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Freigepäck? … 5 Kilo weg! Flugpreis-Erhöhungen durch die Hintertür?

„Oh, oh!“ sagte die freundliche Dame am Schalter beim Einchecken auf dem Flughafen zu den Reisenden am Nachbarschalter:

„24 Kg wiegt der Koffer.
Das sind 4 Kilo zu viel.
Sie können umpacken oder Sie müssen das Übergepäck bezahlen. Pro Kilo kostet das 10 Euro.“

Die Reisenden knirschten vernehmlich mit den Zähnen und entschieden sich fürs Umpacken (was gleichzeitig bedeutet, dass man sich dann ja auch wieder am Ende der Schlange anstellen darf).

„Ach, ja“ fügte die Dame vom Schalter sehr freundlich hinzu, „aber denken Sie daran, dass das Handgepäck auch kein Übergewicht haben darf. Sonst müssen sie das mit aufgeben … und das kostet dann wieder!“

FREIGEPÄCK? HANDGEPÄCK? ÜBERGEPÄCK?

Wer plant denn so was bei der Auswahl des Reiseziels und den dabei meist mit gebuchten Flugverbindungen schon vorsorglich?

Sollte man aber unbedingt!
Muss man m. E. sogar, da sich die Gepäckregularien derzeit massiv ändern.

Jeder „weiß“, dass er 20 Kg Freigepäck hat und dann noch ein kleineres Handgepäck mitnehmen darf.

Dieses „Pseudo-Wissen“ verkommt aber immer mehr zu leichtsinnigem und teurem Unwissen.

Grundsätzlich regelt jede Fluglinie die Gepäckgrenzen nach eigenem Gusto.

Sie können ähnlich sein, müssen es aber nicht.

Besonders wichtig ist die Vorab-Klärung bei kombinierten Flügen mit verschiedenen Gesellschaften.

Oft gelten die Gepäckgrenzen der ersten Linie (bei der man eincheckt) für den ganzen Flug – also auch, wenn man unterwegs umsteigt in eine Linie mit anderen Bestimmungen.

Man kann dabei böse reinfallen, wenn man z. B. die Hauptstrecke ab Frankfurt mit „Emirates“ fliegt, 30 Kg Freigepäck(!), und auch so packt - aber der Zubringerflug bis Frankfurt mit einer anderen Airline durchgeführt wird, die viel niedrigere Grenzen hat und man dann evtl. 10 Kg Übergepäck bezahlen soll.

Was man noch wissen sollte:

Grundsätzlich werden zwei Arten der Gepäckregelung angeboten:

Nach Gewicht – dann können z. B. in der Freigepäckgrenze von 20 Kg auch zwei kleine Koffer mit bis zu zehn Kilo mitgenommen werden.

Nach Stück: Es darf innerhalb der Freigepäckgrenze nur ein Gepäckstück mitgenommen werden (Kinder haben übrigens auch Recht auf Freigepäck).

Heute gehen fast alle Gesellschaften zum „One-Piece-Concept über – also ein Gepäckstück pro Reisenden.

Und, egal ob man Übergepäck zahlen muss oder nicht, 32 Kilo pro Gepäckstück ist die oberste, zulässige Grenze.

Leider werden aber, nach meinem Empfinden, die Gepäckbestimmungen zunehmend auch zur Abzocke eingesetzt.

Und das machen nicht nur die Billigflieger, bei allen Anbietern ist die Begehrlichkeit gewachsen.

Das Vergleichsportal „Check 24“ hat z. B. berechnet, dass eine „sehr preiswerte“ Flugbuchung OHNE Gepäck (ja, das gibt’s inzwischen auch) für eine 4köpfige Familie letztendlich dann 300 Euro mehr kostete, als eine etwas teurere, „normale“ Buchung, mit Freigepäck, bei einer anderen Airline.

Man muss bei diesen Pseudo-Billigheimern ja dann für jedes Gepäckstück extra bezahlen - bis zu 70 Euro pro Stück!
Siehe z. B.:
http://www.presseportal.de/pm/73164/2566107/die-ab...

