Cappeler Dorffest 2011. Das Liebesgedicht.

Ist es nicht schön, wenn man ein Buch zusammenstellen kann, dass zum Dorffest 2011 erscheinen soll und dabei Einblicke in die Fotoalben der alten Cappeler bekommt. Da gibt es Fotos die lange verschollen geglaubt sind.
Es gibt Fotos aus alter Zeit der Cappeler Familien. Fotos von der Oma, dem Haus und sonstigen Gegebenheiten. Und dann ist da plötzlich ein Gedicht eingeheftet, daß ein jung verliebter seiner Angebeteten geschrieben hat, die es dann auch noch im Familienalbum eingeheftet hat. Mit Schreibmaschine geschrieben. Im laufe der Jahre schon etwas veblasst, aber immer noch gut zu lesen. Wenn man dann noch den Schreiber und die Angeschrienene kennt, ist das ein besonderes Gefühl, dass einen da umgibt. Geschrieben wurden die Verse Anfang der 50 ger Jahre des letzten Jahrhunderts. Wenn man dann diese beiden noch heute, 2011, erleben kann wie sie sich in einem Alter das gegen die 90 Jahre geht, noch immer gur verstehen, noch immer im Arbeitsleben und einer intakten Familie ihre Erfüllung finden, dann ist es schon
eine besondere Ehre, dieses Gedicht veröffentlichen zu können.
Nachzulesen im Buch "Alt Cappel, Band 2" des Arbeitskreise Alt Cappel.
Das Foto zeigt den Bader`sch Milchladen Anfang der 50 ger Jahre.

Soll ich Euch mein Liebchen nennen?
Erna heißt das holde Kind.
Wollt Ihr sie noch näher kennen,
Ei so höret zu geschwind:

Sie hat Äugelein wie zwei Sternelein,
Einen rosaroten Mund.
Drum scherz ich mit ihr so gerne,
Bei so später Abendstund!

Morgens muß sie früh aufstehen,
Holt im Dorfe Kann`auf Kann`,
Hat nicht Zeit, sich umzusehen,
Doch ihr nach schaut mancher Mann.

In der Molkerei Lärm herrscht und Geschrei,
Und der Krach ist riesengroß;
Wenn dann alles aufgeladen,
Geht die Fahrt nach Cappel los.

Seht nur, wie die Leute schwitzen
In der offnen Ladentür,
Samstags in der Sommerhitzen,
Schmilzt die Butter im Papier!

Doch mein Ernalein darf nicht müde sein,
Sind auch Arm und Füße matt,
Eh`die letzte Frau bezahlet,
Was sie eingekauft heut` hat.