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Der Blick in über 600 Meter Tiefe!

Man fährt daran vorbei! In unmittelbarer Nähe der Kreuzung Steinhude/Wunstorf/Hagenburg steht der grüne Turm. Es hat irgendwas mit Bergwerk zu tun?! Aber was?

Diese Frage hat man sich immer mal wieder gestellt, aber so schnell wie aus der roten Ampel grün wurde, war der Gedanke wieder weg.

Wenn an aber mit dem Fahrrad vorbei kommt, dann hat man den Blick auf das Gelände länger und dann sieht man auch - wenn es Wochenende und Sommer ist - das Schild: Museum geöffnet! Man kann es leicht übersehen, denn es steht erst auf der Seitenstraße, die man mit dem Auto noch nicht einmal bemerkt.

Folgen wir also dem Schild!

Im Museum sind zwei Männer in Bergmannskluft schwer in ein Gespräch über Salze vertieft. Der Blick geht also erst einmal allein über die Vitrinen mit vielen, vielen Steinen und Mineralien.

Unser wirkliches Interesse wird erkannt und wir sind direkt im Gespräch. Die Vitrinen sollten mit Inhalt vernichtet werden. Der Erhalt hier ist fast eine Rettungsaktion. Allerdings hatte sie einen Haken, denn alle Ausstellungsstücke waren in Blindenschrift beschriftet. Stolz sehen wir einen der Schätze - die ursprüngliche Beschriftung in Blindenschrift.

Wir gehen weiter und sehen eine Zeichnung. Nur mit Erstaunen ist zu erkennen, dass der Stollen unter uns am Wilhelmstein beginnt und ungefähr in Groß Munzel endet.

Die Schachtanlage in Altenhagen ist heute nur noch der Ersatz-/Noteinstieg. Er ist allerdings voll funktionsfähig, wovon wir uns später selbst überzeugen können. Bernd fährt seit über 15 Jahren ein und erzählt von der umfangreichen Ausbildung und davon, wie man sich die Arbeit unter Tage im Salz heute vorstellen muss. Vor den Augen entstehen Salzhöhlen.

Sein pensionierter Kollege kann zu fast allen Stücken in der Ausstellung eine Geschichte - eine erlebte Geschichte - erzählen. Und so landet der interessierte Besucher auch in den alten Umkleiden und Duschen - der Bergmann hat natürlich andere Ausdrücke dafür. Sie sprechen fast eine eigene Sprache unter Tage. Beim gemeinsamen Durchstreifen des Geländes kommt Schwefelgeruch und warme, sehr warme Luft auf. Man kann sie nicht auffangen, nicht verwerten - lernen wir. Man kann die Folgen aber sehen, denn am Fuß des Förderturmes sind die Ablagerungen fingerdick.

Gewaltig ist auch das große Rad, auf dem über 600 Meter Fachdrahtseil aufgerollt sind. Es führt den Korb in die Tiefe. Die ganze Anlage ist in einem Zustand, dass sofort ein Einsatz erfolgen könnte. Welche Last die Bremsen wohl aushalten müssen, wenn dieses große Rad zum Stillstand gebracht wird?

Es sind über zwei Stunden vergangen. Unheimlich interessante Stunden. Bernd, der morgen wieder in Bokeloh dem aktiven Einstieg in die Tiefe fährt, wünschen wir weiter viel Freude an seiner Arbeit. Freude hat er. Man merkt es, wenn er davon erzählt, dass man die Güte des Salzes an einer Zungenprobe schmecken kann.......

Im Sommer ist das Museum Sa und So von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Ein wichtiger Grund anzuhalten, denn total unbedarft fährt man hier über viel Salz und den Arbeitsplatz von 400 Menschen unter Tage.

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5 Kommentare

Danke für deinen Bericht über ein kleines, aber feines Museum des Kalibergbaus, das mit hohem Engagement geführt wird. Leider sind bei den meisten der einstmals über 200 Schächte in Niedersachsen die Fördergerüste als "Blickpunkt" abgerissen und verschrottet worden. So auch bei uns in Empelde, der Heimat des "Niedersächsischen Museums für Kali- und Salzbergbau".

Hier kann er eben nicht verschrottet werden, weil er noch eine wichtige Funktion hat!

1993 habe ich mit Kollegen im Kaliwerk Sigmundshall in Bokeloh auf der 800 m Sohle seismische Messungen machen dürfen.
Ein unvergessliches Erlebnis. Glück Auf!

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