Kalisalzmuseum unter Tage in Gorleben I

27. Oktober 2011
Erkundungsbergwerk, Gorleben
Vor dem Auskleiden tritt die Besuchergruppe zu einem "offiziellen" Photo zusammen.
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  • Vor dem Auskleiden tritt die Besuchergruppe zu einem "offiziellen" Photo zusammen.
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Eine Exkursion der besonderen Art stand in der letzten Oktoberwoche an: Einfahrt in das Erkundungs-Salzbergwerk Gorleben! Bereits am Mittwochnachmittag machte sich ein Teil der Museumsvereinsmitglieder und interessierte Freunde auf über Ülzen und Dannenberg nach Gartow, wo im Hotel Seeblick übernachtet wurde. Im Gartower Hof gab es deftige und reichliche Hausmannskost, süffiges Bier und natürlich viele Gespräche über das Vorhaben am morgigen Tag.
Gorleben ist ja nicht einfach nur ein Name, sondern ein Bergwerk der besonderen Art: Es wird zwar Salz gefördert, aber es kommt auf die Halde um nach Abschluss der Arbeiten wieder unter Tage verbracht zu werden, unabhängig davon, ob nun radioaktive Abfälle eingelagert werden können oder nicht. Die Frage muss noch geklärt werden, aber Salz hat gegenüber allen anderen denkbaren Gesteinsarten einen entscheidenden Vorteil: Man kann schon bei einer Temperatur von 200 Grad eingelagern und das Salz wird die Behälter in relativ kurzer Zeit umfließen und so sicher von der Biospäre abschließen. Salz reagiert unter Druck plastisch, wie an einem Beispiel gezeigt wird. Dies kann sich aber auch nachteilig auswirken, wenn, wie jetzt von der Politik gefordert, eine Rückholbarkeit der Abfälle für die nächsten 500 Jahre möglich sein soll. Es ließe sich wegen der besonderen Fließeigenschaften des Salzes nur bergmännisch bewerkstelligen, d. h. auf guit deutsch: wieder ausgraben.
Jeder Salzstock in Niedersachsen weist Faltungen und Verwerfungen auf, die durch die Schräglage der Schichten und deren Chemie, sowie durch Einschlüsse, das Grubengebäude wie einen lebendigen Organismus erscheinen lassen. Sehr deutlich wird das am sogenannten Gorleben-Band, einer schräg stehenden Schicht von Anhydrit (= wasserloser Gips), die auf der 840m-Sohle angetroffen wurde. Hier könnte der Bergdruck vielleicht sogar problematisch werden.
Ein anderes Problem ist der Austritt von Erdöl (Kohlenwasserstoffe) an einer Stelle. Eine zähe Masse, die aus der Nähe deutlich nach Diesel riecht. Wie der unsere Gruppe führende Fachmann erklärte, stammt der Stoff nicht aus der Zeit vor der Bildung der Salzablagerungen (aus dem Karbon), sondern finde sich in einer Zwischenschicht des Perm, hier des Zechsteins, mit seinen gewaltigen Deponien an Salz in Norddeutschland. - Fortsetzung folgt -

Bürgerreporter:in:

Peter-Michael Köhler aus Ronnenberg

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