Theatervorstellung: Mondlicht und Magnolien

Der Theater- und Konzertkreis veranstaltet am 15.1.2011 um 20.00 Uhr in der Aula des Gymnasiums die Komödie Mondlicht und Magnolien aufgeführt vom Tourneetheater Landgraf.

Hollywood 1939: Der Produzent David O. Selznick, den sowieso alle für verrückt erklären, weil er horrende 50.000 Dollar für die Rechte an dem Roman einer total unbekannten Autorin bezahlt hat, sieht sein Lieblingsprojekt platzen. Zwar ist inzwischen die weibliche Hauptrolle besetzt, aber sonst ... Das Drehbuch taugt nichts, der Regisseur auch nicht; Selznick stoppt die Dreharbeiten. Er braucht einen neuen Text und einen neuen Regisseur. Die Regiefrage ist schnell gelöst. Selznick engagiert Victor Fleming, einen Routinier, der zwar gerade einen Film nach dem Musical The Wizzard of Oz dreht, nun aber Knall auf Fall in einen Film einsteigen muss, den ein anderer Regisseur zum Teil schon abgedreht hat. Um die inzwischen x-te Fassung des Drehbuchs umzuschreiben, gibt es in Hollywood nur einen: Ben Hecht, das perfekteste Genie jener Zeit, wenn es um Dialoge geht. Jeder hinter den Kulissen bekommt glänzende Augen, wenn sein Name fällt. Er als Drehbuchautor ist allein schon Garant eines Erfolges. Außerdem ist er dafür bekannt, dass er unter Druck zu Höchstleistungen auflaufen kann. Und es gibt Druck, denn in fünf Tagen muss ein spielbares Drehbuch fertig sein! Doch es gibt ein unerwartetes Problem: Den Roman, den ganz Amerika kennt, die – wie Selznick sagt – größte Sensation seit Erfindung des Buchdrucks, hat Hecht nicht gelesen! Sehr viel kann Hecht auch nicht mit ihrer Kurzfassung des Inhalts anfangen: Scarlett glaubt, sie ist in Ashley verliebt, aber der wird Melanie heiraten, obwohl er in Wahrheit in Scarlett verliebt ist, die wiederum, ohne es zu wissen, in Rhett Butler verliebt ist, also heiratet sie, um Ashley eins auszuwischen, den nächst besten Kerl und kriegt ein Kind von ihm, aber der wird umgebracht, womit sie wieder frei für Ashley wäre, was aber nichts nützt, weil er ja mittlerweile mit Melanie verheiratet ist und mittlerweile Rhett Butler, von dem man annahm, dass er niemanden liebt außer sich selbst, in Scarlett verliebt ist.
Schnell wird klar: Es gibt nur eine (Not-) Lösung: Produzent und Regisseur spielen eine Szene vor, Hecht schreibt die Dialoge; z. B. Scarlett=Selznick bei der dramatischen Geburt des Babys von Melanie=Fleming. Der Heiratsantrag von Rhett Butler=Fleming an Scarlett=Selznick u. s. w. Und sie schaffen es. Das Büro eine Papier-Müllhalde!!! Nicht nur Miss Poppenghul, Selznicks Sekretärin, die die Drei ausschließlich mit Bananen und Erdnüssen versorgen musste, damit sie durch schwere Kost nicht müde werden, ist am Ende ihrer Kräfte. Ben Hecht, der Selznick versichert, dass der eine wunderbare Scarlett wäre, kann endlich nach Hause und etwas Anständiges essen, Fleming kann mit den Dreharbeiten beginnen, und Selznick kann seinen Schwiegervater Louis B. Mayer davon unterrichten, dass die Arbeit am Film fortgesetzt wird. Ein ausgesprochen witziger Blick hinter die Kulissen der Traumfabrik. Schon im ersten Teil kommt man aus dem Lachen nicht heraus. Im zweiten Teil, wenn es ans Vorspielen der allseits bekannten Filmszenen geht, kommt zum Wortwitz noch der Spielwitz.
Und was bedeutet der Titel? - In Hutchinsons Komödie sagt Ben Hecht, dass er Vom Winde verweht nie gelesen hat. Er hasst solche Kitschwerke, die bei ihm abschätzig unter der Überschrift Mondlicht und Magnolien laufen.

Eintrittskarten sind erhältlich im Besucherbüro Marktstr. 34, Telefon 0503261799, in der Buchhandlung Biermann oder im Internet: www.tkk-neustadt.de