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Erinnert Ihr Euch?

  • Eines der Häuser, die vernachlässigt sind.
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Zwei Döhrener Mietshäuser verkommen

Ich berichtete über den Verfall Link, und stellte einige Detailfotos ein. Auch ein Foto, dass eine Blume im Fenster zeigte und ein Leben hinter den Scheiben erahnen ließ und eins mit einer kaputten Fensterscheibe, die mit Klebeband zusammengehalten wird.

Jetzt hat die Stadt reagiert  und eine Besichtigung getätigt, den Vermieter/Besitzer auf den Zustand angesprochen ... meiner Ansicht nach zu spät.
Die HAZ berichtet in der heutigen Ausgabe unter Stadtanzeiger-Süd, wie folgt:

Kaum noch Bewohner in der Querstraße 27 und 29
Nachbarn klagen über Ratten, Tauben und Verfall
Von Michael Zgoll

Auch an den Fensterfronten lässt sich der schlechte Zustand des Wohnhauses Querstraße 27 erkennen. fotos: Michael Zgoll

Döhren. Zwei Mietshäuser in der Querstraße nahe dem Fiedelerplatz verfallen immer mehr. Nur noch wenige Wohnungen sind in den Häusern mit den Nummern 27 und 29 belegt, in den Kellerräumen und auf dem Grundstück tummeln sich Ratten, auf dem Dachboden nisten Tauben. Dieser Tage inspizierte die Bauaufsicht die Döhrener Immobilien, wegen der Rattenplage will das Ordnungsamt den Eigentümer nach 2017 nun erneut anschreiben und auffordern, einen Schädlingsbekämpfer einzuschalten. Ein Rentnerpaar aus der Nachbarschaft, das den Niedergang der zwei vierstöckigen Mietshäuser schon seit Jahrzehnten beobachtet, spricht von „skandalöser Vernachlässigung“ und wirft der Stadt Untätigkeit vor. Der Eigentümer, ein um die 90 Jahre alter Seelhorster, sagte dem Stadt-Anzeiger: „Ich habe die Millionen nicht, um die Häuser zu sanieren.“ Doch verkaufen möchte er sie auch nicht.
Wer sich die Fassaden der beiden Häuser genau anschaut, kann erahnen, wie es drinnen aussieht. Man sieht zerbrochene Scheiben, aufgequollene Holzrahmen und mit Zeitungspapier, Holzplatten oder Pappen verhängte Fenster. Auf Simsen hocken Tauben, aus einer Nische hängt ein toter Vogel heraus. Meryem Seslikaya wohnt schon seit 30 Jahren in der Querstraße 27 und hat mitbekommen, wie ein Mieter nach dem anderen auszog. „Wir haben dem Vermieter schon tausendmal gesagt, er soll die undichten Fenster reparieren, aber er macht einfach nichts“, klagt die 42-Jährige. Im winzig kleinen Garten haben Mieter ein Blumenbeet angelegt, um etwas gegen die Hinterhoftristesse zu tun – doch die Wirkung ist begrenzt.
300 Euro für 65 Quadratmeter
Die Gasheizung und das Laminat in ihrer Wohnung haben die Seslikayas selbst eingebaut, mit der Toilette auf halber Treppe hat sich die Familie mit den drei Kindern arrangiert. Natürlich sei eine monatliche Kaltmiete von 300 Euro für rund 65 Quadratmeter Wohnraum in dieser Lage günstig, sagt Meryem Seslikaya. „Aber für den miserablen Zustand des Hauses ist das dann doch wieder viel.“ Lange aber wird sie sich nicht mehr über den modrig riechenden Keller, die verrosteten und wüst beklebten Briefkästen, die einfach verglasten Fenster oder das verfallene Gerüst ärgern müssen, das schon seit vielen Jahren wie verloren an der Rückseite des Hauses hängt: In drei Monaten zieht die Familie aus.
Yasin Haciahmetoglu (26) lebt seit seiner Geburt im Haus Querstraße 29. Nur zwei von acht Wohnungen, erzählt er, seien hier noch belegt. In der anderen Wohnung lebe wohl eine Gruppe von Arbeitern aus Bulgarien. Auch der Versicherungskaufmann, der sich mit fünf Familienmitgliedern rund 85 Quadratmeter Wohnraum teilt, hat schon oft die Erfahrung gemacht, dass der Eigentümer notwendige Instandhaltungsmaßnahmen unterlässt und auf Beschwerden nur ausweichend reagiert. „Jüngst war wenigstens mal ein Dachdecker da, weil Wasser vom Dachboden durch das ganze Haus gesickert ist“, sagt Haciahmetoglu.
Die Bewohner dieser Vier-Zimmer-Wohnung zahlen 500 Euro Kaltmiete im Monat. „Unsere Räume sind etwas besser ausgestattet als die anderen Wohnungen, weil hier vor Jahren die Tochter des Eigentümers gelebt hat“, erzählt der Mieter. Vor einiger Zeit habe er dem Vermieter den Vorschlag unterbreitet, ihm die Nummer 29 abzukaufen, doch das habe der Senior abgelehnt. Nun seien er und die übrigen Familienmitglieder ebenso wie die Nachbarin so weit, sich ein neues Domizil zu suchen.
Eigentümer will nicht verkaufen
Der Eigentümer bestätigt, die beiden Häuser nicht veräußern zu wollen: „Ich habe sie von meinem Vater geerbt und werde sie auch weitervererben.“ Von den Ratten auf dem Grundstück und den Tauben auf dem Dachboden wisse er, doch „damit muss man leben“. Schuld am desolaten Zustand der „Schlichtwohnungen“ seien die Mieter, die die Räumlichkeiten nicht ordentlich gepflegt hätten: „Die Meckerleute sollen sich mal an die eigene Nase fassen.“ Alarmiert durch die öffentliche Aufmerksamkeit, erklärte er gegenüber dem Stadt-Anzeiger, nun aber, zumindest das Dach abdichten zu wollen, um die Tauben aus dem Hausinneren fernzuhalten.
Was die Fassadengestaltung betrifft, heißt es in der Nachbarschaft, seien die zwei nicht unter Denkmalschutz stehenden Häuser durchaus ansehnlich. Doch im derzeitigen Zustand würden sie in der Querstraße als Schandfleck angesehen, und der Leerstand in dieser guten Döhrener Lage sei völlig inakzeptabel. Die Stadt hatte schon vor vier Jahren auf eine Anfrage der Grünen im Bezirksrat Döhren-Wülfel erklärt, dass „die Verwaltung im Allgemeinen keine Handhabe hat, um in privatem Besitz stehenden Wohnraum einer Nutzung als Mietwohnung zuzuführen“. Ergänzend hieß es damals, dass in Döhren 161 Wohnungen leer stünden und die Leerstandsquote im Stadtteil mit 1,9 Prozent knapp über dem städtischen Mittel liege. Auch Bezirksbürgermeisterin Antje Kellner weiß, dass man den Eigentümer zu nichts zwingen kann: „Die Sanktionsmöglichkeiten der Verwaltung bei privatem Wohneigentum sind leider sehr begrenzt.“

