Niederländisches Rotes Kreuz trainierte gestern den Ernstfall im DRK-Simulations- und Trainings-Zentrum (SiTZ) in Misburg

19. Juni 2010
DRK Simulations- und Trainings-Zentrum, 30629 Hannover
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Presseinformation des DRK-Landesverband Niedersachsen e.V.
herausgegeben am 20.06.2010

Wasserdampf quillt aus der Motorhaube eines zerbeulten PKWs, Maschinengeräusche dröhnen in einer Ecke, eine Frau jammert vor Schmerzen, eine andere redet unter Schock verwirrt vor sich hin, später ertönt ein Martinshorn. – Helfer der Realistischen Unfalldarstellung des DRK-Regionsverbandes Hannover, Holger Rathjens, der das SiTZ betreut, und Nikita Aranovski von der ehrenamtlichen Fachdienstbereitschaft (FDB)* des DRK-Landesverbandes Niedersachsen aus Hannover-Misburg waren am Samstag wieder voll in Aktion. Denn eine 39-köpfige Delegation des Niederländischen Roten Kreuzes aus Zwolle nutzte die einmalige Übungsanlage des bundesweit größten DRK-Simulations- und Trainings-Zentrums (SiTZ) in der Buchholzer Str. 76, um unterschiedlichste Rettungsszenarien unter realistischen Bedingungen zu trainieren.

Nach einem Wohnungsbrand müssen Personen mit Brandverletzungen versorgt werden. In einer Werkstatt erleidet ein Arbeiter einen Stromstoß, ein anderer gerät mit der Hand in eine Maschine, ein dritter stürzt aus großer Höhe vom Gerüst. Nach dem Zusammenstoß mit einem Auto liegt ein Fahrradfahrer mit einer stark blutenden Wunde am Boden. Aus einem Lagerregal stürzt eine Kiste auf einen Arbeiter, der Gabelstapler-Fahrer, der das Regal gerammt hat, steht unter Schock. Nach einem Busunglück müssen viele Verletzte gleichzeitig versorgt werden.

Das sind einige Rettungsszenarien, in die Tom Bevers, Regiocoördinator Noodhulp Nationaal, am Samstag seine „SIGMA“ für die Sicherheitsregion IJsselland mit Sitz in Zwolle in Form eines Zirkeltrainings geschickt hat. „SIGMA“ steht für „Snel Inzetbare Groep ter Medische Assisstentie“ und ist eine Gruppe ehrenamtlicher Sanitäter, die 24 Stunden in Rufbereitschaft ist, um im Notfall den hauptamtlichen Rettungsdienst zu unterstützen. Sie ist vergleichbar mit der Schnellen Einsatzgruppe (SEG) in Deutschland. „So eine Trainingsanlage wie das SiTZ gibt es bei uns in den Niederlanden nicht. Es ist super, dass man konzentriert an einem Ort sowohl schlafen, essen als auch die unterschiedlichsten Rettungssituationen trainieren kann. Das ist sehr effektiv und fördert die Teambildung“, lobt Bevers und fügt hinzu, dass sie für die spätere Analyse die Kameraaufzeichnungen mitnehmen nach Zwolle.

Arijan Diender, ein Teamleiter der SIGMA, begrüßt es, dass die Verletztendarsteller Deutsche sind: „Da hatten unsere Leute noch zusätzlich zu der sanitätsdienstlichen Versorgung das Sprachproblem zu bewältigen. Das ist ja in der Realität auch so, dass die Opfer, um die wir uns kümmern müssen, unterschiedlicher Nationalität sein können.“ Auch der 18-jährige Aranovski, der an diesem Tag die Technik bedient, also für Licht, Ton und die Einstellungen der 18 Kameras zuständig ist, freut sich über den Besuch aus den Niederlanden: „Schön, dass es Interesse aus dem Ausland gibt, hier bei uns zu trainieren. Holger Rathjens ergänzt: „Voraussichtlich werden noch aus anderen Regionen der Niederlande zukünftig Rotkreuzler kommen, um die umfangreichen Übungsmöglichkeiten des SiTZ zu nutzen.“

Die 1.200 qm Hallenfläche des SiTZ bieten eine ideale Übungsanlage. Maschinengeräusche, Straßenlärm, Martinshorn, ein rauchendes Auto – die ausgefeilte Ton- und Beleuchtungstechnik ermöglicht, mehr als 100 Notfallszenarien realitätsgetreu und unter erschwerten Bedingungen zu üben. Dafür wurde eine vollständig eingerichtete Wohnung, Werkzeugmaschinen, ein Palettenregal, eine Bushaltestelle mit Straßengabelung und Baustelle, Baugerüst und -grube, eine Gartenanlage mit Teich, ein Sanitätsraum sowie eine hochmoderne Aufzeichnungs- und Übertragungstechnik eingebaut. 18 Videokameras zeichnen die Übungen auf und übertragen sie in Schulungsräume für die Analyse. Weitere Informationen zum SiTZ auch unter: www.drk-trainingszentrum.de

*FDB: Die Fachdienstbereitschaft des DRK-Landesverbandes Niedersachsen hat ihren Standort auf dem Gelände des Landesverbandes in Hannover-Misburg, Buchholzer Str. 76. Sie ist eine Gruppe aus rund 30 Ehrenamtlichen, die den Landesverband bei Großveranstaltungen, Übungen oder Lehrgängen unterstützt. Schwerpunkt der Gruppe ist der Technik- und Fernmeldebereich.

Bürgerreporter:in:

Frank Brinkmann aus Hannover-Misburg-Anderten

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