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Spaziergänge in der Leineaue: Schaurige Geschichten von Mord und Totschlag

Das Naherholungsgebiet Südliche Leineaue erstreckt sich von der Haustür in Döhren oder Wülfel bis hin zum Schulenburger Berg mit dem Schloss Marienburg als krönenden Abschluss. Die Leinemasch bietet sich dabei nicht nur als eine wunderschöne Landschaft für Ausflüge ins Grüne an; sie steckt auch voller Geschichte. Und manchmal erzählen schaurige Legenden aus dieser Gegend auch von allerlei Untaten, geschehen vor langer, langer Zeit.

In den vergangenen 20 Jahren habe ich in loser Folge interessante historische Details und Ausflugsziele im MASCHSEEBOTEN – das ist eine Stadtteil-Zeitung in Döhren und Wülfel - vorgestellt. Die Hefte mit den einzelnen „Spaziergängen in die Leineaue“ sind längst vergriffen. Daher sollen nach und nach die einzelnen Beiträge nun bei myheimat einen weiteren Leserkreis bekannt gemacht werden. Vielleicht findet sich sogar ein Verleger, der die gesammelten Beiträge einmal als Heftchen veröffentlicht.

Heute: Die Sage von der Ricklinger Mordmühle

Am Rande des Ricklinger Holzes, einem kleinen Waldstück am westlichen Ende der Leineaue, klapperte einst das Schaufelrad einer Wassermühle. Seit alters her trug sie im Volksmund den Namen „Mordmühle“. Sie stand dort, wo heute der Landwehrgraben unter der Göttinger Chaussee hindurch fließt. Um den grausigen Namen der Mühle ranken sich Sagen. Ernst Bock hat eine davon in seinem Heimatbuch des Landkreises Linden nacherzählt:

In der Zeit des 30jährigen und des siebenjährigen Krieges diente die Mühle oft als Unterkunft durchziehender Landsknechte. Einer dieser Söldner blieb, heiratete die Müllerstochter und lernte das Handwerk seines Schwiegervaters. Bald wurde den jungen Müllersleuten ein Sohn geboren. Doch das Kind wurde von der Mutter verzogen, vom Vater vernachlässigt und vom Großvater zum Nichtstun verleitet. Je älter der Müllerssohn wurde, desto häufiger trieb er sich mit dunklem Gesindel herum. Schließlich kam er wochenlang nicht mehr nach Hause.

Eines Tages kehrte der Sohn wieder einmal mit einem Haufen Rauf- und Trunkenbolde in die elterliche Mühle zurück. Als am nächsten Morgen Kunden mit ihrem Korn kamen, fanden sie die Gebäude wie ausgestorben. Sie sahen im Innern nach und entdeckten die Müllersleute in ihrem Blute schwimmend - tot. Vom Sohn und seinen Kumpanen war nichts mehr zu sehen. Nach langen Suchen fanden sie auch die alte Magd der Müllerfamilie. Sie lebte noch und erzählte, daß in der fraglichen Nacht ein heftiger Streit entbrannt sei. Dabei sei der Müller und seine Frau so übel zugerichtet worden, daß die beiden an ihren Verletzungen starben.

Seit diesem Tage kümmerte sich niemand mehr um die Mühle und das Haus verfiel. Vom Sohn der Müller aber wird berichtet, daß er viele Jahre später auf dem Galgenberg bei Tiedenwiese - das ist in der Nähe von Pattensen - als Mörder enthauptet worden sein soll. In einer anderen Erzählung über die Mordmühle heißt es, wie Wilhelm Kleeberg in seiner „Niedersächsischen Mühlengeschichte“ berichtet, daß während der der Hildesheimer Stiftsfehde, als im 16. Jahrhundert, in der Mühle ein Herzog ermordet worden ist.

Beide Geschichten können so jedoch nicht richtig sein. Denn schon lange Zeit vorher, im Jahre 1330, wurde die Mühle als „Mordmühle“ urkundlich erwähnt.

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5 Kommentare

Abends die Haustür gut verschließen!

Nein, das Mühlengebäude ist schon lange verschwunden. Die Mordmühle gibt es leider nicht mehr (wie so viele andere Mühlen auch nicht mehr existieren)

Schaurig schön ;)

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