Im Angesicht des Augenblicks. Christofer Kochs Bilder, Skulpturen, Zeichnungen

12. Mai 2013
Volkskundemuseum Oberschönenfeld, Gessertshausen
Christofer Kochs: Ohne Titel | Foto: Jürgen Wittke
  • Christofer Kochs: Ohne Titel
  • Foto: Jürgen Wittke
  • hochgeladen von Tanja Wurster

Oberschönenfeld (pm). Der international bekannte Künstler Christofer Kochs aus Augsburg zeigt in der Schwäbischen Galerie Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen aus den letzten beiden Jahren. Dabei steht nach wie vor die Figur im Mittelpunkt seiner Arbeiten. Kochs Farbgebung ist stark reduziert. Das Elementare interessiert den Künstler ganz besonders.

In diesem Zusammenhang sind auch Christofer Kochs neueste Bildserien mit Menschengruppen in einer Landschaft zu sehen: Mit ihren Stöcken in den Händen haben sie etwas Archaisches an sich. Sie können bedrohlich wirken oder auch einfach nur wie Menschen, die arbeiten, schieben, tasten oder etwas stützen – eine festgelegte Lesart der erzählerisch anmutenden Bildinhalte gibt es dabei nicht. Die seit einigen Jahren seine Gemälde prägenden Leinwandfaltungen verleihen den Bildern eine reliefartige Plastizität. Damit wird die Abgrenzung zwischen Malerei und Skulptur verwischt.

Auch Christofer Kochs Holzskulpturen wirken wie gefaltet. Bei ihnen spielt die Linie als Gestaltungselement ebenfalls eine zentrale Rolle, so dass man sie als eine Art Raumzeichnung verstehen kann. Darüber hinaus geht es um die Kombination von identifizierbaren Körperteilen und freien Formen sowie um die Spannung zwischen dem Organischen, der menschlichen Gestalt, und dem Artifiziellen, der Kleidung. Durch deren Faltenwurf entstehen immer wieder neue Formgefüge, die verschiedene Ebenen von Wirklichkeit verbildlichen.

Reduziert und zugleich vielschichtig sind auch Christofer Kochs Kohlezeichnungen. Körper oder Details davon werden formatfüllend ins Bild gesetzt, auf wesentliche Merkmale konzentriert. Auch hier spielt der Künstler mit verschiedenen Ebenen – sei es in Bezug auf die Räumlichkeit oder auch in der Gegenüberstellung von Ausarbeitung und Abstraktion, zwischen fest umrissener, gegenständlicher Wiedergabe und verspielten, sich auflösenden, die Figur in eine andere Welt einbettenden Formgebilden.

Christofer Kochs wurde 1969 in Osnabrück geboren. An der Akademie der Bildenden Künste München studierte er Malerei und war Meisterschüler bei Prof. Gerhard Berger. Er hatte Lehraufträge an der Fachhochschule Augsburg, an der Universität Düsseldorf und an der Alanus-Hochschule Bonn. Auf eine große Anzahl von Preisen und Stipendien kann er bereits zurückblicken, darunter den Kunstförderpreis der Stadt Augsburg, den Magnus-Remy-Preis der Schwabenakademie Irsee und das Karl-Rössing-Reisestipendium der Bayerischen Akademie der Schönen Künste München. Zahlreiche Arbeiten von Christofer Kochs befinden sich in öffentlichen Sammlungen.

Begleitprogramm:
Sonntagsführungen mit Bärbel Steinfeld M. A.: 26. Mai, 23. Juni und 30. Juni 2013, jeweils 15.00 Uhr. Familienführung „Kunstbegegnung mit kreativem Gestalten“ mit Museumspädagogin Oda Bauersachs: 16. Juni 2013, 15.00-16.30 Uhr.
Künstlergespräch unter Leitung von Dr. Mechthild Müller-Hennig: 9. Juni 2013, 11 Uhr.

Öffnungszeiten:
Di – So von 10-17 Uhr, Feiertage geöffnet.
Für Gruppen auch nach Vereinbarung.

Ansprechpartnerin:
Dr. Mechthild Müller-Hennig, wiss. Mitarbeiterin

Schwäbisches Volkskundemuseum Oberschönenfeld
Oberschönenfeld 4
86459 Gessertshausen
Telefon: (0 82 38) 30 01-12
Fax: (0 82 38) 30 01-10
E-Mail: museumsleitung.svo@bezirk-schwaben.de
http://www.schwaebisches-volkskundemuseum.de/

Bürgerreporter:in:

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