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Das "Schwarze Loch", oder "Wie auf Lanzarote Wein angebaut wird".

Obwohl Lanzarote überwiegend von Sand, Asche und Lava bedeckt ist und es dort nicht eine einzige Süßwasserquelle oder einen geeigneten See gibt, wird sehr erfolgreich Wein (und anderes) angebaut.

Wurde früher noch Süßwasser aus einigen gefluteten Lavagrotten/-Stollen gewonnen, hat das dann zur Absenkung des Grundwassers geführt und salziges Meerwasser ist nachgesickert. Das hat das Wasser brackig und für Mensch und Tier ungeeignet gemacht.

An einigen Stellen auf der Insel sieht man auch große, planierte Hangflächen (genannt "Eras" oder auch "Alcogidas") - hier wurden die seltenen Niederschläge aufgefangen und in Zisternen geleitet.

Heute wird das notwendige Wasser mit Tankschiffen gebracht oder, aufwändig und noch teurer, aus Meerwasser gewonnen.

Man kann sich vorstellen, dass es sich kein Bauer leisten kann, so teuer erzeugtes Wasser auf die Felder zu kippen.

Dank "Mutter Natur" kommt aber dennoch genug Feuchtigkeit mit den ständigen Passatwinden zur Insel.

Dieser stetige Wind steigt an den Berghängen der Insel empor und kühlt dadurch etwas ab.
Das reicht, um täglich eine kräftige Taubildung zu ermöglichen.

Und nun kommen die "Schwarzen Löcher" ins Spiel.

Als vor rund dreihundert Jahren die Vulkanasche das fruchtbare Land mit einer ein bis drei Meter dicken Lapilli-Schicht bedeckte (Lapilli sind so ungefähr erbsengroße, poröse Lavabröckchen), da haben die Bauern in ihrer Not Löcher gegraben, um an den fruchtbaren Boden darunter zu gelangen und wieder etwas anbauen zu können.

Das erwies sich schon bald, zwar als sehr mühselig, aber auch als äußerst segensreich.

Die Senken schützten die Pflanzen vor dem stark austrocknenden Wind und das umliegende, poröse Lavagebrösel saugt den morgendlichen Tau auf und gibt so, z. B. den Weinstöcken, genügend Feuchtigkeit über den Tag.

Es wurden dann zusätzlich kleine Mauern um die Pflanzsenken gebaut, um zu verhindern, dass die Löcher zugeweht werden.

Jetzt im Frühjahr, bei unserem Besuch, waren die Weinstöcke schon zurückgeschnitten und zeigten die ersten grünen Triebe. Diese Triebe werden hier nicht hoch gebunden, sondern liegen später flach auf dem Boden.

Die Anbaumethode ist so erfolgreich, dass von einem Stock 80 Kg und mehr Trauben geerntet werden können - allerdings auf der schwarzen Lava in sehr anstrengender Handarbeit.

Die überwiegend angebauten Weinsorten sind "Moscatel" und "Malvasier".

Die lanzaroter Weinbauer erzeugen mit dieser einzigartigen Anbaumethode jährlich um fünf Millionen Liter Wein.

Beachtlich, oder?

  • "Schwarze Löcher" soweit das Auge reicht
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  • Grüne Hoffnung im Schwarz der Landschaft
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  • Wurden früher nur halbrunde Mauern gebaut, wird heute eine rechteckige Anlage bevorzugt.
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  • Es hat sich durch den Weinbau eine sehr merkwürdige Landschaft geformt.
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  • Und immer wieder gibt es in den Feldern sehr schöne Weingüter, die einen Besuch lohnen.
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  • Das hat doch Stil. Man sieht, dass man hier vom Weinbau leben kann.
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  • Naja, leere Weinflaschen kann man auch dekorativ einsetzen.
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4 Kommentare

Ja, es war wie immer.
Wir haben uns eine gute Flasche mitgenommen ... aber hier in Deutschland schmeckte er nicht so gut, wie vor Ort.
Die Urlaubsatmosphäre fehlt eben.

Schöne Landschaft!
Interessant.
Solche Trichterbeete gibt's auch in manchen Kleingärten für empfindlichere Gemüse, wie Gurken, Tomaten, usw.

> mit den ständigen Passatwinden

Ja, ist nix für für Sonnenanbeter am Strand.
Sonnenöl drauf ... und *wusch* ist man paniert. :-)))

> aber hier in Deutschland schmeckte er nicht so gut

Wie der Retsina.
Manche Speisen und Getränke passen genau dorthin, wo sie erzeugt werden.

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