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Auf den Spuren der Welfen in Hannover - Welfenschloss und Welfengarten

  • Seit 1879 steht das Sachsenross vor dem ehemaligen Welfenschloss in Hannover (Foto: Katja Woidtke)
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Hinter der neuromanischen Fassade des Welfenschlosses in Hannover befinden sich keine hochherrschaftlichen Räume, die von Touristinnen und Touristen besichtigt werden können. Im Welfenschloss Hannover ist die Leibniz Universität untergebracht, und Studierende haben hier schon so manchen Schweißtropfen vergossen. Dennoch lohnt eine Besichtigung des Schlosses mit dem Sachsenross vor dem Portal von außen. Und ein Spaziergang durch den angrenzenden Welfengarten verzaubert euch auch sicher.


Bis 1857 stand an dieser Stelle das kleine Lustschloss Monbrillant der Grafen von Platen. Von 1717 bis 1720 erbaut nach Plänen von Remy de la Fosse, hatte dieses Schloss am Beginn der Herrenhäuser Allee einen dem Großen Garten in Herrenhausen nachempfundenen kleinen Barockgarten mit Grachten. Dieser barocke Garten war nach Plänen von Charbonnier entstanden. Nach dem Tode der Gräfin von Platen ging der Besitz an die hannoversche Krone. Ende des 18. Jahrhunderts wurde der ehemals barocke Garten erweitert und in einen englischen Landschaftsgarten umgestaltet. Die von dem Hofbaumeister Laves errichtete kleine Brücke im Welfengarten ist auch heute noch am Ententeich zu bewundern. Im Westen des Welfengartens wurde der Prinzengarten, durch eine Allee und Mauer vom Welfengarten getrennt, angelegt. Nach Abbruch des alten Lustschlosses 1857 wurde nach Plänen vom Hofbaurat Heinrich Tramm bis 1866 das Welfenschloss errichtet. Es sollte Georg V. als Residenz für den Winter dienen. Er bezog das Welfenschloss allerdings nie. Das Königreich Hannover war von Preußen annektiert worden, so dass bereits 1875 Umbauten im Schloss durchgeführt wurden, die die Aufnahme des Lehrbetriebes an der Technischen Hochschule im Schloss 1879 möglich machten. 

Das Lustschloss Monbrillant wurde in Georgsmarienhütte wieder aufgebaut, wo es erst 1925 endgültig abgerissen wurde. Mitte der 50er Jahre wurden Prinzen- und Welfengarten in Hannover zusammengelegt. Die Mauer zwischen den Gärten wurde abgebrochen, die Allee gefällt. Heute noch erhalten im Welfengarten sind jedoch u.a. Platanen und Blutbuchen. Der Garten wird von den Studierenden gerne zwischen den Vorlesungen genutzt. Der Kinderspielplatz am Schneiderberg bietet auch den Bewohnerinnen und Bewohnern der Nordstadt ein nahes Ausflugsziel zur Erholung.

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Gleich neben dem Welfenschloss stehen noch Reste des ehemaligen Marstalles. Er wurde von 1863 - 1866 von Eduard Feldberg als vierflügelige Anlage gebaut. Bis 1912 wurde das Gebäude als Stall genutzt. Die drei Nordflügel wurden abgebrochen. Heute dient der Marstall als Universitätsgebäude. Hier sind u.a. die Patentschriften untergebracht.

Vor dem Welfenschloss steigt noch heute das 1879 aufgestellte Sachsenross auf. Ursprünglich sollte es auf dem Mittelbalkon des viergeschossigen Schlosses stehen. Um das Ross rankt sich eine kleine Geschichte. Angeblich soll der Bildhauer die Zunge des Pferdes vergessen haben. Sehr wahrscheinlich ist die Zunge von unten nur nicht zu sehen, weil sie von einer Trense nach unten gehalten wird. Das Pferd ist ein Duplikat und stammt eigentlich aus der Löwenkämpfergruppe in Berlin. Es trug im Kampf gegen den Löwen einen Reiter. 

Ganz neu im Welfengarten sind übrigens die geschwungenen Sitzgelegenheiten aus Hartplastik, die den ursprünglichen Verlauf der Gracht im einst barocken Garten nachzeichnen. Seit 2016 wurde der Welfengarten umgestaltet und Wege wurden erneuert.

