Christoph Sieber:“ Der Leipheimer Hexenkessel ist berühmt und berüchtigt in der Kabarettszene „

3. Dezember 2011
20:00 Uhr
Zehentstadel, 89340 Leipheim
Christoph Sieber kommt nach Leipheim. Ein Interview | Foto: Bild. Agentur
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  • Christoph Sieber kommt nach Leipheim. Ein Interview
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Er ist in Balingen geboren, hat Pantomime studiert. Heute gehört er zweifellos zu den besten ( auch Politischen) Kabarettisten neben Urban Priol in Deutschland. Im SWR hat er eine Sendung. Im vergangenen Jahr gewann er den Jurypreis beim Kleinkunstfestival in Berlin Christoph Sieber. Mit der Verpflichtung dieses Künstlers in den Leipheimer Zehentstadel ist den Veranstaltern ein echter Coup gelungen. Am 3.12 wird Sieber in Leipheim gastieren.
Ich habe im Vorfeld des Auftritts mit dem Künstler ein Interview geführt.

Thomas Rank:Wie kamen sie zum Kabarett?

Christoph Sieber:Eigentlich wollte ich Fußballer werden. Aber da hat es geistig bei mir gereicht (lacht). Aber im Ernst: Nach meinem Studium der Pantomime an der renommierten Folkwang Hochschule in Essen habe ich alles Mögliche gemacht: Straßentheater, Circusclown, Akrobat und eine Spielzeit habe ich auch als Schauspieler gearbeitet. Irgendwann habe ich dann erste Stücke selber geschrieben und so bin ich beim Kabarett gelandet.

Thomas Rank:Sie machen ja auch sehr viel politisches Kabarett. Was halten sie denn
momentan von unserer Regierung?

Christoph Sieber:Sind wir ehrlich: Wir haben keine Erwartungen mehr an diese Bundesregierung. Und selbst das können sie nicht erfüllen.
Aber wir dürfen es uns auch nicht so einfach machen und mit dem Finger auf „die da in Berlin“ zeigen. Veränderungen fangen doch bei jedem von uns an.

Thomas Rank:Sie haben Pantomime studiert. Wie hat das Studium ausgesehen?

Christoph Sieber:Das Studium dauert vier Jahre. Und die jetzt alle zu beschreiben, würde den Rahmen dieses Interviews sprengen. Jedenfalls kann ich eines garantieren: Wir sind nicht in hautengen schwarzen Leggins herumgelaufen. Das sähe bei mir auch richtig blöd aus. Ich hab so dünne Beine…
Das Studium ist jedenfalls sehr vielseitig. Wir hatten Unterricht in Akrobatik, Jonglage, Tanz, Schauspiel, Körperbeherrschung, Fechten und haben gelernt wie man in fünf Minuten eine spannende Geschichte erzählt. Mal ohne, aber auch mal mit Worten.

Thomas Rank:Was war der Grund für einen Kabarettisten, Pantomime zu studieren?

Christoph Sieber:Ähm, ich bin nicht als Kabarettist geboren worden, sondern als Kind meiner Eltern (lacht). Nach Abitur und Zivildienst wusste ich, wie so viele, nichts mit mir anzufangen. Dann habe ich in einer Fernsehzeitschrift einen Artikel über zwei Pantomimen gelesen. Und schon war es um mich geschehen.

Thomas Rank:In welcher Form wird Pantomime in ihrem Programm einen Platz einnehmen?

Christoph Sieber:
Die Besucher werden nicht nur über das lachen, was sie hören, sondern auch über das, was sie sehen werden. Oder wie es die Presse mal geschrieben hat: Das Auge hört mit!

Thomas Rank: Sie haben im vergangenen Jahr den Jury Preis beim Kleinkunstfestival in Berlin gewonnen. Waren sie überrascht über den Preis?

Christoph Sieber: Vor dem Wettbewerb hätte ich niemals daran gedacht, dass sich die Jury für mich entscheiden würde. Aber schon bei meinem ersten Auftritt in den Berliner Wühlmäusen lief es einfach super und da habe ich mir dann schon Chancen ausgerechnet. Nach der Preisübergabe durch Klaus Wowereit und Roger Willemsen war ich einfach nur glücklich. Und als mir dann auch noch Dieter Hallervorden auf die Schulter geklopft hat, habe ich das schon als Ritterschlag empfunden. Schließlich bin ich ja mit „Pallim, Pallim“ und „Ham se mal ne Flasche Pommes“ aufgewachsen.

Thomas Rank: Sie gastieren im Dezember in Leipheim mit dem Programm“ Das gönn ich euch“ Was gönnen sie uns denn?

Christoph Sieber:Ein Abend voller Überraschungen, eine Achterbahnfahrt durch unser alltägliches Leben. Manchmal traurig, manchmal bitterböse, aber eines kann ich garantieren: Es gibt viel zu lachen!

Thomas Rank:Wie lange haben sie an dem Programm gearbeitet?

Christoph Sieber: An einem solchen Programm arbeite ich etwa ein halbes Jahr. Dann findet die erste Aufführung statt und dann dauert es noch mal bis zu einem halben Jahr bis das Programm wirklich fertig ist. Wobei fertig ist es nie: Es wird immer gefeilt, verändert und
aktualisiert. Ich will da immer auf der Höhe der Zeit sein.

Thomas Rank Sie sind zum ersten Mal in Leipheim. Was erwarten sie vom Leipheimer Publikum?

Christoph Sieber: Das Leipheimer Publikum ist ja weltbekannt. Ich sage nur: Der Leipheimer Hexenkessel ist in der Kabarettszene berühmt und berüchtigt. Ich freue mich darauf.

Thomas Rank:Was darf das Publikum von Ihnen erwarten?

Christoph Sieber: Einen hoch motivierten, ausgeschlafenen und frisch geduschten Kabarettisten. Womöglich bin ich sogar noch gut gelaunt. Und wenn ich dann zur Höchstform auflaufe, kann ich für nichts garantieren.

Thomas Rank: Warum muss man ihre Show unbedingt gesehen haben?

Christoph Sieber: Weil es in der Pause kalte Getränke gibt. Und im Fernsehen läuft eh nur wieder irgendein Mist.

Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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