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Geschichtliches aus Döhren-Wülfel: Auch hier verfolgten die Nazis jüdische Mitbürger

  • Fortsetzung der Serie "Geschichtliches aus Döhren-Wülfel".
  • hochgeladen von Jens Schade

Im heutigen Stadtbezirk Döhren-Wülfel lebten vor 1933 kaum Mitbürger jüdischen Glaubens. In einem voreinigen Jahren durchgeführten Geschichtsprojekt der Pfadfinder (VCP) ermittelten die jungen Christen für das Jahr 1925 in Döhren nur acht, in Wülfel 20 Personen. Bis 1939 sank diese Zahl in Döhren auf vier, in Wülfel auf drei ab.

Das jüdische Kaufhaus Julius Weihl in der Abelmannstraße 4 wurde bereits vor 1938 aufgegeben; Gründe sind nicht überliefert. Der Inhaber eines Manufakturengeschäftes „J. Neuberg u. Söhne“ in der Wernerstraße/Ecke Hildesheimer Straße war als Kriegsteilnehmer im 1. Weltkrieg ausgezeichnet worden. Er stellt seine Orden im Schaufenster aus, um sich so gegen die nationale Hetze zu wehren. Aber auch Neuberg schloß noch vor 1938 sein Geschäft. Über das Schicksal der beiden Familien ist nichts weiter bekannt.

Etwas mehr ist von dem Wülfeler Kaufhaus Sally Grünberg an der Hildesheimer Chaussee 113 überliefert. In der sogenannten „Reichskristallnacht“ am 10. November 1938 raubten die Nazis unter dem Kommando des NSDAP-Ortsgruppenleiters das Konfektionsgeschäft aus und leiteten die gestohlenen Waren an die NSV weiter, wie es in einem Polizeibericht aus der damaligen Zeit heißt (VCP, Döhren 33-35, S. 130f). Ein Leserbriefautor hat sich im Maschseeboten Ausgabe 9/1995 näher mit dem Schicksal des Herrn Grünberg auseinandergesetzt. Danach wurde er im Zuge der Plünderungsaktion verhaftet und in das Polizeigefängnis Hannover gebracht. Mitte Dezember 1941 transportierte man Sally Grünberg, der zwischenzeitlich im „Judenhaus“ leben mußte, mit rund 1000 anderen Juden aus Hannover in das Ghetto Riga. Dort verliert sich seine Spur.

Möglicherweise, so fanden die jungen VCP-Forscher heraus, ging daneben der Leidensweg jüdischer Mitbürger aus Hildesheim durch den Stadtbezirk. In Sonderwagen der Straßenbahn sind sie wahrscheinlich durch Wülfel und Döhren hindurch zum Sammelplatz in Ahlem gebracht worden.

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Intressanter Bericht, danke!

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