Auch der Georgengarten auf der anderen Straßenseite ist einen Ausflug wert


Mit Katja durch Hannover

Quellen:

"Hannover - Führer durch die Stadt und ihre Bauten" 
"Vom Steintor bis nach Herrenhausen" Helmut Zimmermann
"Hannover - Kunst- und Kulturlexikon" Knocke, Thielen
"Herrenhausen- Die Sommerresidenz der Welfen" v. Alvensleben, Reuther
"Willkommen in den Herrenhäuser Gärten" Freunde der Herrenhäuser Gärten

  • Seit 1879 steht das Sachsenross vor dem ehemaligen Welfenschloss in Hannover (Foto: Katja Woidtke)
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  • Vor dem Haupteingang des Welfenschlosses Hannover (heute Leibniz Universität) stehen zwei bronzene Löwen des Künstlers Adolf Rosenthal. 1862 wurden die imposanten Tiere in der Hof-Bronzgießerei Bernstorff & Eichwede gegossen. Während der eine Löwe die Studenten zum Lernen ermahnen soll, soll dieser hier "Ihr arbeitet ja doch nicht!" antworten. (Quelle: Wikipedia, Adolf Rosenthal) (Foto: Katja Woidtke)
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  • Das Sachsenross vor dem ehemaligen Welfenschloss ist ein Duplikat aus der Löwenkämpfergruppe (Berlin) und wurde von Albert Wolff erschaffen (Foto: Katja Woidtke)
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  • Partie im Welfengarten (Foto: Katja Woidtke)
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  • Heinrich der Löwe hat seinen Platz auf der Balustrade des ehemaligen Welfenschlosses in Hannover gefunden. Die Skulptur wurde in den 1860er Jahren von Wilhelm Engelhard geschaffen. (Foto: Katja Woidtke)
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  • Im ehemaligen Welfenschloss hat heute die Leibniz Universität ihre Räumlichkeiten (Foto: Katja Woidtke)
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  • Geschwungene Sitzgelegenheiten aus Hartplastik geben den einstigen Verlauf der Gracht im Welfengarten wieder (Foto: Katja Woidtke)
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  • Sachsenross vor dem ehemaligen Welfenschloss (Foto: Katja Woidtke)
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  • Gartenseite des ehemaligen Welfenschlosses mit modernem Anbau (Foto: Katja Woidtke)
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  • Auch im Welfengarten ist eine Brücke von Laves mit ihrem typischen Linsenträger zu finden. Sie wurde Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet und ermöglichte Fußgängern die Überquerung der Gracht. (Foto: Katja Woidtke)
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  • Gartenseite des ehemaligen Welfenschlosses in Hannover (Foto: Katja Woidtke)
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  • Der Welfengarten wurde 1720 ursprünglich als Barockgarten angelegt und erst später in einen Landschaftsgarten umgewandelt (Foto: Katja Woidtke)
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  • Gartenseite des ehemaligen Welfenschlosses in Hannover (Foto: Katja Woidtke)
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  • Partie im Welfengarten (Foto: Katja Woidtke)
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  • Nicht weit vom ehemaligen Welfenschloss steht das alte Marstallgebäude, in dem heute ebenfalls die Universität ihre Räume hat. Mehr zur Geschichte des Marstalles findet ihr hier: https://www.myheimat.de/hannover-nordstadt/kultur/wo-einst-in-hannover-die-pferde-wieherten-marstall-am-welfenschloss-d2781605.html (Foto: Katja Woidtke)
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7 Kommentare

Wieder ein interessanter Bericht. Katja, Danke dafür.
LG Nicole

Das war wieder ein sehr schöner und informativer Rundgang, Katja.
Danke dafür. Sehr schöne Bilder.

Ich freue mich immer sehr, wenn ich euch mit meiner Begeisterung für die Geschichte Hannovers anstecken kann. Herzlichen Dank für's Reinschauen, eure Klicks und Kommentare! Mal schauen, wohin mich meine nächste Tour innerhalb Hannovers verschlagen wird...

@ Wilhelm: Ich war auch gespannt, wie die Neugestaltung gelungen sein mag, war aber durchaus positiv überrascht. Wollen wir hoffen, dass es keine Schäden durch Vandalismus geben wird.

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