Wenn ich darf, renoviere ich mir das Hinterhaus.
... von der motivierten Francis Bee

  • Eines der Häuser, die vernachlässigt sind.
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  • Die Holzfenster müssten dringend renoviert werden. Vermutlich ist der Austausch-/bau nicht mehr zu verhindern.
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  • Uralte Holzfenster ... sind sie noch zu retten?
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  • Ein Haus im Hinterhof ... ist es renovierbar?
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  • Die Rückfront ... wer die alten unrenovierten Häuser der DDR noch kennt, der könnte hier DDR irgendwo in Halle, Leipzig usw. drunter schreiben.
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  • ... Schmimmel, Moos und 30er-Jahre Flair.
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  • Zugewucherte Tür.
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  • Fensterscheiben fehlen oder sind notdürftig gegen die Witterungseinflüsse abgedeckt. Ein sinnloser Versuch.
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4 Kommentare

Typisch stur. Nichts tun und dann noch andere dafür die Schuld in die Schuhe schieben. Hoffentlich verweigern sich die Nachkommen, dieses Erbe anzunehmen und überlassen es der Gemeinde.

Typisch stur. Nichts tun und dann noch andere dafür die Schuld in die Schuhe schieben. Hoffentlich verweigern sich die Nachkommen, dieses Erbe anzunehmen und überlassen es der Gemeinde.

Das Problem scheint wirklich darin zu bestehen, dass der Eigentümer nicht die Mittel hat, um die Gebäude zu renovieren. Wie zu lesen, schwingen da Emotionen mit, die einen Verkauf an einen Investor verhindern. Bestimmt gäbe es einen Investor, der etwas aus den Häusern machen könnte. Allerdings stiegen die Mietkosten dann wohl auf eine Höhe, die die bisherigen, übrig gebliebenen Bewohner nicht aufbringen könnten. Einziehen würde dann die Schickeria, die Altwohnungen bevorzugt.

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