Zwei Ausstellungen - Ein Thema: Die "Passion"

25. März 2012
13:00 Uhr
St. Peter & Paul, 35037 Marburg
Elisabethkirche in Marburg
27Bilder

Mit Passion wird im Christentum das Leiden Jesu Christi bezeichnet. Die Leidensgeschichte ist in beiden christlichen Konfessionen ein wesentlicher Teil des Kirchenjahres.

Künstler haben sich immer wieder mit dem Thema Passion auseinander gesetzt und Szenen des Leidensweges Christi dargestellt. Eine der bekanntesten Szenen ist sicher "Das letzte Abendmahl".

In Marburg sind nun zwei Ausstellungen zu sehen, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Thema Passion auseinander setzen. Besonders spannend ist für mich die Tatsache, dass die Ausstellungsorte recht nah beieinander liegen:

- Elisabethkirche u n d
- Kirche St. Peter und Paul.

"Basaltstehlen in der Elisabethkirche"

In der Elisabethkirche, genauer gesagt bereits vor dem Hauptportal, sind Basaltstehlen des bekannten Bildhauers Georg Hüter aus Seligenstadt zu sehen. Mit dem Bau dieser Hallenkirche wurde im Jahr 1235 begonnen und eingeweiht wurde sie im Jahre 1283. Der Sandsteinbau hat einen kreuzförmigen Grundriss und besteht aus drei Schiffen, die jeweils über 20 m Gewölbehöhe erreichen. Die gewaltigen Basaltblöcke sind hier senkrecht und waagerecht aufgestellt. Teilweise sind die Oberflächen unbearbeitet, und an anderen Stellen der einzelnen Objekte finden wir auch schwarze, geglättete Flächen vor.

Licht und Schatten spielt in der Elisabethkirche eine große Rolle und so ist es vielleicht Teil des Ausstellungskonzepts, dass die Steine nicht sofort erkannt werden. Dies wird in den leeren Fächern des im Jahre 1343 errichteten steinernen Lettner besonders deutlich.

"Kreuzweg der Hände in der Kirche St. Peter und Paul"

Die zweite Ausstellung befindet sich unweit der Elisabethkirche in direkter Nachbarschaft der Philipps-Universität und der Stadthalle und zwar in der katholischen Kirche St. Peter und Paul. Im Gegensatz zur Elisabethkirche ist diese erst in der Zeit von 1957 bis 1959 entstanden. Es war nach 500 Jahren der erste katholische Kirchenneubau in Marburg und es fällt auf, dass die Kirche nicht in Richtung Osten ausgerichtet ist, sondern nach Westen zeigt und dadurch deutlich auf die nahegelegene Elisabethkirche hinweist. Eine Krypta, die der hl. Elisabeth geweiht ist, befindet sich ebenfalls in der Kirche.

Im Innenraum der Kirche sehen wir auf der linken Seite den "Kreuzweg der Hände". Die Bilder der 14 Stationen des Marburger Künstlers Heinz Kelzenberg befinden sich zwischen dem Altar zum Gedenken an Pater Rupert Mayer und einem barocken Kreuz aus dem 17. Jahrhundert. Die Haltung der Hände ist auf jedem Bild unterschiedlich. So verdeutlicht die Haltung der Hände, ob sie ineinander liegen (4. Station "Jesus begegnet seiner Mutter"), die Hände sich abstützen (9. Station "Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz") oder auf den Handrücken gekreuzt sind (14. Station "Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt"), je eine Station auf dem Leidensweg Jesu Christi. Das durch fächerförmige Fensterflächen einfallende Licht beeinflusst auch hier die Sichtweise des Betrachters.

Nicht oft haben wir die Gelegenheit zwei so unterschiedliche Sichtweisen zu einem Thema zu sehen. Mit meinen Aufnahmen möchte ich auch Ihnen die Möglichkeit geben, sich beide Arbeiten einmal anzusehen und dabei beachten Sie bitte auch die Ausstellungsräume.

Bürgerreporter:in:

Hans-Christoph Nahrgang aus Kirchhain

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