Büttner Radeln 2011 zum 8ten Mal

Radler aus Garbsen, vereinigt euch
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Büttner Radeln 2011 zum 8ten Mal.

Das Büttner Radeln 2011 kündigt sich durch die Einladung per e-mail, Mundpropaganda und im Internet der CDU Garbsen an.
Gespannt schaute jeder auch diesmal wieder auf die Wettervorhersage und wer um 06:00 Uhr morgens bereits die Augen geöffnet hatte, wollte seinen Augen kaum trauen, blauen Himmel, Sonnenschein.
Beste Voraussetzungen, um eigentlich gleich aus dem Bett zu springen und loszuradeln.
Aber es ist erst, wie immer, um 14:00 Uhr an der Flutbrücke des Rathausplatzes so weit.
Die Organisatoren waren die gleichen, beste Voraussetzungen für ein gutes Gelingen, aber etwas Neues gab es doch.
Familienradeln und frische, leckere Erdbeeren und die original „Mon Cherie Kirschen“? Sie schmeckte jedenfalls so gut.

Dieses Jahr war die Gruppe mit knapp 50 Teilnehmern nur etwa halb so groß wie letztes Jahr. Das Wetter hatte sich gewendet und wahrscheinlich die Frühaufsteher wieder zurück ins Bett gezogen.

Aber wie sagt man bei uns, es gibt kein schlechtes Wetter…

Mit ein bisschen Verspätung fuhr die Gruppe ab in Richtung Havelse, und es war kaum zu glauben, durch wie viel Grün und wenig Verkehr man zu den „Hinüberschen Gärten“ und zur Klosterkirche in Marienwerde kommen kann.
Vor der Autobahnüberquerung konnten die Teilnehmer einen Blick auf das zukünftige Universitätsgelände Garbsen werfen. Herr Koch erläuterte kurz den aktuellen Stand der Planungen und Gespräche. Gute Aussichten für die zukünftige Universitätsstadt Garbsen, trotz trüben Wetter.

Um per Rad zum Hexenturm hochzukommen, mussten die Radler auf einen kleinen Gang zurückschalten oder schieben. Denn auch im flachen Land kann es auch schon mal bergauf gehen. Diese ursprüngliche Landschaft nutzte Jobst Anton von Hinüber, ein weitgereister Mann und Fan von Englischen Gärten und gestaltete Mitte des 18ten Jahrhunderts aus dem Ödland und Dünen einen der ersten Landschaftsparks in Deutschland, der zur Expo 2000 teilwiese wieder hergerichtet wurde.

Wir standen auf der Düne vor dem Hexenturm und Frau Neubauer erzählte Geschichten zur Geschichte des Turms. Aber woher der legendäre Name eigentlich kommt, ließ sich nicht mehr nachvollziehen. (Mehr Informationen finden Sie auf u.a. folgenden Links: http://de.wikipedia.org/wiki/Jobst_Anton_von_Hin%C... - http://de.wikipedia.org/wiki/Hin%C3%BCberscher_Gar...)

Dem Hexenturm haben wir bei düsterer Umgebung den Rücken gekehrt und es lief uns nicht nur kühl den Rücken runter, sondern auch die Drahtesel liefen mit ihren Besitzern die Düne hinunter bis zum nächsten Halt am Denkmal der Cecilie von Issendorf, die an dieser Stelle in ihren jungen Jahren einen tödlichen Reitunfall hatte.

Die Äbtin Frau Lehmann hatte uns schon erwartet und in der Klosterkirche gab sie uns viel Wissenswertes und Erstaunliches über das Augustinerinnen Kloster, das heute als Altenpflegeheim für Kanonissen der Calenberger und Lüneburger Klöster genutzt wird, zu berichten.

Neben den Wandornamenten, den Kirchenfenstern und dem aus dem 13ten Jahrhundert (?) stammenden Holzkreuz gehören diese drei wohl mit zu den wertvollsten Relikten in dieser Kirche.

