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Baustopp gefordert

Auf Grund der nun bekannt gewordenen Berechnungen des beauftragten Planungsbüro Transtec“ zu den zu erwartenden Kosten des Projektes 10-17, fordert die Initiative Pro D-Tunnel einen sofortigen Baustopp.
Zu dem Thema lud die Initiative am Montagnachmittag, den 15. Februar zu ihrer ersten Pressekonferenz. Dabei wurde da gelegt, dass schon jetzt die Kosten für das Straßenbahnprojekt 34% höher werden. Die einst zur Genehmigung aufgezeigten ca. 47 Mio. Euro erhöhen sich auf 63 Mio. Euro. Dieses sind die aktuelle zu veranschlagende Zahlen für den barrierefreien Ausbau der Straßenbahnstrecke vom Goetheplatz bis zum Hauptbahnhof/Raschplatz.
Der Mitentwickeler des hannoverschen Stadtbahnkonzeptes und frühere Leiter des U-Bahn-Bauamtes und Prof. Klaus Scheelhaase sagt das es heute typisch sei recht oberflächlich zu planen und Projekte zu kalkulieren. Als weitere Beispiele dafür nannte er „Stuttgart 21“, die „Elbphilharmonie“ und einen großen Flughafenneubau.
„Die vollständige Planungstiefe für das Projekt 10-17 ist bis heute noch nicht erreicht“, sagt Herr Prof. Scheelhaase. Das heißt, dass noch weitere Kosten hinzu kommen können. Letzen Endes beziehen sich auch die nun bekannt gewordenen Zahlen nur auf eine Kalkulation die auf den städtischen Planung beruhen; die Ausschreibungen finden erst jetzt statt, so das auch jetzt erst die veranschlagten Kosten der ausführenden Firmen ins Spiel kommen.
Im Übrigen sind dabei bislang noch keine Kosten für den Rückbau der Gleise vom Ernst-August-Platz bis zum Aegidientorplatz und für die Neugestalltung dieser Strecke berücksichtigt. Es ist auch nicht zu erwarten, dass all die Mehrkosten durch den Verkauf des Schienenschrottes und der Flächen am Steintor gedeckt werden können. Allein für den Rückbau der genannten Strecke sind weitere Kosten im zwei-stelligen Millionenbereich zu erwarten.
Bis dahin sieht Herr Prof. Scheelhaase eine Täuschung der Geldgeber und der Bevölkerung, wie er am Montag sagte und fragt weiter: „Wenn hier mehr Geld gebraucht wird, wo soll dann gespart werden?“ Er verweist dabei auf die Mehrausgaben für Flüchtlinge und eine dem Land auferlegte Kostenbremse.
Nach einer Meldung der „Neuen Presse“ fühlt sich auch der Regionsabgeornete Dieter Böversen von den „freien Wählern“ getäuscht und hat demzufolge einen Strafantrag in der Sache gestellt.
Mit normalen Kostensteigerungen ist diese Situation auch nicht zu erklären: Um zur Zeit des Beschlusses ein politisch zustimmungsfähiges Ergebnis vorlegen zu können, wurde offensichtlich zunächst eine Obergrenze von 50 Mio. Euro festgelegt, um gegenüber einer einst geplanten Tunnellösung die bis dahin seriös auf ca. 130 Mio. Euro kalkuliert wurde konkurrenzfähig zu bleiben. Dabei wurden Kosten veranschlagt mit denen z.B. Neubaugebiete geplant werden. Diese Pläne und Berechnungen legte standardisierte Straßen zu Grunde ohne jegliche gestalterische Details. Diese Kosten wurden nun zur Beschlussfassung genannt. Als dies‘ nun abgeknickt war, begann man mit der Detailplanung. So wurden dann aus gestalterischen Gründen aus Betonsteinen Granitsteine und aus Stahlbau-Hochbahnsteigen Hochbahnsteige mit großen Löchern in den Dächern usw.
Salamitaktik:
Scheibchen für Scheibchen, nach und nach wird für dieses Projekt Geld ausgegeben. Abgesehen von zahlreichen Gutachten Analysen und Machbarkeitsstudien von denen allein schon einige Dekameter eines Tunnels hätten gebaut werden können, wurden in der Kurt-Schumacher-Str. schon in den letzten zwei Jahren einige Mio. Euro für „vorbereitenden Maßnahmen“ verbaut. Das waren allein im Sommer 2015 rund 3 Mio. Euro für Leitungsarbeiten. Diese Kosten wurden von der Betreibergesellschaft „Infra“ aus Steuergeldern gezahlt und sind nicht Kalkulation des Projektes ( 63 Mio. Euro) enthalten.
Daher fordert die Initiative Pro D-Tunnel einen sofortigen Baustopp alle Bauabschnitte des Projekts 10-17 bis geklärt ist, auf welche Summe sich die Kosten tatsächlich belaufen und wie diese aufgebracht werden können.
Der Initiative spricht sich aus weiteren Gründen wie einem mangelnden Fahrgastkomfort, unzureichenden Reisegeschwindigkeiten, hohe Lärmbelästigung insbesondere vor der Ernst-August-Galerie, einem höheren Schienenverschleiß und damit erhöhte Betriebskosten sowie eine potentielle Gefährdungen von Fahrgästen und anderen Verkehrsteilnehmern gegen das gesamte Straßenbahnprojekt aus. Da bei der jetzigen Haushaltslage ein Bau eines U-Bahntunnels unrealistisch ist, schlagen sie weiterhin die sogenannte „Scheelhaaselösung“ vor um schnellstmöglich eine Barrierefreiheit zu erreichen. Dazu könnte die Linie 10 durch den Waterloo-Tunnel zum Hauptbahnhof geführt werden und die vorhandenen Umsteigebeziehungen nutzen – so wie es während der Baumaßnahmen in den letzten zwei Jahren und bei Betriebsstörungen angewandt wird. Die zweite Linie 17 könnte oberirdisch am Steintor oder in der Kurt-Schumacher-Str. enden und mit einfachen Hochbahnsteigen ausgestattet werden. So kann kostengünstig eine Barrierefreiheit geschaffen werden die sich alle späteren Optionen, wie eine Verlängerung in die Südstadt, offen hält, anstatt mind. 63 Mio. Euro an Steuergelder für eine Straßenbahn ohne Zukunftsaussichten zu investieren.

