Brauchtum „Tonnenabschlagen“ in Wieck

Die Tonne wird vermessen. Hängt sie richtig? Alles muss seine Ordnung haben.
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  • hochgeladen von Bernd Sperlich

Es ist ein traditionelles Volksfest mit Musikkapelle, Tanz und vielen Verkaufsständen auf dem Darß, aber auch in anderen Regionen des Bundeslands Mecklenburg-Vorpommern.
 
Das "Tonnenabschlagen" fand Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis  "Immaterieller Kulturerbe".

Am 19. September 2021 begann die Veranstaltung des Wiecker Tonnenbunds e. V. mit einem Festumzug per Pferd und Wagen (u. a. Veteranen-Wagen). Ausgangspunkt der Tonnenbrüder und Tonnenschwestern war die Festwiese an der sogenannten Bäderstraße. Unter Fanfaren und Trompeten wurden die amtierenden Würdenträger an der Haustür abgeholt und zum Festplatz gebracht.

Zunächst führte der Weg zu Markus Braun in die Kieler Straße, Bodenkönig von 2019 (im Jahr 2020 fiel wegen der Covid-Pandemie das Fest aus).

Vielleicht sollte an dieser Stelle eingefügt werden, dass im allgemeinen drei, in wenigen Fällen vier Könige gekürt werden.

> Der Bodenkönig schlägt sprichwörtlich dem Fass den Boden aus.
> Stäbenkönig wird, wer die letzte Verbindungsstäbe der Tonne raus haut.
> Der Tonnenkönig entfernt das letzte Stückchen Holz. Dieser Titel ist der Wertvollste.

Der am meisten gefürchtete Titel ist der eines Sandkönigs, den erhält der Reiter, der während eines Turniers vom Pferd fällt und den Sandboden „küsst“.

Doch nun zurück zum Festumzug, nächster Halt wurde beim amtierenden Stäbenkönig Sebastian Semmler, Nordseite, eingelegt.

Ein Höhepunkt des Umzugs ist die Abholung der Tonne. Der ehemalige Tonnenkönig aus den Jahren 2009 und 2010 Ronny Neumann fertigt jedes Mal dieses Werkstück, ein altes Herings-Fass, aus den Niederlanden besorgt, geschmückt mit Eichenlaub und den Pommern-Farben Blau und Weiß.

Zu guter Letzt wurde Harald Reichel, Cavelhorst, Tonnenkönig von 2019, aufgesucht.

Danach ging es zurück zum Festplatz.

Nächster Programmpunkt war die Aufhängung der Tonne. Sie wurde an einer Leine unter einem Eichenkranz befestigt. Den nötigen Halt garantierte ein mit Eichenlaub und Fähnchen geschmücktes, stabiles Holzgestell.

Dann ging es los. Wegen der Pandemie stellten sich nur 15 Reiter, fast Negativrekord, einem spannenden Wettkampf. Im Galopp schlugen sie mit einem Holz-Knüppel gegen das Objekt der Begierde.

Die neuen Würdenträger Wiecker Tonnenbund e. V. :

Bodenkönig >Karsten Schummek

Stäbenkönig > Mandy Krüger-Falk, erstmals gewann eine Amazone.

Tonnenkönig >Jörg Paetzke, nach 1996 und 1997 die dritte Königswürde des 62-jährigen Reiters, Oldies but Goldies.

Abends klang der Tag mit dem traditionellen Tonnenball aus.

Eine sehr gelungene Veranstaltung.

Bitte Fotostrecke beachten. Sie spiegelt die Veranstaltung in komprimierter Form wider.

Bürgerreporter:in:

Bernd Sperlich aus Hannover-Bothfeld

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