Nachdem alle sehr andächtig zugehört hatten, ging es nun wieder mit frischem Tritt in die Pedalen durch die Leineauen bis zur Garbsener Schweiz, wo die Landtagsabgeordnete Frau Editha Lorberg von der CDU mit Ihrer Tochter für kühle Getränke und Knabbergebäck wartete. Mittlerweile gehört dies schon zum traditionellen Ritual beim Büttner Radeln dazu.
Die Zeit lief uns heute davon und mit etwas Verspätung erreichte die Radfahrtruppe die Windhund Rennbahn, wo die Siegerehrung der schönsten lebenden Staubwedel mit der Verleihung der Pokal gerade zu Ende ging. Die happy Hundebesitzer, die aus der ganzen Bundesrepublik und angrenzenden Ländern kamen, machten sich in ihren großen, komfortablen Wohnmobilen gleich weiter auf den Weg zur nächsten Show.
Ein paar Minuten weiter landeten wir auf dem Modellflughafen der Garbsener Modellflieger und bekamen noch ein paar kunstvolle „Immelmänner“ and „lazy eight’s“ zu sehen.

Wer gehofft hatte, das sich das Wetter im Laufe des Nachmittags verbessern würde, konnte froh sein, wenn er sich mit einer Jacke und einem wasserdichten Umhang bevorratet hatte, denn die letzten Kilometer nach Schloß Ricklingen, durch Wald und Wiesenwege, wurden von oben mit leichter Feuchtigkeit und Gegenwind begleitet.

Nun galt es Durchzuhalten, um das vorletzte Ziel der Radtour, die legändere Kirche in Schloss Ricklingen zu erreichen. Bis dahin hatte der Wettergott Einsehen mit uns und sobald wir im Schutz der Kirche waren fiel der Regen, aber nur auf die im freien stehenden Fahrräder.

Herr Wollny, mit seinen 78 Jahren noch aktiv im Männergesangverein, nahm sich Zeit, zwischen zwei Veranstaltungen, Wissenswertes über die Barockkirche an uns weiterzugeben.
Der Amtmann Johannes Voigt ließ diese Kirche innerhalb von 2 Jahren erbauen und im Jahr 1694 einweihen. Der Bau auf einer Sanddüne stellte die Kirche und die Architekten im Laufe der Zeit vor bauliche und statische Probleme. Der Kirchturm musste niedriger und die Wände des Ziegelbaus, die wohl aus den umliegenden Ziegelleien kamen, verstärkt werden, um die Kirche vor dem Einsturz zu bewahren.

Eine Grundsanierung und Restauration in den Jahren 1959-62 erhielt den Schloß Ricklingern ihr historisches Bauwerk, in dem sie nicht nur ihre Gottesdienste feiern, sondern auch Konzerte abhalten.
Nach dem schlichten Äußeren wird der Besucher beim Eintreten in die Kirche vom pompösen Altar überrascht, hinter dem sich, nach einigen Umbauten, auch eine neue Orgel befindet.
Herr Voigt hat auch dafür gesorgt, dass die Familie, die zum Teil geadelt wurde, eine entsprechende Grabesstätte an dem die Kirche umgebenden Friedhof erhielt.
Die in der Kirche verbliebenen, erhaltenen und verzierten Metallsärge zeugen wohl von seinem Wohlstand und Reichtum.
Einen Wiederbesuch ist sie auf alle Fälle wieder wert.

(Auch hier ein paar Links zur Kirche: http://www.kirche-schloss-ricklingen.de/index.php?...; - http://www.kirche-schloss-ricklingen.de/)

Langsam meldeten sich Hunger und Durst und das Ziel der Radtour, der neu gestaltete Biergarten des Akazienhofs, lag nur noch ein paar Pedaltritte entfernt.

Stimmungsvolle Musik, live gespielt, empfing uns und der Geruch von Gegrilltem zog um unsere Nasen und setzte schon die ersten Verdauungssäfte in Gang.

Die Speisekarte wurde zur Feier des Tages extra anlässlich des Büttner Radelns erstellt und bot manch schöne Leckerei. Das gesellige Beisammensein, allerdings in den Innenräumen der Gaststätte, war der krönende Abschluss einer gelungenen und interessanten Radtour in und um Garbsen.
Vielleicht sollten wir die Radtour im nächsten Jahr um einen Tag verlegen, dann regnet es bestimmt nicht!

Bürgerreporter:in:

Georg Pauldrach aus Garbsen

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