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17 Kommentare

Die Linienführung ab Hauptbahnhof zum Aegi ist eine Parallelstrecke.
Diese wird ebenso abgedeckt von den Linien 1, 2 und 8 welche vom Hauptbahnhof über dem Kröpke zum Aegi fahren, nur ungleich schneller.
Dementsprechend gering ist die Nutzung ab Hauptbahnhof in Richtung Aegi auf den Linien 10 und 17.
Auf dem Bahnhofsvorplatz ist kein Hochbahnsteig möglich durch den zu starken Radius der Kurven. In der Mitte als Querriegel zwischen Bahnhof und Bahnhofstraße wäre dies möglich, aber das möchte wirklich niemand.

Dementsprechend ist in allen Planungsvarianten der Streckenast HBF bis Aegi abgeklemmt, egal ob oberirdisch oder unterirdisch.

Im Vorfeld des Starts der Petition Stoppt-1017 wurde eine Umfrage unter den Fahrgästen der Linie 10 durchgeführt.

Das Ergebnis:
• Zweilinien-Lösung (auch Scheelhaase-Lösung genannt): 60%
• Beibehaltung der alten, oberirdischen Strecke zum Aegidientorplatz: 30%
• Neue Strecke oberirdisch bis zum Busbahnhof/Raschplatz: 10%

30% bis zum Aegi ist schon ein bedeutender Wert, aber das 60% die Zweilinienlösung wollen, führte dann auch zur Petition "Stoppt Projekt 10 / 17! – Für eine dauerhafte Tunnellösung der Linie 10 nach Ahlem!

Vielleicht der beste Kompromiss:
Oberirdisch bis zur Ernst-August-Galerie und unterirdisch bis zum Hauptbahnhof (oder weiter auf der A- oder B-Linie).

Details dazu weiter oben in den Kommentaren.

Mirko,

es ist schon eine Weile her das ich mich mit diesem Thema näher beschäftigt hatte, da hatte ich auch mal an einer Info- und Diskussionsveranstaltung mit Herrn Scheelhase teilgenommen.

Ich habe es so in Erinnerung das die ganze Trasse vom Bahnhof zum Äegi zurückgebaut werden und dafür der neue Zweig zum Raschplatz gebaut werden sollte. Die Gründe dafür waren vor allem wohl die Hochbahnsteige, die vor dem Bahnhof eine Barriere wären und im weiteren Verlauf keinen Platz hätten.

Diese Begründung halte ich für an den Haaren herbeigezogen. Denn einen Hochbahnsteig könnte man sowohl in der Kurt-Schumacher wie auch in der Joachimstraße bauen. Das wäre immer noch näher am Bahnhof dran als der Raschplatz.

Sollte die bisherige Strecke jedoch beibehalten und der Zweig zum Raschplatz zusätzlich geplant sei wäre das natürlich noch unsinniger. Da müsste man dann wirklich schon von Veruntreuung von Steuergeldern sprechen.

> "Kann er eben nicht. Wie Du selbst im nächsten Satz schreibst gibt es genau festgelegte Kriterien was und in welcher Höhe vom Land, Bund oder der EU zu fördern ist. Mal ganz abgesehen davon das die Politiker in Berlin oder Brüssel überhaupt nicht wissen können was in Kleinkleckersdorf verkehrspolitisch sinnvoll ist und was nicht

Und wenn der Bund diese Kriterien nicht als sinnvoll erachten würde, könnte er sie ja wieder streichen. Das hat nichts mit Kirchturmpolitik zu tun, sondern diese Kriterien machen den Prozess transparent. Es wird nur das gefördert was den Kriterien entspricht. Was verkehrspolitisch sinnvoll ist und was nicht ergibt sich aus harten (Kosten-Nutzen-Rechnung) und weichen Faktoren (Stadtbild, etc). Die harten Faktoren kann man als Förderer sich gerne vorrechnen lassen und dann nachvollziehen ob das Sinn macht. Da schnitt der D-Tunnel, als es drauf ankam, nun mal am besten ab.

> "Ich habe es so in Erinnerung das die ganze Trasse vom Bahnhof zum Äegi zurückgebaut werden und dafür der neue Zweig zum Raschplatz gebaut werden sollte. Die Gründe dafür waren vor allem wohl die Hochbahnsteige, die vor dem Bahnhof eine Barriere wären und im weiteren Verlauf keinen Platz hätten."

Der Verkehrswert der Strecke ist ebenfalls gering. Es könnte sogar sein, dass bei Aufgabe, ein Kurs eingespart werden kann. Das kann ich aber gerade nicht belegen.

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