Garbsen – Spanien – und zurück! Europäische Jonglierconvention 2009 in Vitoria – Gasteiz, Baskenland/ Spanien

open stage Zelt bei Nacht
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Die Europäische Jonglierconvention findet seit 1978 einmal im Jahr in wechselnden europäischen Städten statt.
Dies Jahr waren rund 2.700 jonglierverrückte Menschen aus Europa und der Welt nach Vitoria – Gasteiz ins spanische Baskenland gefahren, geflogen oder auf anderen Wegen dort hingekommen, um 9 Tage lang zu jonglieren!

Wir waren dabei, die Träumer, Tänzer und Artisten aus Garbsen !
Am Freitagmorgen, dem 03.07.09, um 6 Uhr, brachen wir mit drei Mercedes-Sprintern nach Vitoria auf. Unterwegs nahmen wir noch Mitfahrer auf, so dass wir insgesamt eine Gruppe von 27 Personen waren. Aus unserem Verein Träumer, Tänzer und Artisten e.V. waren 13 Mitglieder mit auf dieser Reise. Die anderen Mitreisenden stammten aus der hannoverschen Zirkus- und Jonglierszene und dem Circ’ O in Hannover-Linden, vier weitere sammelten wir über eine Mitfahrzentrale auf der Strecke ein.

Unseren Übernachtungsstopp legten wir auf einem Campingplatz direkt an der Loire ein. Erschöpft von einer 15 Std. Fahrt mit einem unfreiwilligen 2-Std-Aufenthalt in Paris (Stau) genossen wir alle das abendliche Grillen und krabbelten früh in unsere Schlafsäcke.
Der zweite Tag unserer Anreise verlief ähnlich wie Tag eins, nur dass wir unseren Stau in Bordeaux hatten. Abends gegen 20 Uhr trafen wir endlich ziemlich geschafft in Vitoria – Gasteiz ein. Das Wetter war bedeckt und der drohende Regen trieb uns an, die Zelte schnell aufzubauen. Leere Drohung: Es hat die gesamte Zeit in Spanien nicht geregnet.

Das Wetter war dennoch neu für die meisten von uns. Vitoria – Gasteiz liegt in den Pyrenäen und somit hatten wir tagsüber bis zu 30 Grad und abends bis zu „gefühlten“ Minus – Graden. An einem Morgen verschönte Raureif die Autos, wir gingen mit langer Hose und Pulli ins Bett und liefen tagsüber mit kurzer Hose und T-Shirt herum. War schön!

Insgesamt gab es drei Bereiche, in denen man übernachten konnte: Zwei Campingplätze und einen Caravan – Platz für die Wohnmobile.

Alle Campingplätze, das Hauptareal und die Sporthallen wurden durch Freiwillige, die sich im Organisationszelt melden konnten „bewacht“/ kontrolliert, so dass keine Unbefugten die Areale betreten konnten. Jeder Teilnehmer bekam am Anfang ein Armband, Tagesgäste konnten sich ein Armband in Tagesfarbe kaufen, ohne dieses Armband kam man nirgends hinein. Die gesamte EJC lebt davon, dass die Jongleure bereit sind ehrenamtlich dort für die Convention zu „arbeiten“. Das Motto der EJC: Von Jongleuren für Jongleure!
Aus unserer Gruppen trauten sich fünf Mädchen diese Aufgabe zu übernehmen. Das beinhaltete nicht nur die Armbandkontrolle, sondern auch die Übernahme von der vorherigen Gruppe/ Person bzw. die Weitergabe an die nächste Gruppe/ Person und das alles auf baskisch, spanisch, englisch oder französisch. Super Leistung!

Das Programm:

Jonglieren, jonglieren, jonglieren !!!

In workshops, die durch die Organisation angeboten wurden und bei denen man sich in einer Liste anmelden konnte, oder es bildeten sich Gruppen um einen Anleiter / eine Anleiterin oder man verabredete sich mit Gleichgesinnten oder man fing einfach an zu trainieren und es gesellten sich andere dazu oder, oder, oder . . .

In der sogenannten 24-Std-Halle wurde rund um die Uhr jongliert. Akrobatik und weitere Zirkuskünste konnten genauso trainiert werden. In dieser Halle gab es eine Tuchakrobatik – Anlage unter professioneller Anleitung.

Eine weitere Attraktion war die Europa Halle, die man in 5 Minuten mit einem kostenlosen Busshuttle oder durch einen Spaziergang durch eine der Einkaufstraßen von Vitoria – Gasteiz erreichen konnte. In der Europa Halle konnte auch jongliert werden und es gab hier die verschiedensten Workshop Angebote ("Ballon modellieren", "Beatboxen“, „devil sticks“ „Jonglieren für Anfänger/ Fortgeschrittene“ etc.).

