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Jacobikirche in Hamburg

Die Jacobikirche in Hamburg

An der Steinstraße, der ältesten Straße Hamburgs, dem ehemaligen Jakobsweg, der mit einem alten Handelsweg identisch ist, erhebt sich die östlichste der fünf Hamburger Hauptkirchen, Sankt Jacobi. Sie war schon im Mittelalter ein wichtiges Etappenziel der Pilger aus dem Norden und Osten Europas, ein Treff- und Knotenpunkt der Via Iutlandica und der Via Baltica. Zudem brachen bis ins 16. Jahrhundert von Hamburg viele Pilger zur See auf.

Der ursprüngliche Kirchbau wurde 1255 erstmals erwähnt. Er lag damals noch außerhalb der Stadtmauer. Erst 1260 wurde die Kirche in die Hamburger Stadtbefestigung einbezogen. Die heutige Kirche wurde als dreischiffige gotische Hallenkirche zwischen 1350 und 1400 erbaut. Ende des 15. Jahrhunderts kam im Süden ein viertes Kirchenschiff hinzu. 1438 wurde im Nordosten an den Chor ein zweigeschossiger Sakristei- und Bibliotheksanbau errichtet, der heute Hamburgs einziges Zeugnis gotischer Profanarchitektur darstellt. Im Gewölbe der selten zugänglichen Sakristei finden sich bemerkenswerte Schlusssteine mit Darstellungen des Antlitzes Christi, des Lamm Gottes und des Jakobus als Pilger. Über der Sakristei befindet sich der Kirchensaal, der heute Herrensaal heißt, mit Deckengemälden von 1710. Zwischen 1587 und 1590 erhielt der ursprünglich stumpfe Turm einen Turmhelm, der nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1963 in modernisierter Form wieder errichtet wurde.

Die beeindruckende gotische Kirche hat eine wertvolle Ausstattung. Sie birgt drei spätmittelalterliche Altäre, den Hauptaltar St. Trinitatis der einstigen Böttcherzunft von 1518 im Hauptchor, den St. Petri-Altar der Fischerzunft von 1508 im ersten Südschiff und den Lucas-Altar der Malerzunft von 1499 im zweiten Südschiff, der aus dem ehemaligen Mariendom stammt. Dieser besonders kostbare Altar wurde in den letzten Jahren aufwendig restauriert. Der geschnitzte innere Schrein zeigt den Evangelisten Lucas, umgeben von Heiligen, wie er auf einer Staffelei die thronende Maria mit dem Jesuskind malt. Auch der Außenflügel des Altars zeigt Lukas als Malerapostel.

Der reich vergoldete Trinitatis-Altar enthält im Zentrum des geschnitzten Schreins das Thema der Heiligen Dreieinigkeit, darunter die Gottesmutter Maria im Strahlenkranz. Sie erfuhr im Mittelalter in Hamburg eine besonders intensive Verehrung. An den Seiten werden die sieben Freuden Mariens dargestellt. Der St. Petri-Altar ist auch der Heiligen Gertrud gewidmet, die dem heiligen Petrus als Schutzheiligen der Fischer gegenübersteht. Die heilige Gertrud erinnert an die zum Jacobi-Kirchspiel gehörende Gertrudis-Kapelle, die 1842 ein Opfer des Großen Brandes von Hamburg wurde. Im Zentrum des Retabels steht auch hier zwischen Heiligem Petrus und Heiliger Gertrud eine bekrönte Madonna, die den mit einer Schnabeltasse spielenden Jesusknaben in den Händen hält. Der geöffnete Flügelaltar enthält Gemälde aus dem Leben von Gertrud. Für den Jakobspilger interessant ist, dass das rechte obere Bild, Jakobspilger - erkennbar an der Muschel - zeigt, die die Heilige in ihr Haus aufnimmt .

