Zur Erinnerung: Die Seele der Katholischen Akademie

Angela Stempin 1994
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Ende März 2007 scheidet Frau Angela Stempin aus Altersgründen aus dem Dienst der Erzdiözese Hamburg aus. Wer von den Besuchern und Referenten der Katholischen Akademie kennt sie nicht, diese lebensbejahende, zugewandte, stets freundliche Frau, die so oft ein ermunterndes Wort für manchen Gast fand, der mit eigenen Sorgen in die Akademie kam?

Mit Frau Stempin verliert die Katholische Akademie nicht allein eine kompetente Sachbearbeiterin, sondern eine kirchliche Mitarbeiterin, die eigenständig mitgedacht und Mitverantwortung getragen hat. Sie hat sich mit den Zielsetzungen kirchlicher Erwachsenenbildung identifiziert und solidarisiert, Impulse für die Programmgestaltung und die Verbesserung und Effizienzsteigerung der kirchlichen Organisation eingebracht und dabei auch vor Kritik nicht zurückgescheut, wenn sie erforderlich war. War Dr. Günter Gorschenek der charmante Kopf der Akademie, so war Frau Angela Stempin ihre Seele, die mitunter auch den Kopf zu lenken und umzustimmen wusste.

Wie viele Besucher haben gesagt, wie bereitwillig und freundschaftlich sie immer am Telefon Auskunft erhalten haben? Nie wurde jemand eilig von ihr abgewimmelt. Manche kamen mit seelischen und religiösen Nöten, weil sie keinen anderen Beistand fanden. Sie war aufmerksame und offene Gesprächspartnerin, ohne schnell auf Kompetenzen und Zuständigkeiten zu verweisen. Sie hat geduldig dem Telefonanrufer und Besucher zugehört. Dabei sind Freundschaften erwachsen. Manche hat sie durch ihre eigenen lyrischen Gedichte, die sie zu den kirchlichen Festen, den Jahreszeiten und Gottes schöner Schöpfung verfaßt hat, aufgebaut. Viele Besucher werden sie in der Akademie vermissen.

Bei der Abschiedsfeier in der Katholischen Akademie haben der neue Akademieleiter Dr. Stephan Loos und Monsignore Peter Schmidt-Eppendorf ihre langjährigen Verdienste für die Erzdiözese Hamburg und ihre Akademie und ihre Besucher gebührend gewürdigt. Die zahlreichen Besucher und Freunde fanden sehr persönliche Worte zum Abschied.

Frau Stempin wird auch in Zukunft nicht arbeitslos sein. Sie wird sich verstärkt dem Alten- und Hospizdienst zur Verfügung stellen. Schon vor Jahren hat sie pastoralpsychologische Kurse für die Hospizarbeit mit Engagement absolviert. Ferner steht sie dem Heinrich-Weber-Forschungskreis als Geschäftsführerin zur Verfügung, der es sich zum Ziel gesetzt hat, das Lebenswerk hervorragender Sozial- und  Wirtschaftsethiker wie Franz Hitze, Heinrich Weber, Joseph Höffner zu erforschen, die entscheidende Impulse für Reformen in Politik und Kirche gegeben haben. Frau Stempins große Erfahrung  und Kompetenz aus langjähriger kirchlicher Erwachsenenbildung wird sehr hilfreich sein.

Professor Dr. Manfred Hermanns
verfaßt 2007 für die Hamburger Kirchenzeitung

Bürgerreporter:in:

Manfred Hermanns aus Hamburg

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