Die Vereinsmeisterschaft der Strammen Kette aus der Sicht eines Siegers (auch wenn im Rennen nur der letzte Platz erzielt wurde)

Alle Rennteilnehmer
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Nachdem bereits in der Jahresversammlung der Radsportsparte des SV Gehrden kräftig für eine Teilnahme an der Vereinsmeisterschaft getrommelt wurde und auch in meinem e-Mail-Postfach etliche Erinnerungen aufliefen, war ich wild entschlossen, trotz dramatischem Trainingsrückstand am Straßenrennen teil zu nehmen. 
Das Zeitfahren wollte ich mir allerdings sparen, war ja letzten Endes auch gut so, denn ein weiterer „Kommissär“ sprich Zeitnehmer war dringend nötig. So konnte ich hier mein schlechtes Gewissen wieder ein wenig herunterfahren.
Am Sonntag morgen trafen sich also 18 Siegeswillige und ein Mitfahrer (ich) am Treffpunkt Radland.
Sogleich versuchte ich, für ein voraussichtliches Gruppetto Mitstreiter zu gewinnen, das Potenzial war ja zweifellos vorhanden. Eigentlich erntete ich auch eine gewisse Zustimmung.
Verdächtig war allerdings, das bereits am Start einige Masters-Fahrer ziemlich weit vorn Aufstellung nahmen. Dann erfolgte der Start. Zunächst abwärts bis zum Ort Stemmen konnte ja noch jeder mithalten, doch dann bog die Gruppe nach rechts ab und hatte so gleich mit einem heftigen Gegenwind zu kämpfen, trotzdem wurden so etwa 40 km/h gebolzt. Micha und Dietmar rollten im Windschatten der A-Fahrer bis kurz vor Barrigsen mit und fielen dann in der kurzen Steigung jedoch schnell zurück. Hubert dümpelte zwischen diesen beiden und den Schlusslichtern Klaus, Wilfried und mir. Auf Hubert konnte ich schnell auffahren, doch an dem „Anstieg“ nach Barrigsen  fiel Klaus und Wilfried sogleich gefühlte 100 m zurück, so dass ich vor Ostermunzel Tempo rausnahm, um beide wieder auffahren zu lassen. Hubert nutzte die Gelegenheit und machte sogleich Druck und hatte bald mit einem Kraftakt zu Micha und Dietmar aufgeschlossen. Wilfried schoss auch noch an mir vorbei, schaffte jedoch den Anschluss nach vorn nicht mehr. Wieder mit Klaus vereint, fuhren wir nun zügig, mit Rückenwind hinter Wilfried her, jedoch der Abstand hielt sich bei etwa 100 Metern. Dann eben nicht, so waren Klaus und ich  das geplante Gruppetto. Am letzten Anstieg zum Stemmer Berg war ich wohl wieder etwas zu schnell für Klaus und musste das Tempo drosseln, und so konnte Wilfried seinen Abstand vergrößern. Mit einem kurzen Blick auf meinen Computer registrierte ich, dass wir für die erste Runde exakt 20 Minuten brauchten. 
Um diese Zeit möglichst einzuhalten - mein geheimer Wunsch war, die sechs Runden nicht über 2 Stunden zu fahren - hielt ich mich auf den Gegenwindstrecken vor Klaus auf und sobald der Wind von hinten kam, ging Klaus nach vorn. So hielten wir die Zeit fast sekundengenau ein und auch die folgenden Zieldurchfahrten erfolgten nach 20 Minuten. Wir spekulierten, wann uns die Spitzengruppe überrunden würde, meine Berechnungen „nach der dritten Runde“ bewahrheitete sich fast genau. 
Die Zieldurchfahrten teilten wir uns brüderlich, so dass Klaus sogar in den Genuss einer Prämie kam.
Vor der letzten Runde sagte ich zu meinem Mitstreiter, dass wir möglichst noch einen Zahn „drauflegen“ sollten, zumal wir uns dann nach dem Zieldurchlauf erholen könnten.
Mit dem berühmten Halbsatz „Quäl dich, du Sau“ machten wir so Minute um Minute gut und sogar Wilfried geriet am letzten Anstieg wieder in unser Blickfeld.  
An dieser Rampe hatte Klaus vorher immer „nimm raus“ gerufen, kratzte nun, das Ziel vor Augen, alle noch verfügbaren Körner zusammen und wurde so mit einem enormen Kraftakt Vorletzter, was ich ihm als Schlusslicht von ganzem Herzen gönnte.
Trotzdem habe ich die 6 Runden genossen und werde sicher im nächsten Jahr wieder mitfahren. 
Dann greife ich nämlich auch wieder an!!!
Ach ja, Vereinsmeister 2009 wurde Hartmut Wittrien, der sowohl das Zeitfahren als auch das Straßenrennen gewann, genau wie Wolfgang Steinmeyer, der in der Altersklasse II auch beide Disziplinen für sich entscheiden konnte. Alle Ergebnisse und weitere Bericht auf www.stramme-kette.de

Bürgerreporter:in:

Eberhard Cramme aus Gehrden

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