Zur Freude aller Musikfreude besitzt St. Jacobi eine Arp-Schnitger-Orgel von 1693. Sie ist mit 4000 Pfeifen, 60 Registern und vier Manualen die größte erhaltene Barockorgel in Norddeutschland. 1720 hatte sich Johann Sebastian Bach um das Organistenamt beworben, um an dieser berühmten Barockorgel spielen zu können. Der Jakobspilger findet auch zwei Jakobusfiguren, eine aus dem 17. Jahrhundert im Nordschiff und eine von Brand und Krieg geschwärzte und verletzte im Hauptchor. Sie zeugt von dem Leid, das über die Jahrhunderte über Stadt und Land gekommen ist. Ferner ist über der Kanzeltür der reich dekorierten Kanzel von 1610 die Figur des Jacobus maior zu entdecken.

Beachtenswert ist auch das große Gemälde von Alt-Hamburg im Nordschiff, ein Werk von Joachim Luhn aus dem Jahr 1681. Es gibt ein eindrucksvolles Bild von der Silhouette der Elbstadt vor den gravierenden Veränderungen des 19. Jahrhunderts, mit den Türmen von St. Michaelis, St. Nicolai, St. Katharinen, St. Petri, des 1804 - 1807 abgerissenen Mariendoms und St. Jacobi von West nach Ost. Es lohnt auch, einen Blick auf die modernen Glasfenster im Hauptchor zu werfen, die 1957 - 1961 nach Entwürfen von Charles Crodel geschaffen wurden. Die Bilder zeigen die zentralen Ereignisse des Lebens und Wirkens Christi: Geburt, Kreuzigung, Auferstehung, Geistsendung. Im unteren zentralen Fenster sind Pilger zu erkennen, die sich auf den Weg machen, das Heil durch Christus zu erfahren.

In dieser schönen mittelalterlichen Kirche fand am 26. April 2008 in einem ökumenischen Gottesdienst die feierliche Wiedereröffnung des Jakobsweges in Hamburg statt. Am 16. November 2013 wurde eine Pilgerkapelle eingeweiht, die zu Besinnung und Meditation einlädt. So knüpft die Elbmetropole im 21. Jahrhundert an ihre ursprüngliche christliche Wurzel an, in der der Heilige Jakobus eine europäische Leitfigur war und auch heute ist.

In der St. Jacobikirche gibt es seit einiger Zeit ein Pilgerbüro.
Dieses ist die Anlaufstelle für alle Pilger im Norden!
Hier sind sowohl das spanische Credencial als auch Pilgerausweise für die Wege in Norddeutschland und den Olavsweg/ Norwegen gegen eine Spende erhältlich.
Credencial und Pilgerausweise werden,um Missbrauch vorzubeugen, nicht verschickt, bitte persönlich im Pilgerbüro vorbeikommen! Den Personalausweis bitte nicht vergessen.

Das Pilgerbüro ist dienstags zwischen 10:00 und 12:00 Uhr
und donnerstags zwischen 15:30 und 17:30 Uhr verlässlich
besetzt und telefonisch unter (040) 30 37 37 13 erreichbar.

zu Jacobikirche in Hamburg siehe auch:
http://www.jacobus.de/neu/deutsch/index_4.html

  • St. Jacobi in Hamburg mit Sakristeianbau
  • hochgeladen von Manfred Hermanns
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  • Hauptaltar, Trinitatis-Altar von 1518
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  • Jacobikirche mit dem Trinitatisaltar in der Fastenzeit
  • Foto: Kirsten Mauss
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  • St. Gertrud von Nivelles auf der Rückseite des Petri-Altares
  • Foto: Kirsten Mauss
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  • Gemälde von Alt-Hamburg im Nordschiff, ein Werk von Joachim Luhn aus dem Jahr 1681
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  • Barocke Arp-Schnitger-Orgel von 1693
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  • Pilger im Chorfenster von St. Jacobi
  • Foto: Kirsten Mauss
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  • St. Jacobus maior im Deckengewölbe der Sakristei
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  • mittelalterlicher Kopf als Basis der Rippen in der Sakristei
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  • Zugang zur Pilgerkapelle vom Turmuntergeschoss
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5 Kommentare

