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Das „Scheren-Dilemma“

Wer hat das noch nicht gehört:

"Das geht SO nicht!"
"SO kann das nicht klappen!"
"Versuchs gar nicht erst. SO herum klappt das nicht!"

Aber manchmal, so ganz manchmal, hat man berechtigte(?) Zweifel an diesen Aussagen.

Wie ich darauf komme?

Es war so.
Zu Weihnachten werden ja die Geschenke mit viel Liebe, buntem Papier und durchaus auch mit aufziehender Falt-und-Knick-Verzweiflung, möglichst kunstvoll umhüllt.

Ich habe dafür einige Dinge aus bunter Folie ausgeschnitten.

Und da passiert’s.
Ich wechsele gerade die Schere in die andere Hand, um besser in eine Ecke zu kommen, da bemerkt einer der Anwesenden:

„So rum geht’s nicht!“

Ich: „Hä?“

Er: „Mit der linken Hand kann man nicht schneiden. Da brauchste ‚ne Schere für Linkshänder!“

Ich: „Blödsinn. Mache ich doch immer so!“

Nun ja, er hat dann mit einigen Fragezeichen im Gesicht zugesehen, wie ich mit der linken Hand weiter gearbeitet habe.

Wie kommt es zu solch komischem „Wissen“?

Ich habe, neugierig geworden, anschließend im Internet nachgeschaut:
Es gibt tatsächlich Scheren für Linkshänder!

Ich bin eher so der „Beidhänder“, aber mit eindeutigem Schwerpunkt auf der linken Hand. Zum Beispiel Schneebälle werfe ich mit der linken Hand :-)

Nun bastele und heimwerkere ich schon immer gern und ich habe mein Leben lang die Schere (oder auch Schraubendreher, Zange und so) in jede Hand genommen und damit problemlos gearbeitet.

Wo ist also das (angebliche) Problem?

Erstaunlicherweise steht auch auf Wikipedia, dass das wohl eigentlich so nicht gut geht:

„Bei einer Standardschere, welche meist mit der rechten Hand bedient wird, bewegt sich beim Öffnen das dem Benutzer zugewandte Scherblatt nach unten und das entfernte Blatt nach oben. So hat man eine gute Sicht, an welcher Stelle geschnitten wird. Durch Verkanten der Finger in den Augen kann man den Andruck der Schneidkanten erhöhen, bzw. bei einer nicht vorgespannten Schere überhaupt erst erzeugen. Wird so eine Schere mit der linken Hand bedient, verdeckt das obere Scherblatt die Schnittstelle und man muss über das Blatt hinweg schauen oder die Schere verdrehen. Der Andruck der Kanten kann nicht aktiv erhöht werden. Aus diesen beiden Gründen sind bei einer Linkshänderschere die Blätter andersherum montiert und geschliffen.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Schere

Bei mir hat das wohl deshalb immer problemlos funktioniert, weil ich mir darüber nie Gedanken gemacht habe, sondern es einfach „gemacht“ habe.

Aber jetzt bin ich ja sensibilisiert!

Eine Testreihe muss her.

Ich habe mir eine Schere mit abgewinkelten „Augen“ (die Löcher für die Finger) gesucht und dann mit rechts und links und jeweils auch noch „verdrehter“ Schere Papier geschnitten.

Alles völlig gleich und problemlos.
Da ich mittig von oben auf den Schnitt schaue, ist es auch völlig egal, mit welcher Hand ich schneide.

Ich hab‘ den Verdacht, dass „Linkshänder-Scheren“ reine Geschäftemacherei sind.
So wie Tassen für Linkshänder - Griff auf der anderen Seite!!!!

Oder habe ich etwa eine positive „Scheren-Behinderung“?

Dann habe ich meine Frau gebeten, das auch mal zu testen.

Sie kam zu dem Ergebnis, dass es mit links etwas schlechter geht – aber es geht.
Sie ist nun aber auch Linkshänderin und vielleicht deshalb nicht die richtige Testperson.

Diese Eigenversuche reichen also nicht für eine gesicherte Aussage.

Für mich existiert jedenfalls kein Unterschied beim Schneiden.

Vielleicht kann ja von Euch jemand einen Selbstversuch machen und hier berichten.

Geht‘s?
Beide Hände gleich gut?
Oder geht’s nicht???

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44 Kommentare

Also ich laufe beidseitig...aber hast recht, ich laufe als Linkshänder lieber auf der linken Seite. Auch, wenn ich neben jemandem laufe, bin ich lieber auf der linken Seite.

  • Tom K. am 12.01.2013 um 12:21

Interessanter Beitrag, Wilhelm!
Ich bin Linkshänder. Ich besitze je eine gute Links- und eine Rechtshänderschere und kann mit beiden gleich gut schneiden, allerdings immer mit der linken Hand. Ich habe festgestellt, daß ich mit "billigen" Rechthänderscheren nicht gut schneiden kann, denn da tritt dieser Effekt auf, daß die Schneiden nicht fest genug zusammenstehen und ich sie nicht zusammendrücken kann.
Bei dem Test mit der sich drehenden Figur dreht sich die Tänzerin für mich entgegen dem Uhrzeigersinn.
Tassen für Linkshänder gibt es wohl nur wegen des Aufdrucks; bei "normalen" Tassen ist er so angebracht, daß man ihn selbst sehen kann, wenn sich der Henkel in der rechten Hand befindet...
Vieles fällt einem garnicht auf und stört auch nicht weiter, da man es von klein auf so gewöhnt ist: Schrauben, Maschinen, Lautstärkeregler, Schösser, Fotoapparate, die meisten Außentüren, Musikinstrumente... alles ist für Rechtshänder ausgelegt.

  • R. S. am 12.01.2013 um 16:37

Das Dumme Mandy, es kommen mir meist Rechtshänder entgegen, die so gar kein Verständis für mich haben. Kaum einer kann darüber lachen. Lange genug habe ich nicht verstanden, warum man sich so in die Quere kommt. Dank Wilhelm weiß ich nun bescheid. So fällt es nun leichter Rechtshänder "aus dem Weg zu gehen" , oder nicht ;)

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