Piepsi bekommt Hilfe vom NABU Garbsen

Piepsi als Nestling | Foto: Christian Strube
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Piepsi wurde mir als aktive Naturschützerin des NABU Garbsen während der zweiten Brutsaison von einem umsichtigen Spaziergänger als eindeutig hilfsbedürftiger Nestling vorbeigebracht. Das kleine Federknäul war schon sehr geschwächt, nahm aber gierig Flüssigkeit aus der Pipette und schließlich auch die erste eingeweichte Spezialnahrung auf.

Piepsi erholte sich schnell und entwickelte einen großen Appetit. Auch wenn sie mich eindeutig als "Ersatzmama" ansah, war die Aufzucht nur Dank der Unterstützung meiner gesamten Familie in Arbeitsteilung zu bewältigen. Denn egal wer in den Raum kam, der Schnabel war schon auf und lautstark bettelte Piepsi um Futter. Mit Hilfe einer Pinzette und Pipette war die Fütterung mit dem Spezialfutter zwar zeitintensiv aber problemlos.

Nach wenigen Tagen war der Jungvogel stabil und entwickelte sich schließlich vom Nestling zum quirligen Astling. Das nachgebaute Nest war ab diesem Zeitpunkt regelrecht tabu, vielmehr wurden alle Familienmitglieder auf Schritt und Tritt hüpfend und immer mehr flatternd begleitet.

Die kurzen Ruhephasen verbrachte Piepsi auf einem umgedrehten Weidenkorb mit Blick durch das Fenster in den Garten oder auf einer Holzdekokugel.

Ab dem Zeitpunkt der Entwicklung zum Astling fing ich auch mit der "Ausbildung" des Vogels an, denn „Piepsi“ sollte alles Lernen, was ein Wildvogel zum Überleben in der Natur braucht. Unterrichtseinheiten des „Vogelstundenplanes“ der nächsten Wochen waren:

- das Erjagen von lebenden Heimchen, die schließlich keine Chance auf eine Flucht hatten.

- der richtige Umgang mit dem Werkzeug Schnabel, um auch größere Früchte und Beeren zerlegen zu können und

- natürlich das Flugtraining.

Nachdem Piepsi diese Einheiten mit Bravur gemeistert hatte, wurde sie im Garten ausgewildert. Sehr schnell hatte der Vogel verstanden, durch welche Tür ich in den Garten kam, um zuzufüttern. Wenn sie hungrig war, kam sie mir dabei schon häufig entgegen oder saß früh morgens wartend auf unseren Terrassenmöbeln. Doch diese Momente der freudigen Begrüßung wurden immer seltener und auch meine "Besuche" im Garten setzte ich bewusst immer unreglmäßiger an. Dafür verriet mit der mit Brombeeren oder Erde beschmierter Schnabel, dass sie erfolgreich selber Futter fand.

Doch wenn ich in den Garten kam, war Piepsi immer in der Nähe und wenn ich dort arbeitete, hatte ich auch immer meinen Ersatzschnabel "Pinzette" dabei und zeigte ihr wie sie unter Blättern und Ästen Insekten finden konnte.

Inzwischen ist „Piepsi“ eine ansehnliche Vogeldame geworden und lässt sich nur noch sehr selten im Garten sehen. Auch wenn ich ehrlich gesagt, das kleine Antwortspiel "Piepsi bist Du da?" und ihre Antwort "schipschip" aus den nahen Büsche vermisse, freue ich mich doch sehr, als aktive Naturschützerin des NABU Garbsen über die erfolgreiche Aufzucht und Auswilderung des Vogels.

Bürgerreporter:in:

Dagmar Strube aus Garbsen

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