Buchbesprechung
Islam und Integration

Joachim Wagner Die Macht der Moschee Der Islam und die Integration; Verlag Herder Freiburg im Breisgau 2018 / Bundeszentrale für politische Bildung Bonn 2018; 351 Seiten; ISBN: 978-3-7425-0256-8

Integration: Für die meisten Einheimischen wie Zugewanderten dürfte dieser Anspruch Konsens für ein Leben im Land der Dichter und Denker sein. Es stellt sich aber die Frage nach den integrationshemmenden Faktoren, insbesondere "durch die Lesarten des Islam, die im Widerspruch zu grundgesetzlich oder gesellschaftlich formulierten Erwartungen stehen," wie es in der Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel heißt: Es geht um "eine übergroße Autorität islamischer Lehren und Lehrender, auch im Umgang der Geschlechter, mit negativen Auswirkungen auf die Bereitschaft zur sozialen Integration." Es geht um "Defizite im Spracherwerb bei Kindern, die in abgeschotteten Familien aufwachsen, und die damit verbundenen Nachteile für deren Bildung und Erwerbsleben". Die gesellschaftliche Integration leidet demzufolge "unter überzogenen Erwartungen an die Toleranz anderer und unter dem Transfer von Konflikten aus den Herkunftsländern."

"Die mangelnde Ausstattung der Schulen, die Überforderung der Kommunen bei Integrationsangeboten, die schwierige Sache nach einem Ausbildungsplatz oder Wohnung" als "Defizite und Hürden der deutschen Gesellschaft" sollen dabei nicht ausgeblendet werden.

Wagner ist Jahrgang 1943 und promovierter Volljurist. Er war bis Ende 2008 stellvertretender Leiter des ARD-Hauptstadtstudios, ist inzwischen aber freier Journalist und Buchautor.

Das Buch ist sozialwissenschaftlich angelegt. Der Vorteil dabei: Der Autor folgt nicht stupide politischer Korrektheit, sondern läßt auch kritische wissenschaftliche wie nicht-wissenschaftliche Stimmen zu, die bestimmte Erwartungen an Zuwanderer haben: Worte wie Assimilationserwartungen oder Anpassungsdruck beschreiben dies gut. Der Text ist anschaulich und auch für den Laien gut verständlich geschrieben; der wissenschaftliche Ansatz ermöglicht eine sachliche Auseinandersetzung.

Bürgerreporter:in:

Felicia Rüdig aus Duisburg

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