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Und wieder eine Zerstörungsorgie...

08.02.2012, am Peter-Fechner-Ufer in Linden, neben dem Ihme-Zentrum:

Ein Bild der trostlosen Verwüstung. Gefällte Bäume und Sträucher, zu Schichten gestapelt; die ehemals grüne Wiese von zahllosen Reifenspuren der schweren Fahrzeuge untergepflügt. Dazwischen Arbeiter, die die zersägten Hölzer stapeln und auf Fahrzeuge laden.
Der hübsche kleine Park, der zahlreichen Anwohnern und in der Gegend arbeitenden Menschen oft der Erholung diente, ist nur noch ein kahle Einöde.

Für Altlastensanierung und Hochwasserschutz wurde in den letzten Tagen sämtlicher Bewuchs am Ihmeufer entfernen, entgegen der Proteste der Naturschützer und quasi ohne Vorwarnung (mehr unter http://www.haz.de/Hannover/Aus-den-Stadtteilen/Wes...); auch zahlreiche große Bäume fielen der Säge zum Opfer. Wie viele Tiere dadurch ihre Heimat oder ihr Quartier verloren haben, mag man sich gar nicht vorstellen!

Obwohl die Benno-Ohnesorg-Brücke für den Hochwasserschutz längst umgebaut ist, wird der Bewuchs an den Ufern der Ihme nachträglich im Schnellverfahren zerstört.
Fraglich ist, ob es den Fällungen direkt vorausgehende und ausreichende Untersuchungen bezüglich evtl. noch vorhandener Quartiere von Tieren wie z.B. Fledermäusen gab, die durch Fällarbeiten bekanntlich getötet oder schwer verletzt werden, da sie gerade im Winter durch ihren verlangsamten Stoffwechsel nicht rechtzeitig entkommen können!

Für den Schutz vor einem Hochwasser, dass in solchem Ausmaß vielleicht alle 100 Jahre vorkommt, wurde wieder eine grüne Oase in der Stadt mit großen und alten Bäumen dem Boden gleichgemacht.
Die Ausgleichspflanzungen, die dafür erfolgen sollen, werden aber zum größten Teil gar nicht im neu geplanten Glockseepark stattfinden, sondern in Linden und bei Marienwerder! (http://www.haz.de/Hannover/Aus-den-Stadtteilen/Nor...)

Bis die neuen Pflanzungen ausreichend gewachsen und auch Baumhöhlen als Unterschlupfmöglichkeiten entstanden sind, um Tieren sichere Quartiere zu bieten, wird es wahrscheinlich Jahrzehnte dauern. Ohnehin bedrohte Tierarten wie die Fledermaus haben dadurch wieder auf Jahre am dringend nötigen Lebensraum verloren...

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18 Kommentare

  • Ca Ba am 09.02.2012 um 17:42

Das ist eine ziemlich seltsame Argumentation!

In vielen Städten gibt es doch Parks mit Gehölzen, die Baumhöhlen aufweisen. Baumhöhlen werden meist durch Spechte angelegt und diese Höhlen später durch zahlreiche andere Tiere bevölkert. In jungen (sprich, neu angepflanzten) Bäumen finden sich selten solche Höhlen, sondern eher in den alten und großen Gehölzen, die viele Jahrzehnte lang heranwachsen konnten.
Wenn diese aber reihenweise gefällt werden, vertreiben wir damit Arten aus den Städten, die dort mit dem alten/ bisher vorhandenen Baumbestand durchaus gut leben konnten!

Es hat daher nichts mit "nicht klarkommen", "sich nicht anpassen können" oder schlicht "Pech" zu tun, wenn die Arten hier durch Fällarbeiten und Rodungen vertrieben werden, denn die Ursache ist ganz klar der Mensch, der immer wieder deren bewährten Lebensraum vernichtet.

Wenn alle so denken würden, dass eine Art eben Pech hat, wenn sie sich an die Zerstörungswut der Menschen nicht anpassen kann, würde diese Welt noch schlimmer aussehen als ohnehin schon!

Vielleicht passt eine andere Argumentation. Ich möchte nicht, dass irgendetwas passiert. Ich habe meine Zustimmung nicht gegeben. Trotzdem macht die Politik, was sie für rechtens hält. Es ist Politik an meiner Meinung vorbei. Es ist egal, ob der Ressorleiter Ahnung hat oder nicht, es wird gemacht. Das ist der Punkt, der mich traurig macht, ob bei Euch in Hannover oder bei uns in Burgdorf.
Dieses verdammte "ich habe das beschlossen, ich will das so und so wird es ausgeführt". Es ist in Deutschland nicht üblich, gegen etwas zu protestieren, aber es wird Zeit, dass wir das lernen. Da sind z.B. die Franzosen uns eine Generation voraus und dazu kann man sie nur beglückwünschen.

> "Das ist eine ziemlich seltsame Argumentation!"

Welche? Dass man nicht alle 100 Mio Arten auf jeden Fleck haben kann?

> "denn die Ursache ist ganz klar der Mensch, der immer wieder deren bewährten Lebensraum vernichtet. Wenn alle so denken würden, dass eine Art eben Pech hat, wenn sie sich an die Zerstörungswut der Menschen nicht anpassen kann"

Der Mensch vernichtet/zerstört keinen Lebensraum, sondern er schafft bzw. verändert Lebensräume. Das passiert ständig in der Natur und auch andere Tierarten haben diesen Einfluss und manche sogar mehr, als der mickrige Mensch (z.B. Plankton, Ameisen, Würmer).

Wenn mitten in der Stadt Leute darum streiten, ob irgendwo ein Baum für Art X erhalten werden soll oder stattdessen Büsche oder Wiese für Art Y und Z, ist das eh eher Gartenbau als Naturschutz ;)
Und letztendlich Geschmackssache.

I.Ü. habe ich nichts gegen echten Wald mit uralten Bäumen, aber sowas gibts in Deutschland eh kaum noch wegen der Forstwirtschaft und der Ökobewegung (die ja nun auch eher Holzplantagen haben will als Wälder ;))

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