Ja, und auch der (noch) größte Reiseveranstalter, die TUI/TUIfly,
(die Touristik der Rewe Group holt mächtig auf)
hat sich etwas ausgedacht, was die Kundenzufriedenheit wohl arg belasten wird:

Ab Mai 2014 wird die Freigepäckgrenze bei TUI/TUIfly auf 15 (!) Kg herab gesetzt.

https://www.tuifly.com/RetrieveBookingExtras.aspx?...
(Ganz unten auf der Seite bitte „Sport- / Übergepäck auf Flügen von TUIfly“ anklicken und dann „Übergepäckpakete im Vergleich“.)

Da kann ja dann so mancher Euro zusätzlich abgegriffen werden, denn 15 Kg pro Person bei mehrwöchigen Urlaubsreisen sind schon (vorsätzlich?) grenzwertig.

Im Sommer, zum reinen Badeurlaub, mag’s ja gehen „Badezeug und Zahnbürste“ - fertig.

Aber was ist bei Winterwetter mit dicken Klamotten, was bei Wanderreisen, was bei Anreisen zu Kreuzfahrten mit einer oft notwendigen Auswahl „besserer Kleidung“?

Da muss man dann schon mal ein, zwei Tage vorher packen, die Koffer wiegen und das Übergepäck bei der Fluglinie anmelden … und blechen!

Und das ist auch nur Online möglich!

Beim Einchecken am Flughafen wird’s erheblich teurer.
Dort kostet jedes Kilo zusätzlich 10 Euro (ggf. plus Gebühren oder Steuern).

Und jedes im Urlaub gekaufte Andenken oder Kleidungsstück kann beim Rückflug am Flugschalter dann erheblich teurer werden – Übergepäck!

Ich kann nur empfehlen, gut zu überlegen, mit welchem Anbieter man fliegen wird.
Hier nur ein paar Beispiel-Zahlen zum Vergleich (pro Person / nur Economy-Class):

Lufthansa
23 Kg Freigepäck (1 Stück)
8 Kg Handgepäck (1 Stück)

Condor
20 Kg Freigepäck (1 Stück)
6 Kg Handgepäck (1 Stück)

Air Berlin
23 Kg Freigepäck (1 Stück)
8 Kg Handgepäck (1 Stück) mit Laptop 10 Kg

Emirates
30 Kg Freigepäck
5 Kg Handgepäck

TUIfly
20 Kg Freigepäck (1 Stück)
6 Kg Handgepäck (1 Stück) plus Laptop

ACHTUNG bei TUIfly: AB 1.Mai 2014

15 Kg Freigepäck (1 Stück)
6 Kg Handgepäck (1 Stück)

Zahlen/Angaben ohne Gewähr – es gibt noch massenweise Zusatzregelungen, die auch noch von der Flugstrecke und dem Ziel abhängig sind.

Hier eine Internet-Adresse, wo man die Gepäckbestimmungen aller wichtigen Airlines einsehen kann:

http://www.freigepaeckgrenze.de/#c

Ach, ehe ich es vergesse – „Gute Reise“ beim nächsten Mal.

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14 Kommentare

> "Das ist doch ein Fall für EU-Kommissare. Sie sollten mal vernüftige Regelungen einführen"

Flugverkehr ist global - da hat die EU auf dem Globus nichts zu melden ;)

Und gesetzliche Regelungen gegen Betrug gibt es ja - wenn aber kein Betrug vorliegt (und im Artikel ist davon nichts zu finden) dann greifen die auch nicht.

Letztendlich muss der Konsument eben schauen und entscheiden. Wird ja keiner gezwungen, irgendwas zu konsumieren und zu bezahlen, was er nicht will.

Ich stimme Holger Finck zu. Es sollten einheitliche Regelungen für EU-Fluggesellschaften gelten. Wenn man Preise vergleicht, sollten auch die Voraussetzungen die Gleichen sein.

Toll recherchiert, Wilhelm!
Solch blöde Situationen am Flugabfertigungsschalter braucht keiner, aber sicher weiß man es erst, wenn´s einem mal passiert ist - richtig unschön!
LG Heidi

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