Wie entsteht eine Zeitung? Der Julius-Club hat es sich angeschaut

4. August 2010
14:30 Uhr
Leine-Zeitung, 30823 Garbsen
Etappe Seitenoptik: Auf die Schnelle geht so etwas nicht. Bis eine gute Gruppenaufnahme im Kasten ist, müssen alle schon ein bisschen Geduld aufbringen. | Foto: © Uwe Kreuzer
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  • Etappe Seitenoptik: Auf die Schnelle geht so etwas nicht. Bis eine gute Gruppenaufnahme im Kasten ist, müssen alle schon ein bisschen Geduld aufbringen.
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Schade, dass Niklas Peisker beim Besuch des Julius-Clubs in der Garbsener Redaktion der Leine-Zeitung nicht dabei sein konnte. Das Bürohaus am Rathausplatz 11 beherbergt auch die Zentrale aller acht Ausgaben der Madsack Heimatzeitungen. Der zwölfjährige Burgdorfer war wegen einer familiären Geburtstagsfeier unabkömmlich, was er selbst sogar ein wenig bedauerte.

Bis auf die computergestützte Herstellung der Druckplatten per Laser und den eigentlichen Offset-Druck können alle Entwicklungsschritte einer Zeitungsherstellung in Garbsen mitverfolgt werden. Diese Gelegenheit nutzten die 14 Jungen und Mädchen im Alter von elf bis 14 Jahren während des zweieinhalbstündigen Rundgangs durch die einzelnen Abteilungen der Heimatzeitungen mit wachsender Begeisterung. Dabei lernten die jungen Leuten, den konkreten Ablauf eines Journalistenalltags mit Redaktionskonferenz, Recherche, Schreiben, Redigieren und Layouten kennen. Außerdem bekamen sie hautnah mit, wie eine Lokalredaktion, ein Redaktionsmarketing, die Bildbearbeitung, eine zentralisierte Seitenproduktion und nicht zuletzt Chefredaktion und Geschäftsführung einer Redaktionsgesellschaft arbeiten. Bei den Heimatzeitungen sind an 13 Standorten im Umland Hannovers zusammen mehr als 50 Redakteurinnen und Redakteure und wenigstens noch einmal so viele freie Journalisten unterwegs, um die Leser ständig mit den neuesten Nachrichten aus ihrer Nachbarschaft, aus ihren Städten und Gemeinden, auf dem Laufenden zu halten. Am Ende werden die Heimatzeitungen nach dem Druck im Stammhaus der Mediengruppe Madsack in Hannover-Kirchrode als zusätzliche tägliche Lokalausgabe für die Leser im Umland Hannovers in die Hannoversche Allgemeine und die Neue Presse eingelegt.

Waren die jungen Redaktionsforscher zu Beginn ihrer Rundreise durch den Journalistenalltag im Zeitraffertempo noch etwas zurückhaltend, tauten sie bei jeder weiteren Etappe aber mehr und mehr auf und sind zum Schluss so richtig auf Betriebstemperatur gewesen. Da wurde schon richtig über Zeitung gefachsimpelt, wurden Eindrücke und Einblicke miteinander besprochen, kamen plötzlich immer mehr Ideen und Vorschläge zum Vorschein, was sie auch einmal auf den Garbsener Seiten lesen würden: "Sie könnten mal einen Sparkupon für Eiscafés in der Zeitung bringen", schlug Saskia Esther Kathmann vor, die das das Redaktionsmarketing der Heimatzeitungen leitet. Dass es in den Schulbussen oft zu voll und damit bedrückend eng sei, fand Arne gegenüber dem Garbsener Lokalredakteur Sven Sokoll auch eine Recherche wert. Nach Ansicht von Lisa und Laura sollte in der Leine-Zeitung mehr über Tiere stehen. Und als ausgesprochene Freunde des Sportteils der Leine-Zeitung zeigten sich nicht nur drei der Jungen, sondern auch einige Mädchen. Über diesen Zuspruch wird sich die Sportredaktion der Heimatzeitungen freuen.

Wirklich schade, dass Niklas nicht dabei sein konnte. Die Fragelust des wissbegierigen Youngsters unter den myheimat-Autoren hätte die gleichaltrigen Jungen und Mädchen früher angestachelt und ermuntert, ihre Gastgeber mehr Löcher in den Bauch zu fragen. Womöglich haben die 14 jungen Gäste des Redaktionsausfluges nach ihren Ferienwochen als "Bücherwürmer" nun auch Lust auf mehr Zeitungslektüre bekommen. Nicht nur, wenn es Esther Kathmann tatsächlich gelingen sollte, einen Eiskugelspaß für die nächste Lesergeneration zu kreieren.

Bürgerreporter:in:

Clemens Wlokas aus Springe

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