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Schildläuse: eine äußerst hartnäckige Plage!

  • Eine "erwachsene" Napfschildlaus auf der Blattunterseite. Unterhalb der braunen Kuppe ist an der Blattader schon eine gelbliche Larve zu sehen, die sich gerade einen "schönen" Platz sucht.
  • hochgeladen von Wilhelm Kohlmeyer

Ja, Ok, sie tun nur das, was die Natur ihnen vorgibt.
Aber bitte nicht an meinen Pflanzen.

"Coccoidea", so schön exotisch dieser Name auch klingt - sie bringen mit der Zeit jede Pflanze um.

Was sollte man wissen?

Von den über 3000 Arten kennen wir rund 90 in Europa.
Schildläuse ernähren sich vom Pflanzensaft und schwächen so den Wirt.
Außerdem bildet sich meist eine Menge Honigtau: idealer Nährboden für Schadpilze!

Grundsätzlich begünstigen schlechte Standortbedingungen den Befall!

Fehlende Helligkeit, zu warm (bei nicht ausreichender Luftfeuchtigkeit!) und zu viel Dünger schaden besonders.

Übrigens können die Männchen der Schildläuse fliegen - nur die Weibchen sitzen (meist) fest am Blatt.

Aber da bei den Schildläusen Pathogenese (Jungfernzeugung) vorkommt, werden die Männchen eher selten gebraucht :-)

Was kann man tun?

Die fehlende Helligkeit und besonders die fehlende Luftfeuchtigkeit kann in Wohnungen (Heizung im Winter) oft nicht in ausreichendem Maß verbessert werden.

Das begünstigt Schädlingsbefall - übrigens, auch die äußerst "haltbaren" Spinnmilben lieben falsche Standortbedingungen!

Und wenn sie nun schon da sind? Was dann?

Es wäre ja zu schön, wenn die oft genannten "Wundermittelchen", wie Spritzbrühen aus allerlei Kraut oder auch Algenpräparate helfen würden.

Spitzmittel durchdringen den Schild der Läuse NICHT!

Nur systemische Mittel, die also den Pflanzensaft für die Läuse giftig machen, können helfen.

Man sollte sich da also keine Hoffnung machen!

Auch die in den Märkte angebotenen Bekämpfungsmittel aus dem "Giftschrank" sind nur sehr eingeschränkt wirksam (meine langjährige Erfahrung!).
Ich rate ab: teuer und es besteht meist wenig Hoffnung auf Erfolg bei Schildläusen.

Das kommt daher, dass die eigentlich notwendigen Gifte für Privatanwender nicht im Sortiment sind.

Aus gutem Grund!!!

Diese (noch) wirksamen Mittel sind sehr giftig und dürfen nur nach Sachkunde-Nachweis und mit geeigneter Schutzkleidung (Vollschutzanzug/ Atemmaske) gespritzt werden.

Wer will so was schon in seiner Wohnung haben?

Einen anderen Aspekt sollte man auch nicht vergessen: wirksame Mittel sind teuer!

Zum Beispiel "Alanto" von Bayer kosten rund 165 Euro pro halbem Liter (kleinste Packung) ist hoch konzentriert und es würde "100 Jahre" dauern, um das auf privater Kleinfläche zu verbrauchen.

Fazit:

Nutzlosigkeit oder Giftigkeit und Preis sind für Privatanwender sehr gute Gründe, diesen Weg nicht zu beschreiten.

Aber was bleibt?

Wenn man seine Pflanzen in einem dicht besetzten Wintergarten oder Gewächshaus pflegt, ist die Bekämpfung mit Nützlingen eine sehr guter und völlig "gesunder" Weg.

In der Wohnung, wo nur hier und da - mit Abstand - die Pflanzen stehen, geht das leider nicht.

Der beste Weg ist praktisch immer, DIE BEFALLENE PFLANZE BEI DEN ERSTEN ANZEICHEN SOFORT ZU ENTSORGEN!!!

Sonst werden bald noch weitere Gewächse befallen!

Wichtig bei Schildläusen:

NIEMALS DIE "HÜGELCHEN" ABSTREIFEN ODER ZERDRÜCKEN!

Es sind hunderte von staubfeinen Eiern unter den Schilden, die sich sofort überall verteilen.
Wenn man versuchen will, die Pflanze zu retten, dann das ganze Blatt, den ganzen Trieb, abschneiden und entsorgen (ist aber meist längerfristig NICHT erfolgreich!).

Die Frage ist doch, bezahle ich (beispielsweise) 15-20 Euro für ein wenig nutzbringendes Gift oder kaufe ich für diesen Preis eine gesunde, neue Pflanze?

Wenn die Standortbedingungen stimmen, dann wird sie fröhlich wachsen.

Bei den Bildern habe ich noch einige Hinweise platziert.

  • Eine "erwachsene" Napfschildlaus auf der Blattunterseite. Unterhalb der braunen Kuppe ist an der Blattader schon eine gelbliche Larve zu sehen, die sich gerade einen "schönen" Platz sucht.
  • hochgeladen von Wilhelm Kohlmeyer
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  • Eine noch junge Napfschildlaus (ähnelt in diesem Stadium den Deckelschildläusen) und eine weitere, noch sehr kleine Laus.
  • hochgeladen von Wilhelm Kohlmeyer
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  • Hier sieht man drei große (ein bis zwei Millimeter Durchmesser) Schildläuse und mehrere "Mini"s an den Blattadern.
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  • So sieht die Napfschildlaus nach dem Abheben, von innen, aus: Viele "marschbereite" Larven und (hier kaum zu erkennen) massenhaft winzige Eier.
  • hochgeladen von Wilhelm Kohlmeyer
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  • Das sind die Eier, die beim Abheben der Schildlaus in Massen heraus fallen: mikroskopisch klein - hier auf einer schwarzen Glasplatte sichtbar gemacht.
  • hochgeladen von Wilhelm Kohlmeyer
  • Bild 5 / 5

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3 Kommentare

Schöne Info,Danke für die Bilder, Danke für´s zeigen !

Sehr informativ Dein Bericht Wilhelm und so lerne ich immer
ein wenig dazu --- wenngleich ich diese Tiere eher sehr gern
nur auf Deinen Bilder betrachte

Ich würde die kleinen Biester auch lieber nur als bildliche Darstellung sehen.
Aber, bei meinen vielen Pflanzen, kommt immer wieder mal ungebetener Besuch herein.
Unsere "Nützlingspolizeitruppe" hält die Burschen aber sehr gut in Schach.

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