Die diesjährige Sonderausstellung im Klostermühlenmuseum Thierhaupten beschäftigt sich mit der Frage wie mit Recyclingpapier Wälder, Klima und Lebensräume geschützt werden können. Warum ist eine "Papierwende" nötig? Die Ausstellung klärt auf: Der Papierverbrauch hat sich seit 1950 in Deutschland verachtfacht. Heute sind die Deutschen die drittgrößten Papierverbraucher weltweit: der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch lag 2008 bei 250 kg - ein Afrikaner hat nur 6,5 kg zur Verfügung!
Die Folgen unseres Papierhungers sind verheerend: Es werden einzigartige Urwälder zerstört, lebensnotwendige Ressourcen wie Energie und Wasser vergeudet, Abwässer vergiftet und es werden Menschen aus ihrem Lebensraum vertrieben. Die Ausstellung macht bewußt, welche Umweltbelastung mit der Papierherstellung einhergeht und dass es eine einfache Alternative gibt, nämlich Papier sparen und Recyclingpapier benutzen.
Daneben können Besucher kennen lernen, wie in Papiermühlen früher gearbeitet wurde. Zur Herstellung eines einzigen Bogen Papiers bedurfte es viele Arbeitsschritte, vom Sortieren und Stampfen der Lumpen, dem Schöpfen der Papiermasse mittels Schöpfsieb aus der Bütte bis hin zum Gautschen, Pressen und Trocknen. Besucher können selbst Papier schöpfen und erfahren, wie aufwändig die handwerkliche und vorindustrielle Herstellung von Papier war bevor es zum Massenprodukt und Wegwerfartikel wurde.
Bürgerreporter:in:Claudia Drachsler-Praßler aus Thierhaupten |
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