Damit es den Jonglierbesessenen abends nicht langweilig wurde, gab es ein „festes“ Programm, das jeden Abend angeboten wurde:

17:00 Uhr street show (Straßenshow)
19:00 Uhr spezial stage (Spezielle Bühne)
22:00 Uhr open stage (offene Bühne für jede/n Mutige/n )
23:30 Uhr fire open stage (offene Bühne für Feuerjonglage)
00:00 Uhr Konzerte (verschiedene Gruppen)

Die Straßenshows wurden jeden Tag von einer anderen Zirkus- Varieté – Gruppen absolviert.

Die spezielle Bühne bedeutete, dass ca. 1 Std. lang ein Künstler, eine Künstler – Gruppe ihr Programm bzw. Auszüge daraus zeigten.

Für die jeweilige open stage wurde am Tag selber erst festgelegt, wer sich im Programm befindet und grundsätzlich konnte jeder mitmachen, der wollte und sich traute vor einem großen „Fachpublikum“ zuspielen.

In einem Kinderbereich wurden die Kinder (Kindergruppen) aus Vitoria – Gasteiz und aus der Jonglierszene durch und mit Jonglage von freiwilligen Helfern betreut.

Ein weiterer und wichtiger Bereich war der Händlerbereich, in dem sich die TeilnehmerInnen mit neuen Requisiten eindecken konnten.

Es gab in dieser einen Woche viel zu erleben und viel zu erkunden. Am Freitag wurden als Showabschluss zwei Galashows (18 Uhr/ 20:30 Uhr) veranstaltet, in denen Jongleure und andere Artisten ihr Können zeigen konnten.

Am Samstag startete ab 17 Uhr die große Straßenparade durch Vitoria – Gasteiz. Der Jongleur- Umzug führte gute 2 ½ Std. auf einer festgelegten Route quer durch die Stadt und die Bewohner konnten sich ein buntes, jonglierendes Treiben ansehen. Es waren auf dieser Parade ca. 1.000 bis 1.500 Menschen vertreten. Die Anwohner wurden in Sprechchören auf spanisch und baskisch darum gebeten Wasser herunterzugießen, denn der Samstag war der wärmste Tag der Woche (im Schatten ca. 30 Grad). Nach anfänglichem Zögern taten die Anwohner, was die Menschenmassen von ihnen verlangten und schütteten Wasser von ihren Balkonen. Aus Eimern, aus Flaschen und in Flaschen wurde das Wasser auf die Menge gegossen/ geworfen. Ein Riesenspaß für alle!
Gegen 19.30 Uhr fanden dann auf dem Platz „Plaza de los Fueros“ zum Abschluss der Parade noch Jonglierspiele statt. In den einzelnen Jonglierdisziplinen konnte der Beste dann auch richtig gute Preise gewinnen (Jonglierkeulen etc.).

Für unsere Verpflegung sorgten wir selbst. Wir hatten zwei 3 x 6 m Zelte unseres Vereins mit und
eines davon war unser Küchenzelt, in dem dann gekocht wurde. Wir waren auf unserem Campingplatz und danach sogar auf der Convention bekannt als das „Lager der Deutschen“. Zum Kochen haben wir eine Seite des Zeltes öffnen müssen, damit die Hitze der Gaskocher (drei Brenner) dem Zelt nicht schadete, so konnten uns die anderen Teilnehmer in die Töpfe und Pfannen gucken. Kochstelle, Kühlschränke und Tische für unser kleines Buffet wurden staunend bewundert.
Während der Woche kamen immer wieder Nachfragen, ob das Essen für alle EJC Teilnehmer sei und was es kosten würde – herrlich.
Mitte der Woche ist eine Gruppe aus Costa Rica angekommen (Circolazzion, eine Jugendprojekt,
geleitet von Österreichern und Deutschen), die während einer open stage und einer street show ihr Können zeigten. Diese Gruppe unterstützen wir mit unserer Küchenausrüstung.

Nach einer furiosen Woche stiegen wir am Sonntag, dem 12.07.2009 morgens wieder in unsere drei Sprinter und kamen nach einer Übernachtung auf einem Pariser Campingplatz am Montagabend wieder in Garbsen an. Eine ¾ Std. Aufenthalt hatten wir allerdings am Montag doch noch: An der französisch – belgischen Grenze hatten belgische Landwirte die Grenzautobahn komplett mit ihren Traktoren geschlossen, PKWs durften durch den Grünstreifen passieren.

Eine wunderbare Ferienwoche auf der europäischen Jonglierconvention in Vitoria – Gasteiz, Baskenland/ Spanien ist damit beendet.

Nächstes Jahr fahren wir ( vielleicht ) nach Joensuu in Finnland – mal sehen, ob wir das hinbekommen!

EJC 2010 vom 24.07.2010 bis zum 01.08.2010.
News unter www.ejc2010.org

Bürgerreporter:in:

Lars Blume aus Garbsen

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