Herzlichen Dank für die ermunternden Kommentare. Am Freitag, den 23. Februar 2013 fand wieder ein gut besuchter Pilgergottesdienst in der Hauptkirche St. Jacobi statt.
Pilgerpastor Bernd Lohse hielt eine wegweisende Predigt: Auf den Pilgerwegen kann man zu sich selbst und darüber hinaus zu Gott finden. Der Pilgerchor bereicherte den Gottesdienst mit seinen Gesängen.
Nach dem Gottesdienst boten verschiedene, der Pilgerschaft dienende Gesellschaften Bücher, Prospekte und Bilder zu verschiedenen Pilgerwegen an.
Die Besucher konnten auch einen Blick in die geplante Jacobuskapelle entwerfen, die neben dem zentralen Turmgeschoss entsteht.

Lieber Manfred Hermanns,
es war sicher eine besuchenswerte Pilger-Veranstaltung, von der Sie uns so ansprechend berichten. Daran hätte ich auch gern teilgenommen.
Der Termin ließ mich auf die St. Jacobi-Internetseite schauen:
http://www.jacobus.de/neu/deutsch/index_2_4.html
Dort kann man sich gut über anstehende Pilger-Veranstaltungen informieren,
z. B. hier die nächsten Termine:

Freitag, 01.03.2013 17:00 Uhr
Birgit Gruner berichtet von ihrer Pilgerwanderung auf der "Via regia" (Görlitz-Vacha)
Treffpunkt ab 17:00 im Südschiff, 17:30 Uhr Beginn des Berichtes

Sonntag, 03.03.2013 12:00 Uhr Jenischpark, Jenischhaus
Pilgern mit allen Sinnen mit dem „Sonnengesang“ von Franz von Assisi
Hören, Riechen, Sehen und Fühlen - wir erleben und genießen mit allen Sinnen die Wunder der Natur. Im Jenischpark, einem historischen Landschaftspark an der Elbe, tauchen wir durch intensives Wahrnehmen.
Mit Kirsten Sandvoss
Anmeldung: Pilgern@jacobus.de

Donnerstag, 07.03.2013 18:00 Uhr: Pilger-Vesper

Freitag, 08.03.2013 18:00 Uhr: Schweigend um die Alster
Schweigen ist Balsam - gemeinsames Gehen
mit Gabriela Mußbach und Christel Willers
Leitung: ein/e geistliche BegleiterIn aus dem Pilger-Team

Samstag, 16.03.2013 12:00 Uhr Treffpunkt: S-Bahn Aumühle
Frühjahrsweg von Aumühle nach Bergedorf
bitte Anmeldung unter pilgern@jacobus.de
Leitung: Gabriela Mußbach und Karl-Heinz Radetzki

Dienstag, 19.03.2013 18:00 Uhr Treffpunkt: Pilgerwegweiser
Geistliche Nachtwache durch Hamburgs Alt- und Neustadt
bitte Anmeldung im Pilgerbüro: pilgern@jacobus.de
Leitung: Pastor Bernd Lohse

Freitag, 29.03.2013 10:00 Uhr: Kreuzweg zum Karfreitag - Beginn mit dem Gottesdienst in St. Jacobi, Abschluss mit Andacht zur Sterbestunde in St. Georg
Leitung: Pastor Bernd Lohse und Diakon Mark Möller

Herzlich grüßt Kirsten Mauss

Lieber Manfred,
ein Jahr weiter denke ich zu Deinem Kommentar vom 26.02.2013, Du hast dort von der "Pilgermesse" berichtet. Ich lasse mit einem Link einen Gruß hier vom 22.02.2014:
http://www.myheimat.de/hamburg/kultur/pilgermesse-...
Herzlich, Kirsten

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