Mein Name ist Odysseus – ich hätte gern einen Termin !

Foto: wikipedia gemeinfrei

Aus der griechischen Mythologie scheint eine der berühmtesten Figuren aus den Epen Homers in die Gegenwart entrückt zu sein – Odysseus, der König von Ithaka.
Möglich wäre allerdings auch eine etwas anders gelagerte , dem Epos Homers entflohene inhaltliche Adaption des mit dem Namen Odysseus verbundenen Geschehens.
Kurzum, die derzeitige chaotische Abwicklung pandemischer Zwänge gleicht einer dem Helden des Epos entnommen Begriffsanalogie, einer Irrfahrt erster Güte.
Wobei der Held der Antike letztendlich seine bis heute jedermann in ihren Bann ziehenden Abenteuer mit einem geglückten happy end zum Abschluss bringen konnte.

Aber das derzeitige pandemische Chaos ? Wohin wird es unsere Generation führen ?
Mir schwant nichts Gutes !

Ich berichte von einer Tragik - Komödie oder auch Tragödie oder aber auch Komödie erster Güte in bis dato vier Akten, Ende möglicherweise offen.
In Erinnerung an die epische Breite der griechischen Großepen ergießt sich eine Flut von Irrungen durch die Gefilde bundesdeutscher Bürokratie, Erlasse, Verordnungen und letztlich gegensätzlicher oder nichtssagender Informationen aus dem Munde der sie vertretenden Institutionen.

Akt 1:
Anlegen eines Accounts zur Terminanmeldung im Impfportal schlägt fehl. Passwort funktioniert nicht. Nach Rückinfo von der KV erneuter Versuch mit erfolgter Anmeldung. Aber Eingabe weiterer Angaben zwecks Erlangens eine Termins ( hier Krankenstand) nicht möglich.
Ablehnung stehenden Fußes prompt erteilt.
Akt 2:
Anruf bei der bundeseinheitlichen Hotline ergab nach mehrmaligem Nachhaken zunächst nur ein „da kann ich leider nicht weiterhelfen“, aber schlussendlich dann doch eine weiterführende Te-
lefonnummer zum zuständigen Impfzentrum.
Akt 3:
Anruf beim zuständigen Impfzentrum ähnelte im Ablauf dem zweiten Akt, jedoch mit der Schlusspointe einer jede Frustrationstoleranz überschreitenden Aussage zur Benennung eines Impftermins für die Gruppe ab 70. Frühester Termin – wenn überhaupt – in 14 Tagen, also wohl im 1. Drittel des Wonnemonats April.Aussagen zu Verfahrensweise á lá Borken (Benachrichtigungs-app für kurzfristigen Impftermin bei ´Restposten`) Fehlanzeige.
Akt 4:
Anruf bei der Hotline des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Gesundheit in Sachen Covid - 19 – Impfung ist als erneuter Fehlversuch einzuordnen, lediglich ein Verweis auf den zuständigen Kreis war das magere ergebnis, Borken – Lösung unbekannt.

Bei weiteren Recherchen in Sachen Problemlösung Impftermin wurde ich dann wenigstens auf der Internetseite des Kreises fündig. „Personen unter 80 Jahren werden zu gegebener Zeit ebenfalls ein Informationsschreiben erhalten und anschließend die Möglichkeit haben, einen Impftermin zu vereinbaren.
Bitte haben Sie bis dahin Geduld und sehen Sie von Anfragen ab.“ ( https://www.kreis-kleve.de/de/fachbereich5/wo-kann... )

Von weiteren Recherchen, besonders auf den Seiten der Gesundheitsministerien und den dort zu goutierenden Verordnungstexten wie zum Beispiel „Coronavirus-Impfverordnung (CoronaImpfV) Neufassung der Verordnung zum Anspruch auf Schutzimpfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 (10.03.2021), habe ich anschließend im Verlauf meines Verlaufens in gleichlautenden Texten dann doch eher abgesehen. Mir +liegen klar gegliederte und für jedermann verständliche und nachzuvollziehende Texte näher, bei denen sich nicht unmittelbar der Gedanke an nur für Eingeweihte Gedachtes aufzwingt.
Als ich mich im Anschluss an meinen Ausflug in die Literatur der Antike ein wenig erholen wollte und deshalb zur Zeitungslektüre griff, musste ich ein weiteres Erdbeben in meinem Verständnis von Klarheit und Logik durchleben.
In einem Artikel zur Beschaffung und Verteilungsproblematik von Selbsttests wurde darüber berichtet, dass nun Beschaffung und Verteilung dieser Tests an die Schulen in NRW in toto von der Polizei durchgeführt werden. „Der Oppositionsführer im Landtag, SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty kritisierte, die Polizei müsse die Test-Pakete in Streifenwagen an die Schulen ausliefern, weil die Regierung das „nicht auf die Kette gekriegt“ habe. „Die Polizei muss retten, was die Regierung vergeigt hat.“ Ähnlich äußerte sich Grünen-Fraktionschefin Verena Schäffer. Sie warf der Regierung vor, sie hätte „viel eher liefern müssen“. ( https://www.ksta.de/region/corona-in-nrw-laschet-v... )

Nach diesem durchrüttelten Lebensabschnitt im Lande Pandemia entschied ich nun endgültig,
mich den Abenteuern des Odysseus auszuliefern und in fremde Gefilde spülen zu lassen, in denen es wenigstens noch Fabelwesen und traumhafte Untiefen zu erleben gilt.
Welch eine Wohltat.

Bürgerreporter:in:

Lothar Dierkes aus Goch

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