Geschichte der Südstadt. Die Hefte sind lange vergriffen. Nun sollen an dieser Stelle in loser Folge einige der alten Stories vorgestellt werden. Denn Heimatgeschichte ist immer interessant und nie von gestern.

Weitere Beiträge zu den Themen

HeimatgeschichteGeschichteGartenkircheNovember-HeiligeReliefHeimatkunde

2 Kommentare

Irgendwie faszinierend sowas zu lesen von Orten, die einem so vertraut erscheinen... ;)

Interessante schöne Geschichte,Danke für`s erzählen !

Beteiligen Sie sich!

Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite

Themen der Woche

GefahrKlimaschutzHochwasserschutzBaumschutzDeichHannoverVerkehrswendeHochwasserNaturKlimawandelLeinemaschKlimawende