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BLUT!? Nein. Das ist echtes "Karmin", die Farbe der Herrscher – gewonnen aus der Cochenille-Laus

Ein Kleidungsstück in leuchtend roter Farbe war in den früheren Jahrhunderten ein Luxus, den sich nur Kaiser, Könige und wenige Adelige leisten konnten.

Schon die Phönizier kannten einen roten Farbstoff. Er wurde aus der Purpurschnecke gewonnen.

Man benötigte 12.000 Purpurschnecken um 1,5 Gramm des Farbstoffes zu gewinnen, oder, um die Tunika eines Herrschers mit einem roten Zierstreifen zu versehen, waren gut 10.000 Schnecken nötig.

So um 400 wurde bekannt, dass auch die Kermeslaus, die im eurasischen Raum heimisch ist, roten Farbstoff liefern kann. Das war aber auch äußerst umständlich und wegen der sehr geringen Erträge ebenso teuer.

Im 16. Jahrhundert erfuhr der spanische König Karl V dann von der "Cochenille-Laus" aus Mexiko.

Dadurch wurde der Farbstoff zwar nicht preiswert, aber die verfügbare Menge stieg an.
Aber es werden auch hier für ein Kilogramm Karmin über 100.000 der Schildläuse gebraucht.

Zwar begann um 1860 die Zeit der künstlichen Farbstoffe, die überwiegend aus Erdöl/Teer gewonnen wurden, aber Karmin (E 120) ist bis heute in vielen Produkten enthalten.

Nicht nur die leuchtend-rote Farbe der Lippenstifte (früher wollte man die jungen Mädchen vom Schminken abhalten, indem man ihnen sagte: "Lippenstifte werden aus Läuseblut gemacht") und der Kardinalsmäntel kommt davon, nein, auch in verschiedenen Fleisch-, Wurst- und Geflügelwaren wird Karmin eingesetzt.

Außerdem bei Marinaden, Backwaren, Gebäck, Desserts, Glasuren, Tortenfüllungen, Marmeladen, Konserven, Surimi, Getränken, Fruchtsäften, Sorten von Cheddar-Käse und anderen Milchprodukten, Soßen und Süßigkeiten ist Karmin als zugelassener Lebensmittel-Farbstoff in der Verwendung.

Wir haben uns auf Lanzarote und Madeira diese kleinen Cochenille-Burschen angesehen und ein paar Bilder mitgebracht.

  • Die Cochenille-Laus lebt in kleinen Kolonien auf den frischen Trieben der Opuntien.
  • hochgeladen von Wilhelm Kohlmeyer
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  • Diese Schildlaus-Art hat keinen Panzer, sondern bedeckt sich mit weißen Wachsausscheidungen.
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  • In jeder der dicken, weiblichen Läuse sind ca. 15 Prozent "Karmin" enthalten.
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  • Die Cochenille wird vorsichtig geerntet (mit einem Pinsel abgestreift) und dann getrocknet. Danach wird daraus die Farbe gewonnen.
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  • Glatter Durchschuss! Nee, nur eine der Läusinnen etwas unsanft gedrückt. Die Finger waren am nächsten Tag noch rötlich :-)
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5 Kommentare

> "Man benötigte 12.000 Purpurschnecken (...) über 100.000 der Schildläuse gebraucht."

Schrecklich! Die armen Tiere!
Wo sind diese angeblichen Tierfreunde und Gegner der Massentierhaltung, wenn sie mal gebraucht werden???

Ts, ts, ts...

Nun, jeder, der zu der Zeit anderer Meinung war, als die Obrigkeit .... krrrk.

> "Nun, jeder, der zu der Zeit anderer Meinung war, als die Obrigkeit .... krrrk."

Und? Wahre Tierfreunde stellen ihr Leben nicht über das ihrer Lieblinge und gehen freudig in den krrrk!

Ts...

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